Buchtipp: Verordnen Sie Ihrer Wohnung eine Diät!
Machen Sie Design-Detox – für ein neues, sinnliches Wohngefühl! Wie das geht, zeigt der englischsprachige Band „The Inspired Home"
Kann man sich beim Lesen eines Buches fühlen wie beim Besuch eines Spa-Hotels? Nach eingehender Lektüre von Karen Lehrman Blochs großartigem Band „The Inspired Home: Interiors of Deep Beauty“ (Harper Design, 19,95 Euro), kann ich sagen „Ja“, denn ich fühlte mich auf seltsame Weise gereinigt. Die Sammlung aus 25 natürlich schönen Häuser wäscht die Sinne rein, reinigt sanft wie ein Kamillendampfbad, hinterlässt ein ruhiges, entspanntes Gefühl – und den Wunsch, mindestens die Hälfte der eigenen Möbel in die Tonne zu treten.
Obwohl Bloch gerne Mies van der Rohe’s Diktum zitiert, dass weniger mehr sei, ist dies kein Buch über Minimalismus. Es geht viel mehr darum, sich emotional wie spirituell beschwingt zu fühlen, indem man sich nur mit Dingen umgibt, mit denen man sich wohl fühlt. Es geht darum, die Haptik von Texturen zu schätzen, Dinge anzunehmen, die die Natur uns schenkt und einen guten Mix zu wählen – nicht etwa, um damit Freunde zu beeindrucken oder Trends zu folgen, sondern, um die Seele zu pflegen. Bloch nennt das „Design Detox“.
Auch wenn das alles jetzt etwas gefühlsduselig klingen mag, kann man die Anziehungskraft der gezeigten Räume nicht leugnen; auch nicht die Referenzen einiger der beteiligten Designer, wie etwa Vicente Wolf, Juan Montoya und Donna Karan (die übrigens das Vorwort geschrieben hat). Blochs Buch hinterfragt die Ideen hinter ihren jeweiligen Herangehensweisen und formuliert daraus einige klare und leicht nachzuahmende Grundsätze.
Obwohl Bloch gerne Mies van der Rohe’s Diktum zitiert, dass weniger mehr sei, ist dies kein Buch über Minimalismus. Es geht viel mehr darum, sich emotional wie spirituell beschwingt zu fühlen, indem man sich nur mit Dingen umgibt, mit denen man sich wohl fühlt. Es geht darum, die Haptik von Texturen zu schätzen, Dinge anzunehmen, die die Natur uns schenkt und einen guten Mix zu wählen – nicht etwa, um damit Freunde zu beeindrucken oder Trends zu folgen, sondern, um die Seele zu pflegen. Bloch nennt das „Design Detox“.
Auch wenn das alles jetzt etwas gefühlsduselig klingen mag, kann man die Anziehungskraft der gezeigten Räume nicht leugnen; auch nicht die Referenzen einiger der beteiligten Designer, wie etwa Vicente Wolf, Juan Montoya und Donna Karan (die übrigens das Vorwort geschrieben hat). Blochs Buch hinterfragt die Ideen hinter ihren jeweiligen Herangehensweisen und formuliert daraus einige klare und leicht nachzuahmende Grundsätze.
Jedes Zimmer des Hauses hat Zugang zu einer Terrasse, ebenso das große Schlafzimmer und das Bad. Die Böden sind mit handgefertigten sizilianischen Terrakotta-Kacheln gefliest, die Wände wurden mit dem kalkhaltigen Putz belegt, der auf der Insel hergestellt wird.
Sinnlichkeit
Die Interior-Designerin Catherine Weyeneth Bezençon hat eine französische Scheune aus dem Jahre 1890 in ein gemütliches Haus verwandelt, in dem jetzt moderne Klassiker, Naturtextilien und eine Sammlung kleiner Andenken, die sie auf Reisen gesammelt hat, nebeneinander Platz finden – zu letzteren gehören auch diese chinesischen Porzellan-Vasen.
Die Interior-Designerin Catherine Weyeneth Bezençon hat eine französische Scheune aus dem Jahre 1890 in ein gemütliches Haus verwandelt, in dem jetzt moderne Klassiker, Naturtextilien und eine Sammlung kleiner Andenken, die sie auf Reisen gesammelt hat, nebeneinander Platz finden – zu letzteren gehören auch diese chinesischen Porzellan-Vasen.
Was gibt es Sinnlicheres als Essen? (okay, mir würde da eine Sache einfallen, aber lassen wir die jetzt mal außer Acht). In Bezençons Esszimmer wird ein alter Holztisch von einer Reihe schlichter Klosterstühle gerahmt, die den Fokus ganz aufs Essen lenken – ohne jedoch inmitten der felsigen Scheunenwände und der Balkendecke unterzugehen.
