Profis verraten: So setzen wir Nachhaltigkeit im Unternehmen um
Lernen von den Guten. Bau- und Interior-Profis weltweit berichten, wie das Thema Nachhaltigkeit ihre Arbeit beeinflusst
Umweltschutz wird für Kunden und die Branche allgemein immer wichtiger. Viele Unternehmen setzen das Thema Nachhaltigkeit bei der Umsetzung ihrer Projekte ganz oben auf die Agenda. Wir haben Interior-Profis und Architekt*innen aus aller Welt gefragt, wie sie ihr Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit geführt haben, was sie dabei lernen konnten und welche Herausforderungen noch vor ihnen liegen.
Nachhaltigkeit beginnt im Büro
„Ich finde es superwichtig, dass wir als Unternehmen nicht nur leere Worte von uns geben, sondern auch Taten folgen lassen. Wir müssen versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen und ein Vorbild und eine Inspirationsquelle für unsere Kunden zu sein. Wie können wir sonst von ihnen erwarten, dass sie das Richtige tun?“, fasst der australische Architekt Marc Bernstein-Hussmann von Melbourne Design Studios zusammen. Aktuell baut er sein eigenes Haus, ein Passivhaus, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Wenn es fertig ist, soll es als Musterhaus und Atelier genutzt werden, um über das Thema ‚nachhaltige Architektur‘ zu informieren.
Diplomingenieur Dag Schaffarczyk von Spreeplan Architekten und Ingenieure aus Deutschland hat bei der Renovierung seiner Büroräume (siehe Bild oben) in einem Altbau aus dem Jahr 1911 ganz auf nachhaltige Techniken gesetzt. „Bei der Renovierung haben wir versucht, wo immer möglich, Vorhandenes zu erhalten oder wiederzuverwerten, wie die Dachziegel und Holzbalken. Anstatt konventionelle Baustoffe haben wir natürliche Materialien wie Strohpaneele, Lehm, Kalkputz, Hanf, Strohhäcksel und Zellulose als Dämmmaterial benutzt sowie Kalkfarbe, Kebony-Holz und Eichenholz aus der Region verwendet.“
„Alle Räume werden über in Decken und Wänden integrierte Heizpaneele erwärmt“, so Schaffarczyk weiter. „Die Beheizung der Büroräume erfolgt rein über den Rücklauf der Heizung des Gesamtgebäudes. Die Kühlung funktioniert nach demselben Prinzip. Das Büro ist unser Showroom.“
„Ich finde es superwichtig, dass wir als Unternehmen nicht nur leere Worte von uns geben, sondern auch Taten folgen lassen. Wir müssen versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen und ein Vorbild und eine Inspirationsquelle für unsere Kunden zu sein. Wie können wir sonst von ihnen erwarten, dass sie das Richtige tun?“, fasst der australische Architekt Marc Bernstein-Hussmann von Melbourne Design Studios zusammen. Aktuell baut er sein eigenes Haus, ein Passivhaus, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Wenn es fertig ist, soll es als Musterhaus und Atelier genutzt werden, um über das Thema ‚nachhaltige Architektur‘ zu informieren.
