7 Tipps, wie Sie sich von unnötigem Ballast befreien können
Manchmal hilft Schreckliches, Neues zu lernen. Mir wurde erst nach dem Brand unseres Hauses bewusst, was ich brauchte – und was nicht
Vor vielen Jahren, als meine Kinder noch klein waren und unser Haus vor Spielzeug, Wäsche und Papier nur so überquoll (um nur drei Dinge zu nennen, die mir damals zu viel waren), habe ich mir manchmal, wenn ich besonders erschöpft war, vorgestellt wie es wäre, wenn das gesamte Haus einfach abbrennen würde. Der Brand sollte zwar eigentlich nur den Wäscheraum, das Spielzimmer und ein paar Wand- und Küchenschränke vernichten, aber natürlich war mir auch klar, dass Feuer wahrscheinlich nicht auf Sonderwünsche eingeht. Und schließlich fand ich die Vorstellung, alles zu verlieren und ganz von vorn anzufangen, auch irgendwie berauschend.
In meiner Fantasie stellte ich mir den perfekten Brand vor: Das gesamte Chaos würde sich mit einem großen Puff in Rauch auflösen, und die Versicherung würde uns einen dicken Scheck ausstellen, mit dem wir ganz von vorn anfangen könnten. Und diesmal würde alles anders werden, ohne all das überflüssige Zeug, ohne Lego, ohne Stofftiere.
Mit dem Umbau unserer Küche fand dieser Tagtraum erst einmal ein Ende. Wir sanierten sie damals von Grund auf und erneuerten Schränke, Arbeitsplatten, Geräte und den Fußboden. Als ich mir nach dem Umbau das nächste Mal virstellte, wie das Feuer das Chaos im Wäscheraum beseitigen würde, hielt ich inne: Der Wäscheraum lag genau gegenüber meiner tollen, neuen Küche, die ich auf keinen Fall verlieren wollte. Also würde ich das Problem wohl doch auf herkömmliche Art lösen müssen.
In meiner Fantasie stellte ich mir den perfekten Brand vor: Das gesamte Chaos würde sich mit einem großen Puff in Rauch auflösen, und die Versicherung würde uns einen dicken Scheck ausstellen, mit dem wir ganz von vorn anfangen könnten. Und diesmal würde alles anders werden, ohne all das überflüssige Zeug, ohne Lego, ohne Stofftiere.
Mit dem Umbau unserer Küche fand dieser Tagtraum erst einmal ein Ende. Wir sanierten sie damals von Grund auf und erneuerten Schränke, Arbeitsplatten, Geräte und den Fußboden. Als ich mir nach dem Umbau das nächste Mal virstellte, wie das Feuer das Chaos im Wäscheraum beseitigen würde, hielt ich inne: Der Wäscheraum lag genau gegenüber meiner tollen, neuen Küche, die ich auf keinen Fall verlieren wollte. Also würde ich das Problem wohl doch auf herkömmliche Art lösen müssen.
Unser Zuhause, das waren 230 Quadratmeter voller geliebter Dinge. Aber was ich am meisten betrauerte und vermisste – die Bilder und Zeichnungen meiner Kinder, Fotos und Videos und über 30 Jahre Leben in Form von Briefen und Tagebüchern – hätte locker in einen kleinen Wandschrank gepasst.
Es ist schon komisch: Erst habe ich all meine Besitztümer sortiert und auf das vermeintlich Nötigste reduziert, ohne das ich glaubte, nicht leben zu können. Kurze Zeit später habe ich alles verloren und stellte fest, dass ich sehr wohl ohne all dieses Nötigste leben konnte.
Natürlich würde ich ein solches Erlebnis nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen. Dennoch war es am Ende in gewisser Weise auch befreiend, denn es half mir dabei, zu realisieren, dass ich all die Jahre meinen inneren Frieden für Dinge geopfert habe, die ich eigentlich nicht wollte und vor allem auch gar nicht brauchte.
Wie viel ist zu viel?
Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Sie wissen ja: Geschmäcker und Vorlieben sind verschieden. Die eigentliche Frage lautet also, was Ihnen persönlich zu viel ist.
