Houzzbesuch: Eine spanische Umarmung mit der Natur
Bei Barcelona wohnen zwei Schwestern mitten im Wald – und sind dank umweltschonender Materialien und Passivhaus-Standards der Natur ganz nah
Frei wie in der Natur wohnen! Das war seit jeher der Traum zweier Schwestern aus Spanien. Gefunden haben die beiden ein traumhaftes Plätzchen inmitten der Serra de Collserola, einem Mittelgebirge mit sanften Hügeln nahe Barcelona. An einen dieser Hügel wollten sie ihr neues Haus bauen, mit 30 Prozent Gefälle aber keine allzu leichte Aufgabe. Obendrein sollte das neue Zuhause der Natur ganz nah sein, mit umweltschonenden Materialien und nach energieeffizienten Passivhaus-Standards errichtet. Zur herzlichen Umarmung mit der Natur forderten die Schwestern schließlich das Planungsbüro Alventosa Morell Arquitectes auf – und erhielten ein Haus mit begrüntem Dach, wärmedämmenden Materialien und atemberaubendem Ausblick in den Wald.
Auf einen Blick
Hier leben: die zwei Schwestern Pati und Lluïsa
Inmitten: der Serra de Collserola bei Barcelona, Spanien
Auf: 190 Quadratmetern
Budget: 245.500 Euro
Experten: Alventosa Morell Arquitectes
Fotos: Adrià Goula Photo
Auf einen Blick
Hier leben: die zwei Schwestern Pati und Lluïsa
Inmitten: der Serra de Collserola bei Barcelona, Spanien
Auf: 190 Quadratmetern
Budget: 245.500 Euro
Experten: Alventosa Morell Arquitectes
Fotos: Adrià Goula Photo
„Die beiden Schwestern Pati und Lluïsa hatten den Wunsch, ein Haus aus natürlichen Baumaterialien zu entwerfen, in dem sie gemeinsam, aber doch unabhängig voneinander leben können – mit Blick in den Wald natürlich. Das Gelände ist durch seine Lage an einem recht steilen Hang mit 30 Prozent Gefälle gekennzeichnet. Eine echte Herausforderung, der wir uns jedoch gerne stellten“, erklärt Architekt Josep Maria Alventosa von Alventosa Morell Arquitectes.
Um Eingriffe in die vorgegebene Topografie so gering wie möglich zu halten, ist eine Einfassungsmauer parallel zu den Höhenlinien gezogen worden. „Diese Mauer trägt die auskragende Holzkonstruktion, die primär aus fünf tragenden Balken besteht“, erklärt Alventosa. Die Balken übernehmen zudem die Gliederung des Innenraums, so dass die Schwestern über jeweils zwei Zimmer, ein Wohn- und Esszimmer, ein Bad, eine Küche und eine Terrasse verfügt.
Das Haus sollte vollständig nach Passivhaus-Leitlinien ausgerichtet werden. Mit diesen Standards soll beim Häuserbau maximale Energieeffizienz erreicht werden. Gleichzeitig sollen die Gebäude einladend, erschwinglich und umweltfreundlich sein.
Der geringe Energieverbrauch konnte dank der guten Lage und der maximalen Nutzung natürlicher Energiequellen, wie der der Sonne, erreicht werden. „Der Sonnenschutz der Fenster, die Holzfassade, die Verwendung von Abdeckungen mit großem Wärmewiderstand sowie die Möglichkeit einer Querbelüftung erlaubt, den Heizbedarf unter den Vorgaben des Passivhaus-Standards (15 kWh/m²) anzusiedeln“, erklärt Alventosa.
Der geringe Energieverbrauch konnte dank der guten Lage und der maximalen Nutzung natürlicher Energiequellen, wie der der Sonne, erreicht werden. „Der Sonnenschutz der Fenster, die Holzfassade, die Verwendung von Abdeckungen mit großem Wärmewiderstand sowie die Möglichkeit einer Querbelüftung erlaubt, den Heizbedarf unter den Vorgaben des Passivhaus-Standards (15 kWh/m²) anzusiedeln“, erklärt Alventosa.
Die Begrünung des Dachs löst den Bedarf nach Klimatisierung und lässt das Haus gleichzeitig optisch mit dem Wald verschmelzen. „Das Wohngefühl in einem Haus inmitten der Natur, ohne es klimatisieren zu müssen, ist unglaublich beeindruckend“, sagt Alventosa.
Die Fassade ist zusammen mit den aufgesetzten Dachfenstern hauptsächlich für das Einfangen der Solarenergie verantwortlich, die in den Wintermonaten benötigt wird.