Diplomingenieur Dag Schaffarczyk von Spreeplan Architekten und Ingenieure aus Deutschland hat bei der Renovierung seiner Büroräume (siehe Bild oben) in einem Altbau aus dem Jahr 1911 ganz auf nachhaltige Techniken gesetzt. „Bei der Renovierung haben wir versucht, wo immer möglich, Vorhandenes zu erhalten oder wiederzuverwerten, wie die Dachziegel und Holzbalken. Anstatt konventionelle Baustoffe haben wir natürliche Materialien wie Strohpaneele, Lehm, Kalkputz, Hanf, Strohhäcksel und Zellulose als Dämmmaterial benutzt sowie Kalkfarbe, Kebony-Holz und Eichenholz aus der Region verwendet.“
„Alle Räume werden über in Decken und Wänden integrierte Heizpaneele erwärmt“, so Schaffarczyk weiter. „Die Beheizung der Büroräume erfolgt rein über den Rücklauf der Heizung des Gesamtgebäudes. Die Kühlung funktioniert nach demselben Prinzip. Das Büro ist unser Showroom.“
Auch Architektin Chacón hat sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im eigenen Büro beschäftigt. „Wir verwenden erneuerbare Energien für den Strom, den wir im Studio verbrauchen“, sagt sie, „und haben ein eigenes Recyclingprogramm für Papier, Toner und weitere Verbrauchsmaterialien und versuchen, auf unnötige Materialien ganz zu verzichten.“
Chacón weiter: „Darüber hinaus haben wir eine eigene Low-Impact-Strategie entwickelt. Alle unsere Mitarbeitenden, uns selbst eingeschlossen, wohnen in unmittelbarer Nähe zum Büro oder kommen mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Schon vor der Pandemie hatten wir ein Online-System, um Homeoffice zu erleichtern. Daneben verfolgen wir eine Unternehmenspolitik, zu der eine faire Bezahlung und Wertschätzung für die Arbeit unserer Mitarbeitenden gehört. Auch das macht für uns Nachhaltigkeit aus.“
„Wir haben unseren Verbrauch an Mustern und Proben reduziert“, erzählt die französische Interior Designerin Mayssa El Fakir von Ouvrage. „Anstatt extra für jeden Kunden Muster anfertigen zu lassen, sammeln wir sie in einer Art Material-Bibliothek. So können wir sie immer wieder verwenden. Außerdem arbeiten wir mit regionalen Zulieferern aus Frankreich zusammen, um die durch den Transport entstehenden CO2-Emissionen zu reduzieren. Elektrogeräte versuchen wir nicht neu zu kaufen, sondern zu mieten oder gebraucht zu kaufen, um deren Nutzungsdauer zu erhöhen.“
Chacón weiter: „Darüber hinaus haben wir eine eigene Low-Impact-Strategie entwickelt. Alle unsere Mitarbeitenden, uns selbst eingeschlossen, wohnen in unmittelbarer Nähe zum Büro oder kommen mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Schon vor der Pandemie hatten wir ein Online-System, um Homeoffice zu erleichtern. Daneben verfolgen wir eine Unternehmenspolitik, zu der eine faire Bezahlung und Wertschätzung für die Arbeit unserer Mitarbeitenden gehört. Auch das macht für uns Nachhaltigkeit aus.“
„Wir haben unseren Verbrauch an Mustern und Proben reduziert“, erzählt die französische Interior Designerin Mayssa El Fakir von Ouvrage. „Anstatt extra für jeden Kunden Muster anfertigen zu lassen, sammeln wir sie in einer Art Material-Bibliothek. So können wir sie immer wieder verwenden. Außerdem arbeiten wir mit regionalen Zulieferern aus Frankreich zusammen, um die durch den Transport entstehenden CO2-Emissionen zu reduzieren. Elektrogeräte versuchen wir nicht neu zu kaufen, sondern zu mieten oder gebraucht zu kaufen, um deren Nutzungsdauer zu erhöhen.“
Nachhaltigkeit in Projekten
Viele der Interior-Profis, die wir interviewt haben, orientieren sich an vorhandenen Standards. „Wir haben eine eigene Strategie entwickelt, bei dir wir uns an den höchsten Zertifizierungsstandards wie Passivhaus und BREEAM orientieren“, so Chacón. „Ob ein Projekt selbst am Ende ein Zertifikat erhalten soll oder nicht, ist dabei unerheblich. Indem wir uns im gesamten Design- und Umsetzungsprozess an diese Standards halten, können wir je nach Ort und Kundenwünschen ein größtmögliches Maß an Nachhaltigkeit garantieren.“
Daisuke Sanada erklärt: „Wir arbeiten mit dem sogenannten Exergiekonzept, das es uns erlaubt, auf fossile Energiequellen so weit wie möglich zu verzichten.“
„Die meisten unserer aktuellen Projekte sind tatsächlich Passivhaus-Projekte“, berichtet auch Bernstein-Hussmann. „Im Sinne einer ganzheitlichen Herangehensweise geht es dabei auch um Aspekte wie Gesundheit und Wohlbefinden sowie Kondensation. Das Ganze kombinieren wir mit unserer hauseigenen Initiative namens Deep, die wir im Laufe der Jahre entwickelt haben. Damit können wir Design optimieren, lange bevor wir über Fragen wie die Wahl nachhaltiger Materialien nachdenken.“
Die französische Architektin Tina Merkes fügt hinzu: „Systemoptimierung ist ein wichtiger Punkt. Dazu gehört zum Beispiel die Aufarbeitung von Regenwasser zur Weiterverwendung in Toiletten und Wärmepumpen.“ Außerdem sei es wichtig, „mit Firmen zusammenzuarbeiten, die sich ebenfalls mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen“.
