Passivhaus, Null- oder Plusenergiehaus – Durchblick im Neubau-Dschungel
Bei energiesparenden Häusern hat Deutschland die Nase vorn – wir verschaffen Ihnen einen Überblick über gängige Varianten
Deutschland ist im internationalen Vergleich der Vorreiter im energieeffizienten Bauen. Dabei werden die Richtlinien darüber, wie viel ein Neubau maximal an Energie verbrauchen darf, stetig schärfer. Diese sind in der Energieeinsparverordnung (EnEV) niedergeschrieben, an die sich jeder Bauherr halten muss. Am 1. Mai 2014 ist die neue EnEV in Kraft getreten, die Anforderungen an den Energiestandard im Vergleich zur Vorherigen um 20 Prozent erhöht.
Wer sich heute für den Bau eines Hauses entscheidet, dem stehen verschiedene Varianten eines Energiesparhauses zur Verfügung. Und jetzt wird es spannend: Sie haben nämlich die Wahl zwischen Null-, Plus-, Niedrig-, Passiv- oder Drei-Liter-Häusern! Aber was bedeutet das genau?
Die Begriffe bezeichnen verschiedene Energie- und Baustandards eines Hauses, die sich in ihrem Energieverbrauch, der Energiequelle und der Bauweise unterscheiden, während doch alle die gleichen Ziele verfolgen: Umweltschutz, Verringerung des CO2-Ausstoßes und natürlich Kosteneinsparung. Energieautark zu sein wird in Zukunft immer wichtiger. Durch eine gute Wärmedämmung und Isolierung von Keller und Dachgeschoss, Wärmeschutzfenster und eine geringe Oberfläche kann man schon vieles erreichen.
Wie effektiv ein Haus letztendlich ist, hängt auch davon ab, wie viele Sie in den Bau investieren wollen. Die KfW-Bankengruppe gibt in Deutschland beim Hausbau Zuschüsse gemessen am Energieverbrauchswert. Da hilft es, den Überblick zu behalten: Wir stellen die verschiedenen Haustypen, angefangen mit den ältesten Versionen bis hin zum Zukunftsmodell, vor.
Wer sich heute für den Bau eines Hauses entscheidet, dem stehen verschiedene Varianten eines Energiesparhauses zur Verfügung. Und jetzt wird es spannend: Sie haben nämlich die Wahl zwischen Null-, Plus-, Niedrig-, Passiv- oder Drei-Liter-Häusern! Aber was bedeutet das genau?
Die Begriffe bezeichnen verschiedene Energie- und Baustandards eines Hauses, die sich in ihrem Energieverbrauch, der Energiequelle und der Bauweise unterscheiden, während doch alle die gleichen Ziele verfolgen: Umweltschutz, Verringerung des CO2-Ausstoßes und natürlich Kosteneinsparung. Energieautark zu sein wird in Zukunft immer wichtiger. Durch eine gute Wärmedämmung und Isolierung von Keller und Dachgeschoss, Wärmeschutzfenster und eine geringe Oberfläche kann man schon vieles erreichen.
Wie effektiv ein Haus letztendlich ist, hängt auch davon ab, wie viele Sie in den Bau investieren wollen. Die KfW-Bankengruppe gibt in Deutschland beim Hausbau Zuschüsse gemessen am Energieverbrauchswert. Da hilft es, den Überblick zu behalten: Wir stellen die verschiedenen Haustypen, angefangen mit den ältesten Versionen bis hin zum Zukunftsmodell, vor.
Das Drei-Liter-Haus
gehört zur Kategorie des Niedrigenergiehauses. Es kommt aber durch eine noch effizientere Bauweise mit weniger Energie aus als sein Vorgänger. Der Energieverbrauch beträgt maximal drei Liter Heizöläquivalent oder 34 Kilowatt pro Quadratmeter und Jahr. Die Bezeichnung ist also letztlich ein Werbegag – in Anlehnung an das vielbeschworene „Drei-Liter-Auto“.
gehört zur Kategorie des Niedrigenergiehauses. Es kommt aber durch eine noch effizientere Bauweise mit weniger Energie aus als sein Vorgänger. Der Energieverbrauch beträgt maximal drei Liter Heizöläquivalent oder 34 Kilowatt pro Quadratmeter und Jahr. Die Bezeichnung ist also letztlich ein Werbegag – in Anlehnung an das vielbeschworene „Drei-Liter-Auto“.
