Haus in Pirna: Kleiner Fußabdruck, großer Wohnraum mit Elbeblick
In die Höhe gebaut, mit extravagantem, kostengünstigem Material, blickt dieses Haus über das sächsische Elbetal
Wenn schon ein Einfamilienhaus, dann möglichst mit einem nachhaltigen Konzept. Das war eine Bedingung beim Bau des neuen Eigenheims, das Architekt Jürgen Lehmeier für eine junge Familie realisiert hat. Ein möglichst geringer ökologischer Fußabdruck war daher die Ausgangslage für den Entwurf des Grundrisses. Doch auch die Lage des Grundstücks in in zweiter Reihe in einem Baugebiet am Elbhang verlockte zum Bauen in die Höhe. Das Haus wächst aus den öffentlicheren Räumen im Erdgeschoss zu der gemischten Nutzung im Obergeschoss bis zur ausschließlich privaten Nutzung im Dachgeschoss.
Privatheit wächst nach oben
Mit jedem Geschoss des kompakten Gebäudes wächst die Privatheit der Räume. Neben Garage und Eingang liegt im Erdgeschoss der offene Koch- und Essbereich, der sich nach Süden über eine großflächige Verglasung zum Garten hin öffnet. Über einen Luftraum und der skulptural darin positionierten Stahltreppe entsteht eine Verbindung zum Wohnzimmer, das im Obergeschoss ebenfalls nach Süden ausgerichtet ist. Abgetrennt davon liegen die Kinderzimmer, das Kinderbad und ein Hauswirtschaftsraum.
Mit jedem Geschoss des kompakten Gebäudes wächst die Privatheit der Räume. Neben Garage und Eingang liegt im Erdgeschoss der offene Koch- und Essbereich, der sich nach Süden über eine großflächige Verglasung zum Garten hin öffnet. Über einen Luftraum und der skulptural darin positionierten Stahltreppe entsteht eine Verbindung zum Wohnzimmer, das im Obergeschoss ebenfalls nach Süden ausgerichtet ist. Abgetrennt davon liegen die Kinderzimmer, das Kinderbad und ein Hauswirtschaftsraum.
Eine weitere Treppe, in gleicher Bauweise wie die zwischen Erd- und Obergeschoss, führt ins Dachgeschoss, wo Elternschlafzimmer, Ankleide und Bad fließend ineinander übergehen. Im Norden liegt eine nicht begehbare, begrünte Dachfläche, nach Süden eine große, begehbare Terrasse. Eine Lärchenholzlattung, die das gesamte Dachgeschoss umfasst, schützt vor unerwünschten Einblicken. „Dieser Dachgarten war von Anfang an Teil des Konzepts. Hier werden demnächst Bäume und andere Sträucher gepflanzt“, beschreibt Lehmeier.
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Grundrisse
- Links: Deutlich auf dem Grundriss zu erkennen, nimmt die Garage einen großen Teil des Erdgeschosses ein.
- Mitte: Im Obergeschoss lassen sich die Kinderzimmer, die allesamt von einem Flur abgehen, durch eine Tür nochmals vom Wohnzimmer trennen.
- Rechts: Im Dachgeschoss reihen sich Elternschlafzimmer, Ankleide und Bad aneinander. Große Fenster öffnen den Blick über das Elbtal.
Penthouse-Charakter für die Eltern im Dachgeschoss mit Elternschlafzimmer und Bad
Inklusive Weitblick vom Bett aus
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Stahlbetonskelettbau mit Polycarbonatplatten und verputztem Mauerwerk
Das Konzept wachsender Privatheit spiegelt schon die Fassade wider. Polycarbonatplatten umhüllen den Stahlbetonskelettbau im Erdgeschoss und machen ihn zu einem lichtdurchfluteten Raum. Großflächige Festverglasungen prägen die dem Garten zugewandte Seite des Obergeschosses, während die übrigen Räume über unterschiedlich große Fenster in den massiv gemauerten und verputzten Wänden verfügen. Im Dachgeschoss hingegen prägt die raumhohe, umlaufende Lärchenholzlattung den Stil.
Das Konzept wachsender Privatheit spiegelt schon die Fassade wider. Polycarbonatplatten umhüllen den Stahlbetonskelettbau im Erdgeschoss und machen ihn zu einem lichtdurchfluteten Raum. Großflächige Festverglasungen prägen die dem Garten zugewandte Seite des Obergeschosses, während die übrigen Räume über unterschiedlich große Fenster in den massiv gemauerten und verputzten Wänden verfügen. Im Dachgeschoss hingegen prägt die raumhohe, umlaufende Lärchenholzlattung den Stil.