Eine ähnliche Strategie verfolgt El Fakir und ihr Unternehmen. „Für uns ist es selbstverständlich, Vintage- und Secondhandmöbel zu verwenden. Die sind heute viel leichter zu finden als früher“, erzählt die Interior-Expertin.
Viele der Interior-Profis, die wir interviewt haben, orientieren sich an vorhandenen Standards. „Wir haben eine eigene Strategie entwickelt, bei dir wir uns an den höchsten Zertifizierungsstandards wie Passivhaus und BREEAM orientieren“, so Chacón. „Ob ein Projekt selbst am Ende ein Zertifikat erhalten soll oder nicht, ist dabei unerheblich. Indem wir uns im gesamten Design- und Umsetzungsprozess an diese Standards halten, können wir je nach Ort und Kundenwünschen ein größtmögliches Maß an Nachhaltigkeit garantieren.“
Daisuke Sanada erklärt: „Wir arbeiten mit dem sogenannten Exergiekonzept, das es uns erlaubt, auf fossile Energiequellen so weit wie möglich zu verzichten.“
„Die meisten unserer aktuellen Projekte sind tatsächlich Passivhaus-Projekte“, berichtet auch Bernstein-Hussmann. „Im Sinne einer ganzheitlichen Herangehensweise geht es dabei auch um Aspekte wie Gesundheit und Wohlbefinden sowie Kondensation. Das Ganze kombinieren wir mit unserer hauseigenen Initiative namens Deep, die wir im Laufe der Jahre entwickelt haben. Damit können wir Design optimieren, lange bevor wir über Fragen wie die Wahl nachhaltiger Materialien nachdenken.“
Die französische Architektin Tina Merkes fügt hinzu: „Systemoptimierung ist ein wichtiger Punkt. Dazu gehört zum Beispiel die Aufarbeitung von Regenwasser zur Weiterverwendung in Toiletten und Wärmepumpen.“ Außerdem sei es wichtig, „mit Firmen zusammenzuarbeiten, die sich ebenfalls mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen“.
Eine ähnliche Strategie verfolgt El Fakir und ihr Unternehmen. „Für uns ist es selbstverständlich, Vintage- und Secondhandmöbel zu verwenden. Die sind heute viel leichter zu finden als früher“, erzählt die Interior-Expertin.
Recycling ist auch für Kloeden ein wichtiges Thema. Bei einem ihrer aktuellen Projekte versucht sie gerade, Käufer für diverse ausgediente Möbel eines Kunden zu finden. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, wo immer möglich, recycelbare Materialien zu verwenden. Ich persönlich habe das schon immer so gehandhabt, da es meiner tiefsten Überzeugung als Designerin entspricht. Aber mit wachsendem Team wird es nötig, diesen Ansatz als Leitmotiv schriftlich zu dokumentieren und eine interne Checkliste für all unsere Projekte zu erarbeiten.“
Für Barbara Milner von der kanadischen Designagentur South Hill Interiors ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit eine Frage der Professionalität. „Ich halte mich über neue Lösungen auf dem Laufenden und biete meinen Kunden immer eine Auswahl der verschiedenen Möglichkeiten an.“ Genau diese Expertise ist mit der Zeit ihr Alleinstellungsmerkmal geworden. „Nicht jeder hat die Zeit, sich so intensiv mit dem aktuellen Forschungsstand zu befassen“, erzählt sie.