Stellen Sie sich doch einmal folgende Fragen:
Wenn Sie eine der Fragen mit ja beantwortet haben, täte es auch Ihnen gestimmt gut, sich von ein paar Dingen trennen.
Möglicherweise steigt in Ihnen allein schon, wenn Sie das hier lesen, die Panik hoch. Aber wenn Sie sich öfters überfordert fühlen, sollten Sie sich einmal die Mühe machen und überlegen, wovon Sie sich trennen könnten. Sie werden sehen, es lohnt sich. Denn, wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Es ist schon komisch: Erst habe ich all meine Besitztümer sortiert und auf das vermeintlich Nötigste reduziert, ohne das ich glaubte, nicht leben zu können. Kurze Zeit später habe ich alles verloren und stellte fest, dass ich sehr wohl ohne all dieses Nötigste leben konnte.
Natürlich würde ich ein solches Erlebnis nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen. Dennoch war es am Ende in gewisser Weise auch befreiend, denn es half mir dabei, zu realisieren, dass ich all die Jahre meinen inneren Frieden für Dinge geopfert habe, die ich eigentlich nicht wollte und vor allem auch gar nicht brauchte.
Wie viel ist zu viel?
Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Sie wissen ja: Geschmäcker und Vorlieben sind verschieden. Die eigentliche Frage lautet also, was Ihnen persönlich zu viel ist.
Stellen Sie sich doch einmal folgende Fragen:
- Fühlen Sie sich häufig überfordert?
- Ist Aufräumen und Entrümpeln ein Thema, das Ihnen ständig im Kopf herumgeht?
- Haben Sie das Gefühl, ständig aufzuräumen, ohne dass es je richtig ordentlich ist?
Wenn Sie eine der Fragen mit ja beantwortet haben, täte es auch Ihnen gestimmt gut, sich von ein paar Dingen trennen.
Möglicherweise steigt in Ihnen allein schon, wenn Sie das hier lesen, die Panik hoch. Aber wenn Sie sich öfters überfordert fühlen, sollten Sie sich einmal die Mühe machen und überlegen, wovon Sie sich trennen könnten. Sie werden sehen, es lohnt sich. Denn, wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Meine sieben Tipps, wie Sie sich von unnötigem Ballast befreien können:
1. Halten Sie sich das Ergebnis vor Augen. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Zuhause aussehen soll. Gehen Sie zum Beispiel ihre Ideenbücher durch. Erst wenn Sie eine klare Vorstellung vom Endergebnis haben, sollten Sie mit dem Ausmisten loslegen.
2. Stellen Sie sich darauf ein, dass sie sich erst einmal schlechter fühlen müssen, um sich am Ende besser zu fühlen. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber es ist die Wahrheit. Wie damals, als meine dreijährige Tochter mir sagte, dass sie mich zwar immer lieben würde, mich aber nicht immer leiden könne. Beim Ausmisten werden Sie wahrscheinlich daran denken, was Sie für dieses oder jenes bezahlt haben oder sich einreden, dass Ihnen bestimmte Gegenstände wirklich am Herzen liegen. Oder es tut Ihnen um das Geld leid. Aber an Dingen festzuhalten, die man weder wirklich will noch braucht – das kann ja auch nicht die Lösung sein.
3. Seien Sie nicht so streng mit sich selbst. Wenn Sie sich während der Entrümpelungsaktion schlecht fühlen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und sagen Sie sich: „Ich verzeihe mir“, und erst dann machen Sie weiter. Sie werden sehen: Das Gefühl schwindet, je weiter Sie fortschreiten.
4. Holen Sie sich Hilfe. Haben Sie einen ordnungsliebenden Freund? Dann arrangieren Sie doch ein Tauschgeschäft. Meine Freundin Jane betreibt eine kleine Pension, und unser Deal bestand darin, dass ich ihr im Gegenzug für ihre Hilfe dort aushelfe. Mein Ehemann Paul wiederum übernahm das Entsorgen der aussortierten Sachen.