Die Fassade ist zusammen mit den aufgesetzten Dachfenstern hauptsächlich für das Einfangen der Solarenergie verantwortlich, die in den Wintermonaten benötigt wird.
Damit der Natur nicht die Show gestohlen wird, wurde im Inneren des Hauses auf ein schlichtes Interieur gesetzt. Sanfte, zurückhaltende Farben gesellen sich zum Holz an den Decken, Böden und Möbeln. „Das war vor allem der Wunsch der Schwestern, schließlich wollten sie der Natur ganz nah sein“, sagt Alventosa.
Durch den langen Einbauschrank im offen Wohn-Esszimmer der einen Schwester aus lackierten MDF-Platten, ist viel Stauraum gegeben, so dass der Raum clean und aufgeräumt wirkt. Ein eingebauter Kamin lockert die weiße Fläche auf und lässt den Raum im Winter wohlig-warm werden.
Durch den langen Einbauschrank im offen Wohn-Esszimmer der einen Schwester aus lackierten MDF-Platten, ist viel Stauraum gegeben, so dass der Raum clean und aufgeräumt wirkt. Ein eingebauter Kamin lockert die weiße Fläche auf und lässt den Raum im Winter wohlig-warm werden.
Auf der gegenüberliegenden Seite spiegelt sich das offene Wohnzimmer der zweiten Dame des Hauses. Da die beiden Schwestern den gleichen Einrichtungsgeschmack haben, wurden ähnliche Möbel eingesetzt. Grau, Weiß und Holz bestimmen aber auch hier den Stil des Wohnzimmers.
Stehlampe: TMM, Santa & Cole
Stehlampe: TMM, Santa & Cole
Die Glasfront an der Südseite bietet einen atemberaubenden Blick in die Hügellandschaft. Ist es im Sommer durch die einstrahlende Sonne zu heiß, können Jalousien aus Holz heruntergelassen werden.
Stühle: Tolix A Chair, Yavier Pauchard
Stühle: Tolix A Chair, Yavier Pauchard
Die Esszimmerstühle aus Glasfaser gehören zu der Kollektion Pedrera, die in den Fünfzigerjahren durch den Architekten Francisco Juan Barba Corsini entworfen wurde. Die Geräte in der offenen Wohnküche stammen von Smeg. Die Einbauschränke, einschließlich der Küchenmöbel, wurden vom Architekten-Team entworfen und vom Unternehmen Soldevila Construccions de Fusta umgesetzt.
Links geht es auf eine weitere, geräumigere Terrasse hinaus.
Links geht es auf eine weitere, geräumigere Terrasse hinaus.
Wie auch im offenen Wohn-Essbereich sind die Schlafzimmer in gedeckten Farben und natürlichen Materialien gehalten. „Die freigelegten Deckenbalken aus Kiefer schaffen ein gutes Raumklima“, so der Architekt. Auch hier bietet ein maßgeschreinerter Einbauschrank genügend Platz für Kleidung und Kleinigkeiten, die nicht herumfliegen sollen.
An das Schlafzimmer angrenzend befindet sich das Bad, das durch Schiebetüren abgetrennt werden kann. Ein Oberlicht bringt dennoch genügend Tageslicht hinein – das dann vom großflächigen Spiegel in die hinteren Teile des Raumes gelenkt wird.
Und auch die andere Schwester kann durch eine Schiebetür von ihrem Schlafzimmer ins Badezimmer gelangen. So hat jeder sein eigenes Reich, wohnt aber doch nicht allein.
Durch die schräg aufgesetzten Dachfenster, die mit Solarzellen belegt sind, kommt in diesem Schlafzimmer auch von oben Licht in den Raum. Am Abend erhellt die Lampe „Cesta“ von Miguel Milá für Santa & Cole den Raum. Im Inneren der futuristisch anmutenden Lampe befindet sich ein ovaler Leuchtball aus opalweißem Glas – und bringt ein weiches, diffuses Licht in den Raum. Gehalten wird die Lampe von einem Gestell mit Henkel aus edlem Kirschholz.
Auch eines der beiden Arbeitszimmer zeigt sich von seiner entspannten Seite. Der Schreibtisch wurde in der Mitte des Raumes platziert, statt direkt unterm Fenster. So verstellt nichts den einzigartigen Blick in die Baumkronen des Waldes.
Tisch und Bücherregal: Maßanfertigungen
Tisch und Bücherregal: Maßanfertigungen
Alventosa Morell Arquitectes hat mit diesem Gebäude eine herzliche und warme Umarmung mit der Natur hingelegt. Die beiden Schwestern (mit Männerbesuch im Bild) erfreuen sich nun an offenen und weiten Räumen, aus denen sie eine wunderschöne Sicht auf die Serra de Collserola genießen können.
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In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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