Für Barbara Milner von der kanadischen Designagentur South Hill Interiors ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit eine Frage der Professionalität. „Ich halte mich über neue Lösungen auf dem Laufenden und biete meinen Kunden immer eine Auswahl der verschiedenen Möglichkeiten an.“ Genau diese Expertise ist mit der Zeit ihr Alleinstellungsmerkmal geworden. „Nicht jeder hat die Zeit, sich so intensiv mit dem aktuellen Forschungsstand zu befassen“, erzählt sie.
Nachhaltigkeit schon bei der Produktbeschaffung
Viele der Expertinnen und Experten, mit denen wir gesprochen haben, haben eine Vorliebe für Holz. „Naturmaterialien spielen eine immer größere Rolle bei unseren Bauprojekten. Wir sind richtige Holzfreaks“, so Chacón.
„Das Holz, das wir verwenden, wird in den nahe gelegenen Bergen produziert und in regionalen Sägewerken verarbeitet“, erzählt Sanada. „Auch den Stein beziehen wir in enger Zusammenarbeit mit regionalen Steinmetzen.“
Auch Eto rät: „Verwenden Sie möglichst viele natürliche Oberflächen und Dämmstoffe.“
„Es geht nicht nur darum, dieses oder jenes Material zu verwenden, sondern die Frage ist, wie es sich in das Gesamtprojekt einfügt und welche Aussage es zum Lebenszyklus des Gebäudes, das wir erschaffen, beiträgt“, so Chacón. Bei ihrer Arbeit versucht sie, die Umweltbelastung in allen Bereichen zu reduzieren.
Viele der Expertinnen und Experten, mit denen wir gesprochen haben, haben eine Vorliebe für Holz. „Naturmaterialien spielen eine immer größere Rolle bei unseren Bauprojekten. Wir sind richtige Holzfreaks“, so Chacón.
„Das Holz, das wir verwenden, wird in den nahe gelegenen Bergen produziert und in regionalen Sägewerken verarbeitet“, erzählt Sanada. „Auch den Stein beziehen wir in enger Zusammenarbeit mit regionalen Steinmetzen.“
Auch Eto rät: „Verwenden Sie möglichst viele natürliche Oberflächen und Dämmstoffe.“
„Es geht nicht nur darum, dieses oder jenes Material zu verwenden, sondern die Frage ist, wie es sich in das Gesamtprojekt einfügt und welche Aussage es zum Lebenszyklus des Gebäudes, das wir erschaffen, beiträgt“, so Chacón. Bei ihrer Arbeit versucht sie, die Umweltbelastung in allen Bereichen zu reduzieren.
Auch Bernstein-Hussman hat sich diesem ganzheitlichen Ansatz verschrieben, indem er genaue Informationen über Produktionsketten, Energieverbrauch sowie Cradle-to-Cradle-Faktoren einholt. „Was passiert mit dem Produkt, wenn seine Zeit abgelaufen ist? Kann es recycelt oder gar upcycelt werden? In Australien haben Gebäude eine viel kürzere Lebensdauer als zum Beispiel in Europa. Deshalb sollte das Thema Recycling auch wirklich ernst genommen werden.“
„Nicht zuletzt sollte ein nachhaltiges Produkt sowohl umwelt- als auch gesundheitsverträglich sein“, sagt er. „Wenn wir für unsere Kunden Holzmöbel maßanfertigen lassen, achten wir immer penibel darauf, nur emissionsarme Materialien zu verwenden. Wo immer möglich, integrieren wir auch Pflanzen in unsere Planung, denn einige von ihnen haben die Fähigkeit, die Luft zu reinigen und kleine Partikeln zu filtern. Das ist eine günstige und gleichzeitig großartige Möglichkeit, Wohnen nachhaltiger zu gestalten.“
Für Sanada und Milner ist es auch wichtig, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben und neueste Entwicklungen genau zu verfolgen. „Meine Kunden wollen immer auf dem Laufenden sein, und mir scheint, dass sich die Leute noch nie so sehr für nachhaltige Produkte interessiert und diese auch nachgefragt haben wie heute. Obwohl sie in der Regel teurer sind als herkömmliche Produkte“, so Milner.