5. Wegwerfen oder verschenken. Ich habe in meiner Garage zwei verschiedene Bereiche eingerichtet: einen für die Dinge, die ich spenden wollte und den anderen für die Sachen, die in den Müll können. Ich habe in meinem Leben auch schon viel auf Online-Anzeigenmärkten verkauft, aber bei meiner Großaufräumaktion wollte ich alles einfach so schnell wie möglich loswerden. Das Ganze hatte auch etwas Spirituelles. Ich habe im Laufe der Jahre so viele Sachen auf Trödelmärkten und über Anzeigen gekauft, da fühlte sich das hier an, als würde ich der Welt etwas zurückgeben.
6. Gehen Sie strukturiert vor. Nehmen Sie sich genug Zeit – Wochen oder gar Monate – um das gesamte Haus durchzugehen. Ich empfehle, Raum für Raum auszumisten. Das hält das Chaos in Grenzen und das Großprojekt fühlt sich machbarer an. Nehmen Sie sich pro Raum einen oder zwei Tage Zeit. Wenn Sie glauben, fertig zu sein, lassen Sie die Arbeit eine Weile ruhen und überlegen Sie dann noch einmal, ob Sie nicht vielleicht noch mehr loswerden wollen.
7. Fragen Sie sich, was Sie im Falle eines Brands aus dem Feuer retten würden. Natürlich rettet man zuerst Menschen und Tiere. Trotzdem kann es helfen, einmal gedanklich durchzuspielen, was man mitnehmen würde, um herauszufinden, was wirklich wichtig ist. Aber Achtung: Erzählen Sie davon lieber nicht Leuten, die tatsächlich einen Brand überlebt haben – das könnte leicht nach hinten losgehen.
Die drei Phasen der Entrümpelung:
Einige Wochen nachdem wir in unser neues Heim bezogen hatten, ging – wieder in den frühen Morgenstunden – plötzlich der Feueralarm los. Mein Laptop stand direkt neben meinem Bett, aber ich lief einfach daran vorbei, schnappte meine Kinder und den Hund und rannte nach draußen, während Paul nachsah, was los war: falscher Alarm. Später wurde mir klar, dass ich während dieser Schrecksekunden keinen Gedanken an irgendwelche Gegenstände verschwendet hatte.
1. Halten Sie sich das Ergebnis vor Augen. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Zuhause aussehen soll. Gehen Sie zum Beispiel ihre Ideenbücher durch. Erst wenn Sie eine klare Vorstellung vom Endergebnis haben, sollten Sie mit dem Ausmisten loslegen.
2. Stellen Sie sich darauf ein, dass sie sich erst einmal schlechter fühlen müssen, um sich am Ende besser zu fühlen. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber es ist die Wahrheit. Wie damals, als meine dreijährige Tochter mir sagte, dass sie mich zwar immer lieben würde, mich aber nicht immer leiden könne. Beim Ausmisten werden Sie wahrscheinlich daran denken, was Sie für dieses oder jenes bezahlt haben oder sich einreden, dass Ihnen bestimmte Gegenstände wirklich am Herzen liegen. Oder es tut Ihnen um das Geld leid. Aber an Dingen festzuhalten, die man weder wirklich will noch braucht – das kann ja auch nicht die Lösung sein.
3. Seien Sie nicht so streng mit sich selbst. Wenn Sie sich während der Entrümpelungsaktion schlecht fühlen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und sagen Sie sich: „Ich verzeihe mir“, und erst dann machen Sie weiter. Sie werden sehen: Das Gefühl schwindet, je weiter Sie fortschreiten.
4. Holen Sie sich Hilfe. Haben Sie einen ordnungsliebenden Freund? Dann arrangieren Sie doch ein Tauschgeschäft. Meine Freundin Jane betreibt eine kleine Pension, und unser Deal bestand darin, dass ich ihr im Gegenzug für ihre Hilfe dort aushelfe. Mein Ehemann Paul wiederum übernahm das Entsorgen der aussortierten Sachen.
