Houzzbesuch: Hoch auf der Alm – ein rustikaler Gasthof in den Dolomiten
Beschaulichkeit, Gastfreundschaft und viele Erinnerungsstücke: Dieser Bergbauernhof einer Familie lädt Wanderer zum Ausruhen ein
Eindrucksvolle Bergkulissen, jede Menge Tiere und traditionelle Werte: Die Malga Canali in den italienischen Alpen ist Gasthof, Bauernhof und zeitweiliger Wohnsitz für zwei Generationen von Bergbäuerinnen, die uns hier die Türen zu ihrem rustikalen Landhaus öffnen. Kaum sind wir eingetreten, umgibt uns eine urige Atmosphäre – viel Holz und zahlreiche Küchenutensilien, die ständig in Gebrauch sind, wenn Mutter und Tochter die Mahlzeiten für ihre Gäste zubereiten. Ihr Alltag ist bestimmt von Arbeit und Hingabe an das bäuerliche Leben. Man spürt, dass die Familie Haus und Hof in ihr Herz geschlossen hat und die Identität dieses besonderen Ortes um jeden Preis bewahren möchte.
Im Canali-Tal, mitten im Primiero in den Bergen des Trentino, genießt Gianna Tavernaro jeden neuen Tag. Schon kurz nach ihrer Geburt brachten ihre Eltern sie in diese reizvolle Malga, eine jener aus Holz und Stein gebauten Almhütten, die man in den Alpen öfter sieht. Seitdem lebt sie hier. Ursprünglich dienten die Malgas den Hirten der Umgebung als Unterkunft für die Sommermonate. Für Gianna ist die Malga Canali eine Sammlung von Schätzen und Erinnerungsstücken, und auch Touristen und Bergsteiger schätzen die Atmosphäre des Hauses, wenn ihre Wanderstrecke sie vorbeiführt.
An den Tagen, an denen sich abends das Alpenglühen durch die Gipfel schiebt, fällt sein Purpurschimmer auch auf die gewaltige Wiese, die zur Malga gehört. Tagsüber, zwischen Mittag- und Abendessen, ruhen sich Giannas Töchter Rita und Lucia hier gerne aus. Oft sind auch ihre Kinder dabei.
In der Malga Canali gibt es immer viel zu tun: In den Sommermonaten dreht sich alles um den agriturismo – der italienische Begriff bezeichnet Bauernhöfe, die Besuchern offenstehen. Dann tummeln sich auf dem Gelände die Gäste, die sich oft schon vorher einen der begehrten Plätze reservieren lassen. Sie genießen hier Suppen, Polenta, zünftige Würste und Tosella, einen regionaltypischen Weichkäse aus der Almwirtschaft.
In der Malga Canali gibt es immer viel zu tun: In den Sommermonaten dreht sich alles um den agriturismo – der italienische Begriff bezeichnet Bauernhöfe, die Besuchern offenstehen. Dann tummeln sich auf dem Gelände die Gäste, die sich oft schon vorher einen der begehrten Plätze reservieren lassen. Sie genießen hier Suppen, Polenta, zünftige Würste und Tosella, einen regionaltypischen Weichkäse aus der Almwirtschaft.
Ein Besuch in der Malga Canali bedeutet, für eine Weile im Einklang mit der Natur zu leben. Wer die Wanderung zur Almhütte auf sich nimmt, muss sich auf ihren Geist einlassen. Ein Restaurant oder Gasthaus im klassischen Sinn ist die Malga nicht – eher ein Ort, an dem man für eine kurze Zeit am Alltag von Gianna und ihrem kleinen Bergbauernhof teilnehmen kann.
Gianna und ihre Töchter kochen mit frischen, gesunden Zutaten. Einige davon, darunter Milch und Eier, kommen direkt aus dem eigenen kleinen Landwirtschaftsbetrieb.
Wer schon einmal hier gewesen ist und Giannas Philosophie kennt, weiß: Softdrinks sind nicht im Angebot, und Nudeln aus der Packung sind in ihrer Küche ebenfalls tabu. „Bei uns gibt es nur Gerichte, die typisch für die Region sind, und wir haben keine Speisekarte“, sagt sie. „Was wir kochen, richtet sich nach der Saison. Ab und zu muss ich Gäste wieder wegschicken – zum Beispiel, wenn sie sich beklagen, dass sie bei uns keine Coca-Cola bekommen.“
Wer schon einmal hier gewesen ist und Giannas Philosophie kennt, weiß: Softdrinks sind nicht im Angebot, und Nudeln aus der Packung sind in ihrer Küche ebenfalls tabu. „Bei uns gibt es nur Gerichte, die typisch für die Region sind, und wir haben keine Speisekarte“, sagt sie. „Was wir kochen, richtet sich nach der Saison. Ab und zu muss ich Gäste wieder wegschicken – zum Beispiel, wenn sie sich beklagen, dass sie bei uns keine Coca-Cola bekommen.“
Im Kuhstall hat eine Goldfischfamilie Unterschlupf gefunden.