Doch das bedeutet nicht, dass nachhaltige Materialien schwer aufzutreiben sind. „Manche Unternehmen produzieren ausschließlich natürliche Produkte, andere haben zumindest eine Sparte mit Naturprodukten im Angebot“, so die italienische Architektin Maria Elisa Villa. „Bei Handwerkern ist es ein bisschen schwieriger. Entweder man kennt jemanden, oder die Firma hat ihre Teams (oder kann welche empfehlen) oder man findet jemanden, der bereit ist, den eigenen Weg mitzugehen.“
„Nicht zuletzt sollte ein nachhaltiges Produkt sowohl umwelt- als auch gesundheitsverträglich sein“, sagt er. „Wenn wir für unsere Kunden Holzmöbel maßanfertigen lassen, achten wir immer penibel darauf, nur emissionsarme Materialien zu verwenden. Wo immer möglich, integrieren wir auch Pflanzen in unsere Planung, denn einige von ihnen haben die Fähigkeit, die Luft zu reinigen und kleine Partikeln zu filtern. Das ist eine günstige und gleichzeitig großartige Möglichkeit, Wohnen nachhaltiger zu gestalten.“
Für Sanada und Milner ist es auch wichtig, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben und neueste Entwicklungen genau zu verfolgen. „Meine Kunden wollen immer auf dem Laufenden sein, und mir scheint, dass sich die Leute noch nie so sehr für nachhaltige Produkte interessiert und diese auch nachgefragt haben wie heute. Obwohl sie in der Regel teurer sind als herkömmliche Produkte“, so Milner.
Doch das bedeutet nicht, dass nachhaltige Materialien schwer aufzutreiben sind. „Manche Unternehmen produzieren ausschließlich natürliche Produkte, andere haben zumindest eine Sparte mit Naturprodukten im Angebot“, so die italienische Architektin Maria Elisa Villa. „Bei Handwerkern ist es ein bisschen schwieriger. Entweder man kennt jemanden, oder die Firma hat ihre Teams (oder kann welche empfehlen) oder man findet jemanden, der bereit ist, den eigenen Weg mitzugehen.“
Wie aufgeschlossen sind Kunden für nachhaltige Lösungen?
„Wir glauben, dass wir als kreative Experten die Verantwortung haben, die Gesellschaft stärker für die Umweltproblematik zu sensibilisieren und unseren Kunden dabei zu helfen, saubere Lösungen zu finden und die besten Entscheidungen zu treffen“, so Chacón.
El Fakir führt aus: „Wir leisten jede Menge Aufklärungsarbeit und versuchen, den Menschen klarzumachen, dass die Verwendung von hochwertigen und langlebigen Materialien nicht nur sinnvoll ist, wenn es darum geht, ein Haus wieder zu verkaufen, sondern auch, weil sie ihr Haus eines Tages vielleicht an ihre Kinder weitergeben wollen.“
Es kommt immer wieder vor, dass Kunden ihr Haus so haben wollen wie am ersten Tag der Renovierung. Das hieße dann, dass wir auf synthetische Materialien zurückgreifen müssen“, so Kloeden. „Da wir immer unter Zeitdruck arbeiten, ist die Versuchung natürlich groß, ihnen diesen Wunsch einfach zu erfüllen. Aber diese Entscheidung ist nun mal eine Herzensangelegenheit für uns, und daher sollten wir uns immer die Zeit nehmen, um die Kunden über Alternativen aufzuklären.“
„Wir versuchen immer, die Grenzen zu verschieben, nicht gegen unsere Kunden, sondern mit ihnen gemeinsam, als Team“, so Bernstein-Hussmann. „Wir wollen, dass sie am Ende ein Haus betreten, das nicht nur ihre Erwartungen übertrifft und zu ihrem Lebensstil passt, sondern auch grüner und nachhaltiger ist, als sie es sich anfangs gewünscht haben.“
„Wir glauben, dass wir als kreative Experten die Verantwortung haben, die Gesellschaft stärker für die Umweltproblematik zu sensibilisieren und unseren Kunden dabei zu helfen, saubere Lösungen zu finden und die besten Entscheidungen zu treffen“, so Chacón.