5. Wegwerfen oder verschenken. Ich habe in meiner Garage zwei verschiedene Bereiche eingerichtet: einen für die Dinge, die ich spenden wollte und den anderen für die Sachen, die in den Müll können. Ich habe in meinem Leben auch schon viel auf Online-Anzeigenmärkten verkauft, aber bei meiner Großaufräumaktion wollte ich alles einfach so schnell wie möglich loswerden. Das Ganze hatte auch etwas Spirituelles. Ich habe im Laufe der Jahre so viele Sachen auf Trödelmärkten und über Anzeigen gekauft, da fühlte sich das hier an, als würde ich der Welt etwas zurückgeben.
6. Gehen Sie strukturiert vor. Nehmen Sie sich genug Zeit – Wochen oder gar Monate – um das gesamte Haus durchzugehen. Ich empfehle, Raum für Raum auszumisten. Das hält das Chaos in Grenzen und das Großprojekt fühlt sich machbarer an. Nehmen Sie sich pro Raum einen oder zwei Tage Zeit. Wenn Sie glauben, fertig zu sein, lassen Sie die Arbeit eine Weile ruhen und überlegen Sie dann noch einmal, ob Sie nicht vielleicht noch mehr loswerden wollen.
7. Fragen Sie sich, was Sie im Falle eines Brands aus dem Feuer retten würden. Natürlich rettet man zuerst Menschen und Tiere. Trotzdem kann es helfen, einmal gedanklich durchzuspielen, was man mitnehmen würde, um herauszufinden, was wirklich wichtig ist. Aber Achtung: Erzählen Sie davon lieber nicht Leuten, die tatsächlich einen Brand überlebt haben – das könnte leicht nach hinten losgehen.
Die drei Phasen der Entrümpelung:
- Sortieren Sie alles auf drei Haufen: „Behalten“, „Spenden“ und „Wegwerfen“
- Räumen Sie das, was Sie behalten wollen, weg
- Schaffen Sie den Rest weg
Einige Wochen nachdem wir in unser neues Heim bezogen hatten, ging – wieder in den frühen Morgenstunden – plötzlich der Feueralarm los. Mein Laptop stand direkt neben meinem Bett, aber ich lief einfach daran vorbei, schnappte meine Kinder und den Hund und rannte nach draußen, während Paul nachsah, was los war: falscher Alarm. Später wurde mir klar, dass ich während dieser Schrecksekunden keinen Gedanken an irgendwelche Gegenstände verschwendet hatte.
Ich hatte jahrelang viel Zeit und Energie darauf verschwendet, mein Haus in Ordnung zu halten, aber es war mir immer nur bis zu einem bestimmten Punkt gelungen – schon kurze Zeit später war meist wieder alles beim Alten. Bis ich eines Tages im Urlaub die alles verändernde Erleuchtung hatte.
Meine Familie hatte eine kleine Hütte am Lake Michigan gemietet und eines Tages fiel mir auf, wie leicht es mir dort fiel, Ordnung zu halten. Da realisierte ich, dass unser Hausrat in der Hütte sich auf Lebensmittel, Kleidung und Bücher beschränkte. Genau das war’s: So sollte es immer sein. Ich würde auch bei uns zuhause alles bis auf Lebensmittel, Kleidung und Bücher verbannen und damit endlich getreu der Maxime von William Morris leben: „Habe nichts in deinem Haus, von dem Du nicht weißt, dass es nützlich ist oder glaubst, dass es schön ist.“
Mit Hilfe einer gut organisierten Freundin startete ich eine Aufräum- und Entrümpelungsaktion, wie sie unser Zuhause noch nie zuvor erlebt hatte. Mehrere Monate lang ging ich Raum für Raum, Zimmer für Zimmer durch und sortierte, warf weg und spendete, was das Zeug hielt.
Was dann passierte, kann man wohl nur Ironie des Schicksals nennen: In den frühen Morgenstunden des 27. Juni 2010 legte ein Brandstifter in unserem Haus ein Feuer.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir alle, mein Mann, meine drei Kinder und ich, zu Hause und schliefen. Glücklicherweise konnten wir den Flammen entkommen. Retten konnten wir nur, was wir am Leib trugen. Ich hatte nicht einmal Schuhe angezogen oder meine Geldbörse mitgenommen. Nur meinen Laptop hatte ich mir noch schnell geschnappt, weil er direkt neben dem Bett lag. So konnte ich zumindest meine digitalen Fotos und Texte retten.