Schichtung
Die Autorin des Bandes gibt den Rat, dass schöne Dinge zwar problemlos für sich selbst stehen können und sollen – oft aber auch aufgewertet werden, wenn man ein anderes Teil darauf oder daneben stellt, so wie in Cathy Vandewalles Penthouse in Bangkok.
Die Autorin des Bandes gibt den Rat, dass schöne Dinge zwar problemlos für sich selbst stehen können und sollen – oft aber auch aufgewertet werden, wenn man ein anderes Teil darauf oder daneben stellt, so wie in Cathy Vandewalles Penthouse in Bangkok.
Zurückhaltung
Das sizilianische Schloss von Modedesignerin Luisa Beccaria sieht nicht im geringsten so aus, wie man es von einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert erwarten würde. Weil sie eine verträumte Atmosphäre schaffen wollte, reduzierte Beccaria das Mobiliar auf ein Minimum und kombinierte starke, schlichte Teile mit romantischen Spitzenstoffen, Gold und Keramik. Die Farbtöne sind ähnlich dezent gehalten. Die natürlichen Blautöne wirken sehr rein und erinnern an skandinavische Landhäuser
Das sizilianische Schloss von Modedesignerin Luisa Beccaria sieht nicht im geringsten so aus, wie man es von einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert erwarten würde. Weil sie eine verträumte Atmosphäre schaffen wollte, reduzierte Beccaria das Mobiliar auf ein Minimum und kombinierte starke, schlichte Teile mit romantischen Spitzenstoffen, Gold und Keramik. Die Farbtöne sind ähnlich dezent gehalten. Die natürlichen Blautöne wirken sehr rein und erinnern an skandinavische Landhäuser
Balance
Wenn wir bei der Einrichtung unseres Heims ein Gespür für Ordnung und Stimmigkeit entwickeln, werden diese Eigenschaften auch in uns selbst reifen – das behauptet jedenfalls Bloch. Als Beispiel führt sie das Landhaus von Interior-Designerin Darryl Carter in Virginia an. Im Wohnzimmer ihres Hauses aus dem Jahre 1840 hat sie einen Sichtschutz aus Feigenbaumholz neben einem Tagesbett platziert, das aus einer uralten Tragbahre gebaut ist.
Auffällige Stücke wie die Liege und der massive Couchtisch ergänzen sich und zeigen, dass es gar nicht so viel „Zeug“ bedarf, um sich wohl zu fühlen.
Wenn wir bei der Einrichtung unseres Heims ein Gespür für Ordnung und Stimmigkeit entwickeln, werden diese Eigenschaften auch in uns selbst reifen – das behauptet jedenfalls Bloch. Als Beispiel führt sie das Landhaus von Interior-Designerin Darryl Carter in Virginia an. Im Wohnzimmer ihres Hauses aus dem Jahre 1840 hat sie einen Sichtschutz aus Feigenbaumholz neben einem Tagesbett platziert, das aus einer uralten Tragbahre gebaut ist.
Auffällige Stücke wie die Liege und der massive Couchtisch ergänzen sich und zeigen, dass es gar nicht so viel „Zeug“ bedarf, um sich wohl zu fühlen.
Ein modernes, mit Leinen bezogenes Sofa fügt sich nahtlos in Carters Sammlung antiker Möbel ein. In dieser modernen Ausführung des Landhausstils wurden raue Stücke mit veredelten Teilen kombiniert, so dass ein ausbalanciertes, harmonisches Ergebnis entstand.
Bloch thematisiert in ihrem Band auch Eigenschaften wie Authentizität, Überraschung und Pracht – letztere unterscheidet sie ausdrücklich von „Protz“, „einer Eigenschaft, bei der es viel mehr um Prahlerei, als um Größe geht.“
Wer mehr Vorschläge sammeln und sich von 242 weiteren Fotos solcher stillen, aber lebendigen Räume inspirieren lassen möchte, kann „The Inspired Home“ auch in Deutschland im Buchhandel, bei Amazon oder als E-Book erwerben.
Wer mehr Vorschläge sammeln und sich von 242 weiteren Fotos solcher stillen, aber lebendigen Räume inspirieren lassen möchte, kann „The Inspired Home“ auch in Deutschland im Buchhandel, bei Amazon oder als E-Book erwerben.
Der Architekt James Cavagnari und der Interior Designer Erin Quiros renovierten dieses 300 Jahre alte Bauernhaus auf der sizilianischen Insel Salina. Indem sie Nischen und Bänke gleich einbauten, hielten sie sich nicht nur an regionale Traditionen, sondern konnten auch weitestgehend auf freistehende Möbel verzichten. Extravagante Verzierungen und Farben wurden entfernt, geblieben sind moderne und ortstypische Möbel in Erdtönen.