El Fakir führt aus: „Wir leisten jede Menge Aufklärungsarbeit und versuchen, den Menschen klarzumachen, dass die Verwendung von hochwertigen und langlebigen Materialien nicht nur sinnvoll ist, wenn es darum geht, ein Haus wieder zu verkaufen, sondern auch, weil sie ihr Haus eines Tages vielleicht an ihre Kinder weitergeben wollen.“
Es kommt immer wieder vor, dass Kunden ihr Haus so haben wollen wie am ersten Tag der Renovierung. Das hieße dann, dass wir auf synthetische Materialien zurückgreifen müssen“, so Kloeden. „Da wir immer unter Zeitdruck arbeiten, ist die Versuchung natürlich groß, ihnen diesen Wunsch einfach zu erfüllen. Aber diese Entscheidung ist nun mal eine Herzensangelegenheit für uns, und daher sollten wir uns immer die Zeit nehmen, um die Kunden über Alternativen aufzuklären.“
„Wir versuchen immer, die Grenzen zu verschieben, nicht gegen unsere Kunden, sondern mit ihnen gemeinsam, als Team“, so Bernstein-Hussmann. „Wir wollen, dass sie am Ende ein Haus betreten, das nicht nur ihre Erwartungen übertrifft und zu ihrem Lebensstil passt, sondern auch grüner und nachhaltiger ist, als sie es sich anfangs gewünscht haben.“
Villa findet aber auch, dass man mit Kunden, die nicht so ökologisch denken, manchmal Kompromisse schließen muss. Ihre Philosophie lautet: Ein bisschen ist besser als nichts.
Schaffarczyk muss meist gar nicht extra dafür werben: „Unsere Kunden wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie zu uns kommen. Sie sind höchstens erstaunt, wenn sie sehen, was wir mit unserer nachhaltigen und gesunden Bauweise alles erreichen können. Oft sagen sie dann: ‚Hätten wir das mal eher gewusst‘“.
Für Barbara Milner ist klar, dass die Kunden heute ein viel größeres Interesse an nachhaltigem Bauen haben. „In der Bauphase reden wir mit den Kunden viel öfter über nachhaltige Produkte als früher. Die Menschen wollen gern Verantwortung übernehmen, um am Ende ein ‚gesundes‘ Endprodukt zu haben“, sagt sie.
„Viele wollen bei ihren Renovierungen ausgediente Produkte durch langlebige und kluge Lösungen ersetzen. Dann geht es auch immer darum, wie langlebig ein Produkt ist und ob VOCs (flüchtige organische Verbindungen) im Spiel sind. Viele wollen dann auch gleich wissen, wie ein Produkt hergestellt wird, was automatisch den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit lenkt. Wenn die Leute erst einmal verstehen, wie ein Produkt hergestellt wird, ist der Preis nicht mehr der alles bestimmende Faktor.“
Schaffarczyk muss meist gar nicht extra dafür werben: „Unsere Kunden wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie zu uns kommen. Sie sind höchstens erstaunt, wenn sie sehen, was wir mit unserer nachhaltigen und gesunden Bauweise alles erreichen können. Oft sagen sie dann: ‚Hätten wir das mal eher gewusst‘“.
Für Barbara Milner ist klar, dass die Kunden heute ein viel größeres Interesse an nachhaltigem Bauen haben. „In der Bauphase reden wir mit den Kunden viel öfter über nachhaltige Produkte als früher. Die Menschen wollen gern Verantwortung übernehmen, um am Ende ein ‚gesundes‘ Endprodukt zu haben“, sagt sie.