Das Passivhaus
bezieht seine Heizenergie, wie der Name verrät, allein aus passiven Quellen wie Sonnenwärme, Körperwärme und der Abwärme von Haushaltsgeräten. Das Grundprinzip lautet: Wärmeverluste vermeiden und Wärmegewinne optimieren. Passivhäuser gleichen, vereinfacht ausgedrückt, einer Thermoskanne: Ihre hervorragende Isolierung macht den Innenraum unabhängig von Außentemperaturen.
Einige Merkmale eines Passivhauses:
Aus welchen Energiequellen der Restenergiebedarf (Strom) stammt, ist bei einem Passivhaus nicht festgelegt. Er kann sowohl aus regenerativen Quellen (Photovoltaik-Anlage) wie aus öffentlichen Quellen bezogen werden. In der EU müssen ab 2021 alle Neubauten dem Passivhaus-Standard entsprechen.
Im Detail: Was ist eigentlich ein Passivhaus? >>>
bezieht seine Heizenergie, wie der Name verrät, allein aus passiven Quellen wie Sonnenwärme, Körperwärme und der Abwärme von Haushaltsgeräten. Das Grundprinzip lautet: Wärmeverluste vermeiden und Wärmegewinne optimieren. Passivhäuser gleichen, vereinfacht ausgedrückt, einer Thermoskanne: Ihre hervorragende Isolierung macht den Innenraum unabhängig von Außentemperaturen.
Einige Merkmale eines Passivhauses:
- Wärmerückgewinnungssystem mit stetig frischer, (erwärmter) Zuluft und gleichmäßigem Klima
- Sehr gute Isolierung und Wärmedämmung, Luftdichtheit
- Südausrichtung
- Kompakte, quaderförmige Bauform
Aus welchen Energiequellen der Restenergiebedarf (Strom) stammt, ist bei einem Passivhaus nicht festgelegt. Er kann sowohl aus regenerativen Quellen (Photovoltaik-Anlage) wie aus öffentlichen Quellen bezogen werden. In der EU müssen ab 2021 alle Neubauten dem Passivhaus-Standard entsprechen.
Im Detail: Was ist eigentlich ein Passivhaus? >>>
Das Nullenergiehaus
ist eine Erweiterung des Passivhauses. Bei einem solchen Haus produzieren Sie genauso viel Energie wie Sie verbrauchen. In seiner Bauweise entspricht es der eines Passivhauses.
Jedoch muss bei einem Nullenergiehaus gewährleistet werden, dass sowohl Warmwasser als auch Strom nur aus internen Quellen stammen. Damit ist es energieautark, also unabhängig von externen Energiequellen.
Ihren Strom erhalten Sie in einem Nullenergiehaus aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, Warmwasser kann zusätzlich durch Solarkollektoren erzeugt werden. Selbst das benötigte Wasser wird aus aufbereitetem Regenwasser gewonnen.
ist eine Erweiterung des Passivhauses. Bei einem solchen Haus produzieren Sie genauso viel Energie wie Sie verbrauchen. In seiner Bauweise entspricht es der eines Passivhauses.
Jedoch muss bei einem Nullenergiehaus gewährleistet werden, dass sowohl Warmwasser als auch Strom nur aus internen Quellen stammen. Damit ist es energieautark, also unabhängig von externen Energiequellen.
Ihren Strom erhalten Sie in einem Nullenergiehaus aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, Warmwasser kann zusätzlich durch Solarkollektoren erzeugt werden. Selbst das benötigte Wasser wird aus aufbereitetem Regenwasser gewonnen.
Das Plusenergiehaus
produziert mehr Energie als Sie verbrauchen. Es gilt in Deutschland als innovatives Zukunftsmodell. Die Bundesregierung hofft, dass ab dem Jahr 2050 nur noch solch klimaneutrale Bauten existieren.
Das Plusenergiehaus ist eine Weiterentwicklung des Nullenergiehauses.
Über eine Photovoltaik-Anlage wird mehr Strom gewonnen als benötigt. Der überschüssige Strom kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dafür erhalten Sie eine Einspeise-Vergütung vom Staat. Zusätzlich wird die überschüssige Energie in einer Batterie für sonnenarme Tage gespeichert; alternativ kann dieser Strom zum Aufladen eines Elektroautos genutzt werden. Solarkollektoren dienen zur Erzeugung von Warmwasser.