1957, als Gianna gerade mal drei Monate alt war, brachten ihre Eltern sie in die Malga Canali (gebettet in eine Obstkiste!). Sie war die jüngste von drei Schwestern. Viele Jahre später entschied sich ihr Vater dafür, sie mit der Organisation des Bergbauernhofs vertraut zu machen – einem Geschäft, das damals üblicherweise Männern vorbehalten war. Bereits als Kind lernte Gianna, wie man Holz hackt und Heu erntet, die Tiere versorgt, Käse herstellt und kocht.
1957, als Gianna gerade mal drei Monate alt war, brachten ihre Eltern sie in die Malga Canali (gebettet in eine Obstkiste!). Sie war die jüngste von drei Schwestern. Viele Jahre später entschied sich ihr Vater dafür, sie mit der Organisation des Bergbauernhofs vertraut zu machen – einem Geschäft, das damals üblicherweise Männern vorbehalten war. Bereits als Kind lernte Gianna, wie man Holz hackt und Heu erntet, die Tiere versorgt, Käse herstellt und kocht.
Zum einem Ort für Besucher, einem agriturismo, wurde der Hof vor 30 Jahren, als Gianna ihm eine neue Identität gab. Bis dahin hatte sie ihn einfach ihren „Zufluchtsort“ genannt.
Und das ist eine Malga schließlich auch: eine Schutzhütte für Hirten. Hier, mitten im felsigen Weideland, fanden die Viehtreiber Zuflucht vor Wind und Wetter, hier konnten sie sich mit einem Teller Polenta und einem Almkäse stärken.
Und das ist eine Malga schließlich auch: eine Schutzhütte für Hirten. Hier, mitten im felsigen Weideland, fanden die Viehtreiber Zuflucht vor Wind und Wetter, hier konnten sie sich mit einem Teller Polenta und einem Almkäse stärken.
Die Räume, in denen Gianna mit ihren Töchtern Rita und Lucia arbeitet (und zeitweilig auch wohnt), hat sie selber liebevoll eingerichtet. Alle Gegenstände, mit denen sie die Küche und andere Räume geschmückt hat, haben ihren Ursprung in ihrer Kindheit oder sind Erinnerungsstücke ihrer Eltern. Nicht nur Suppenkellen und Töpfe hängen an den Wänden, auch Bilder, Kacheln und altes Werkzeug zieren die Wohn- und Arbeitsräume.
Zu Giannas Philosophie gehört es auch, Gegenstände wiederzuverwenden oder ihnen eine neue Bestimmung zu geben. Ganz in diesem Sinne hat sie eine alte Jagdtrophäe zu einer Deckenleuchte umfunktioniert.
Noch mehr Erinnerungsstücke finden sich in diesem Schlafzimmer im Obergeschoss. Gleich nebenan ist ein kleineres Gästezimmer, in dem Freunde unterkommen können – oder die Enkelkinder, wann immer sie bei ihren Großeltern übernachten möchten.
„Mittlerweile habe ich gar keinen Platz mehr, den ich schmücken könnte“, sagt Gianna. „Kein Zentimeter in der Malga ist noch frei – alles ist voll mit Dingen, die unser Leben an diesem wunderschönen Ort darstellen. “
Während der Sommermonate wohnen Gianna und ihr Mann in der Malga Canali. Rita und Lucia leben in Siror, dem nächstgelegenen Dorf. Sie kommen zum Arbeiten in die Malga, manchmal übernachten sie dort. Ab und zu sind auch Giannas Enkel mit von der Partie. Rita hat zwei Kinder, Lucia zwei.
Am Stamm eines großen Ahornbaums hat Gianna ein Gedicht des Kinderbuchautors Roberto Piumini befestigt, der ihr viel bedeutet. „Dieser Reim handelt davon, wie wichtig es ist, dass Kinder frei aufwachsen, dass sie draußen herumlaufen und spielen dürfen, damit sie schon in frühen Lebensjahren die Schönheit der Natur voll auskosten können. Ganz wie hier, wo unser Tag mit der Morgendämmerung beginnt und wir zu Bett gehen, wenn die ersten Sterne am Firmament erscheinen.“
Leben auf dem Land – mehr Houzzbesuche in aller Welt >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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Hier leben: Maria Giovanna Tavernaro („Gianna“), ihr Ehemann und ihre Töchter Rita und Lucia Cemin; im Sommer kommen noch die Enkel dazu
In: Val Canali, einem Tal in der Nähe der Gemeinden Siror und Tonadico in der Provinz Trentino, umgeben von der Palagruppe der Dolomiten, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehören
Auf: Etwa 100 Quadratmetern, verteilt auf zwei Etagen
Baujahr: 1935