„Viele wollen bei ihren Renovierungen ausgediente Produkte durch langlebige und kluge Lösungen ersetzen. Dann geht es auch immer darum, wie langlebig ein Produkt ist und ob VOCs (flüchtige organische Verbindungen) im Spiel sind. Viele wollen dann auch gleich wissen, wie ein Produkt hergestellt wird, was automatisch den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit lenkt. Wenn die Leute erst einmal verstehen, wie ein Produkt hergestellt wird, ist der Preis nicht mehr der alles bestimmende Faktor.“
Nachhaltigkeit im Unternehmen – eine Herausforderung
„Die Baubranche ist ja bekanntlich nicht sonderlich interessiert an grünen Themen. Da kann es schon mal schwierig sein, alle Beteiligten auf der Baustelle für so einfache Dinge wie Mülltrennung zum Recyceln von Bauschutt zu bewegen“, erzählt Bernstein-Hussmann. „Aber langsam geht es voran, und ich sehe, dass man in der Branche immerhin angefangen hat, zu akzeptieren, dass sich etwas ändert. Wie gesagt, dafür braucht es nur ein paar Leute in Führungspositionen, die so denken wie ich.“
„Die Herausforderungen sind vor allem kultureller und leider auch ökonomischer Art“, sagt der italienische Architekt Fulvio Claudio Melle von melle-metzen architects. „Zwar sind nachhaltige Produkte nicht immer, aber oft etwas teurer als herkömmliche Produkte.“
Das sieht auch Merkes so. „Auf dem Weg dorthin kann man aber etwas Gutes tun, indem man Seiten wie Cycle-up nutzt. Zwar benötigen die Architektinnen und Architekten mehr Zeit für die Recherche als bei herkömmlichen Produkten, aber diese Zeit ist produktiv und dient einem guten Zweck.“
„Die Baubranche ist ja bekanntlich nicht sonderlich interessiert an grünen Themen. Da kann es schon mal schwierig sein, alle Beteiligten auf der Baustelle für so einfache Dinge wie Mülltrennung zum Recyceln von Bauschutt zu bewegen“, erzählt Bernstein-Hussmann. „Aber langsam geht es voran, und ich sehe, dass man in der Branche immerhin angefangen hat, zu akzeptieren, dass sich etwas ändert. Wie gesagt, dafür braucht es nur ein paar Leute in Führungspositionen, die so denken wie ich.“
„Die Herausforderungen sind vor allem kultureller und leider auch ökonomischer Art“, sagt der italienische Architekt Fulvio Claudio Melle von melle-metzen architects. „Zwar sind nachhaltige Produkte nicht immer, aber oft etwas teurer als herkömmliche Produkte.“
Das sieht auch Merkes so. „Auf dem Weg dorthin kann man aber etwas Gutes tun, indem man Seiten wie Cycle-up nutzt. Zwar benötigen die Architektinnen und Architekten mehr Zeit für die Recherche als bei herkömmlichen Produkten, aber diese Zeit ist produktiv und dient einem guten Zweck.“
„Das Angebot an elektrischen Geräten, vor allem für die Küche, ist noch immer sehr begrenzt, was es schwierig macht, umweltfreundliche Lösungen zu finden“, sagt El Fakir. „Sobald wir den Bereich Maßanfertigung oder die oberen Preissegmente verlassen, haben wir da große Probleme, etwas zu finden, und auch bei den Fertigteilen gibt es nur wenige ökologische Materialien und Oberflächen.“
„Für unsere Art des Bauens gibt es, anders als bei herkömmlichen Bauweisen, keinerlei Standards. Man muss viel Energie aufbringen, um die passenden Materialien und vor allem Handwerker zu finden, die manchmal von weit her anreisen müssen“, berichtet Schaffarczyk.
„Insgesamt aber gleichen sich etwaige Mehrkosten der Anfangsinvestition spätestens nach zwei bis vier Jahren über Einsparungen der Heiz- und Stromkosten wieder aus. In unserem Büro konnten wir unsere Betriebskosten um 71,8 Prozent senken. Hinzu kommt das verbesserte Raumklima ohne gesundheitsschädliche Chemikalien.“
„Für unsere Art des Bauens gibt es, anders als bei herkömmlichen Bauweisen, keinerlei Standards. Man muss viel Energie aufbringen, um die passenden Materialien und vor allem Handwerker zu finden, die manchmal von weit her anreisen müssen“, berichtet Schaffarczyk.
„Insgesamt aber gleichen sich etwaige Mehrkosten der Anfangsinvestition spätestens nach zwei bis vier Jahren über Einsparungen der Heiz- und Stromkosten wieder aus. In unserem Büro konnten wir unsere Betriebskosten um 71,8 Prozent senken. Hinzu kommt das verbesserte Raumklima ohne gesundheitsschädliche Chemikalien.“
Corona-Pandemie und Nachhaltigkeit
Die meisten Fachleute, mit denen wir gesprochen haben, arbeiten schon jahrelang mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Durch die Pandemie hat sich daran nichts geändert. Aber einigen scheint dieser Ansatz nun umso relevanter zu sein. „Unser Mantra, eine Architektur zu schaffen, die Himmel und Erde miteinander verbindet, ergibt heute mehr Sinn als je zuvor“, so Chacón.