Holz, Sichtbeton, Putz
Der klaren Aufteilung der Räume entspricht auch das Material. In den flügelgeglätteten Betonfußboden des Erdgeschosses wurden sämtliche Anschlüsse und Versorgungsleitungen eingegossen. Die Linoleumfronten der Küchenschränke nehmen das Grau des Bodens auf, während die Kücheninsel in helles Holz gefasst ist und mit einer dunklen Arbeitsplatte abschließt.
Der klaren Aufteilung der Räume entspricht auch das Material. In den flügelgeglätteten Betonfußboden des Erdgeschosses wurden sämtliche Anschlüsse und Versorgungsleitungen eingegossen. Die Linoleumfronten der Küchenschränke nehmen das Grau des Bodens auf, während die Kücheninsel in helles Holz gefasst ist und mit einer dunklen Arbeitsplatte abschließt.
Raumbildend wirkt die leichte Stahltreppe mit ihrem seilbespannten Geländer. „Der Bauherr hat die Bespannung selbst angebracht, quasi ein Teil seiner Eigenleistung“, erzählt Lehmeier, der die Treppe entworfen hat. In den oberen Etagen hat er Lamellenparkett verlegen lassen. Die sechzehn Millimeter starken Holzstücke sind vollflächig fugenlos verklebt und geschliffen. Die Wände sind weiß verputzt, die Decken hingegen als Sichtbeton belassen. „Hier in Sachsen wird dem Beton Sand aus dem Elbsandsteingebirge beigemischt. Dadurch erhält er eine gelblich-rote Einfärbung und wirkt sehr wohnlich“, beschreibt der Architekt.
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Sonne und konstruktiver Lüftungsmechanismus
Nachhaltigkeit war beim Bauen wichtig und sollte nicht bei der geringen Flächenversiegelung enden. Das Haus wärmt sich durch die Polycarbonatplatten und die großen Südverglasungen auf. Zusätzlich kann mit Sonnenkollektoren geheizt werden, die auf dem Dach aufgestellt sind. Gleichzeitig musste keine Lüftungsanlage installiert werden, da die Luft über alle Geschosse durch die großzügigen Lufträume frei zirkulieren kann und eine Kaminwirkung entsteht. Zudem gibt es für sonnenintensive Sommertage außen liegende Verschattungselemente. Und der Dachgarten, der eine große Fläche des Dachgeschosses einnimmt, wird durch seine Bepflanzung zusätzlich für eine Kühlung der darunterliegenden Wohnräume sorgen.
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Nachhaltigkeit war beim Bauen wichtig und sollte nicht bei der geringen Flächenversiegelung enden. Das Haus wärmt sich durch die Polycarbonatplatten und die großen Südverglasungen auf. Zusätzlich kann mit Sonnenkollektoren geheizt werden, die auf dem Dach aufgestellt sind. Gleichzeitig musste keine Lüftungsanlage installiert werden, da die Luft über alle Geschosse durch die großzügigen Lufträume frei zirkulieren kann und eine Kaminwirkung entsteht. Zudem gibt es für sonnenintensive Sommertage außen liegende Verschattungselemente. Und der Dachgarten, der eine große Fläche des Dachgeschosses einnimmt, wird durch seine Bepflanzung zusätzlich für eine Kühlung der darunterliegenden Wohnräume sorgen.
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Hier wohnt: eine junge Familie
In: Pirna
Auf: 196 Quadratmetern, inklusive großer Dachterrasse
Besonderheit: kompakter Baukörper, der über drei Stockwerke nach oben hin für immer privateres Wohnen ausgerichtet ist
Experten: Büro für Bauform
Fotos: Markus Vogt, Leipzig
Wie auf Zehenspitzen
Die im Bebauungsplan möglichen drei Geschosse wurden voll ausgenutzt. „Wir wollten einen möglichst kleinen Fußabdruck hinterlassen. Das war der eine Grund, in die Höhe zu bauen. Der andere war, trotz der Enge einer Einfamilienhaussiedlung Freiräume zu schaffen“, erklärt Architekt Jürgen Lehmeier, Inhaber des Büros für Bauform.
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