Im Süden von Deutschland funktionieren Plusenergiehäuser aufgrund der Wetterverhältnisse weitaus besser als im kälteren Norden.
produziert mehr Energie als Sie verbrauchen. Es gilt in Deutschland als innovatives Zukunftsmodell. Die Bundesregierung hofft, dass ab dem Jahr 2050 nur noch solch klimaneutrale Bauten existieren.
Das Plusenergiehaus ist eine Weiterentwicklung des Nullenergiehauses.
Über eine Photovoltaik-Anlage wird mehr Strom gewonnen als benötigt. Der überschüssige Strom kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dafür erhalten Sie eine Einspeise-Vergütung vom Staat. Zusätzlich wird die überschüssige Energie in einer Batterie für sonnenarme Tage gespeichert; alternativ kann dieser Strom zum Aufladen eines Elektroautos genutzt werden. Solarkollektoren dienen zur Erzeugung von Warmwasser.
Im Süden von Deutschland funktionieren Plusenergiehäuser aufgrund der Wetterverhältnisse weitaus besser als im kälteren Norden.
Das Solarhaus
Alle Häuser, die Sonnenlicht aktiv und passiv zur Energiegewinnung nutzen, dürfen als „Solarhäuser“ bezeichnet werden. Aktiv wird Strom aus einer großflächigen Photovoltaik-Anlage gewonnen. Passiv wird die Sonnenwärme durch Südausrichtung des Hauses, große Südfenster und kleine Fenster Richtung Norden zur Wärmegewinnung genutzt.
Ein Solarhaus kann deswegen auch ein Passivhaus oder Nullenergiehaus sein.
Mehr zum Thema Hausbau & Solarenergie >>>
Alle Häuser, die Sonnenlicht aktiv und passiv zur Energiegewinnung nutzen, dürfen als „Solarhäuser“ bezeichnet werden. Aktiv wird Strom aus einer großflächigen Photovoltaik-Anlage gewonnen. Passiv wird die Sonnenwärme durch Südausrichtung des Hauses, große Südfenster und kleine Fenster Richtung Norden zur Wärmegewinnung genutzt.
Ein Solarhaus kann deswegen auch ein Passivhaus oder Nullenergiehaus sein.
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Blower-Door-Test
Über die tatsächliche Luftdichtheit energieeffizienter Häuser gibt der Blower-Door-Test (auch Differenzdruck-Messverfahren) Aufschluss. Bei geschlossenen Fenstern und Türen wird ein Unterdruck im Haus erzeugt. Wenn es Lecks gibt, lassen sie sich über Druckveränderungen mit Messgeräten aufspüren. Auch anhand von Rauchspendern können Schwachstellen leicht aufgedeckt werden. Bei jedem Neubau ist es ratsam, diesen Test zur Qualitätssicherung durchzuführen.
Weitere Tipps für einen nachhaltigen Lebens-, Bau- und Einrichtungsstil – finden Sie unter anderem in unserer Rubrik „Ecodesign & Upcycling” >>>
Über die tatsächliche Luftdichtheit energieeffizienter Häuser gibt der Blower-Door-Test (auch Differenzdruck-Messverfahren) Aufschluss. Bei geschlossenen Fenstern und Türen wird ein Unterdruck im Haus erzeugt. Wenn es Lecks gibt, lassen sie sich über Druckveränderungen mit Messgeräten aufspüren. Auch anhand von Rauchspendern können Schwachstellen leicht aufgedeckt werden. Bei jedem Neubau ist es ratsam, diesen Test zur Qualitätssicherung durchzuführen.
Weitere Tipps für einen nachhaltigen Lebens-, Bau- und Einrichtungsstil – finden Sie unter anderem in unserer Rubrik „Ecodesign & Upcycling” >>>
ist die Mutter aller Energiehäuser und existiert, als Konzept und mit gebauten Beispielen, seit 1995. Alle Neubauten in Deutschland müssen heute seinem Mindestenergiestandard gerecht werden. Dieser entspricht in etwa den Richtwerten der Energieeinsparverordnung (EnEV).
Energieverbrauch im Niedrigenergiehaus: maximal 6 Liter Heizöl oder 60 Kilowatt pro Quadratmeter pro Jahr (EnEv 2009). Auch sanierte Altbauten können diesem Standard entsprechen. Wenn man seine Energiewerte mit den folgenden vergleicht, wirkt das Niedrigenergiehaus recht veraltet. Die neue EnEV 2014 senkt diesen Standard daher auch um 20 Prozent – das heißt, die Anforderungen erhöhen sich. Aber aufgepasst: Dies gilt erst für Neubauten ab 2016.