„Durch die Pandemie sind wir wahrscheinlich ‚grüner‘ geworden, denn wir fahren weniger Auto und müssen das externe Büro weniger heizen oder kühlen, da fast alle von zu Hause aus arbeiten“, so Bernstein-Hussmann. „Aber obwohl das Thema Nachhaltigkeit aktuell nicht mehr so präsent in den Medien ist, denken die Leute weiterhin viel darüber nach. Fast all unsere Kunden wollen es richtig machen. Das ist für uns immer ermutigend und spornt uns an, ihnen zu einem besseren Zuhause zu verhelfen und somit ihre Welt ein Stückchen besser zu machen.“
„All das hat uns die Zeit geschenkt, die richtigen Fragen zu stellen. Über unsere Erde, unsere Zukunft und unsere Art zu leben“, so Merkes.
Diskutieren Sie mit: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen nachhaltiger zu gestalten? Welche Herausforderungen müssen Sie dabei meistern?
Die meisten Fachleute, mit denen wir gesprochen haben, arbeiten schon jahrelang mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Durch die Pandemie hat sich daran nichts geändert. Aber einigen scheint dieser Ansatz nun umso relevanter zu sein. „Unser Mantra, eine Architektur zu schaffen, die Himmel und Erde miteinander verbindet, ergibt heute mehr Sinn als je zuvor“, so Chacón.
„Durch die Pandemie sind wir wahrscheinlich ‚grüner‘ geworden, denn wir fahren weniger Auto und müssen das externe Büro weniger heizen oder kühlen, da fast alle von zu Hause aus arbeiten“, so Bernstein-Hussmann. „Aber obwohl das Thema Nachhaltigkeit aktuell nicht mehr so präsent in den Medien ist, denken die Leute weiterhin viel darüber nach. Fast all unsere Kunden wollen es richtig machen. Das ist für uns immer ermutigend und spornt uns an, ihnen zu einem besseren Zuhause zu verhelfen und somit ihre Welt ein Stückchen besser zu machen.“
„All das hat uns die Zeit geschenkt, die richtigen Fragen zu stellen. Über unsere Erde, unsere Zukunft und unsere Art zu leben“, so Merkes.
Diskutieren Sie mit: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen nachhaltiger zu gestalten? Welche Herausforderungen müssen Sie dabei meistern?
Für einige der Expertinnen und Experten, die wir interviewt haben, hat Nachhaltigkeit eine ganz handfeste Bedeutung: „Energie aus natürlichen Ressourcen und so wenig fossile Brennstoffe wie möglich verwenden“, betont zum Beispiel Daisuke Sanada von dem japanischen Unternehmen Suwa architects + engineers. „Außerdem arbeiten wir nach Möglichkeit mit Materialien, die kompostierbar und so natürlich wie möglich sind.“
Die japanische Architektin Mariko Eto von Sola Architecture Design Studio versteht unter Nachhaltigkeit vor allem, „Lösungen umsetzen, die direkt dazu beitragen, Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren, Aufforstungsprojekte zu unterstützen und weniger erdölbasierte Abfälle zu erzeugen.“
Die britische Architektin Yoko Kloeden hingegen nähert sich dem Thema von einer anderen Warte aus. „Damit ein Unternehmen nachhaltig sein kann, muss es profitabel sein. Das Problem ist: Wenn Bauherren sparen müssen, wählen sie immer nicht-nachhaltige Lösungen, weil sie das Gefühl haben, dass sie nur so ökonomisch handeln.“
„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Unternehmen nachhaltig zu gestalten“, sagt auch Eva Chacón von dem spanischen Unternehmen Bonsai Arquitectos. „Das Wichtigste ist, dass wir uns bewusst werden, dass wir etwas ändern müssen, und dass jeder Einzelne seinen Teil dazu beitragen kann.“