Houzzbesuch: Landhaus-Flair mit Trödel-Highlights in Wilhelmshaven
Das Budget der fünfköpfigen Familie war klein – doch Talent für Trödeljagden und Improvisation glich es aus
Als Daphne Rau mit ihrer Familie vor elf Jahren in dieses über hundert Jahre alte Haus einzog, war das Budget klein, sehr klein. Doch aus dieser Herausforderung hat die fünfköpfige Familie eine Lebensphilosophie gemacht: Fast nichts im Haus ist von der Stange; fast alles vom Sperrmüll gerettet oder auf dem Trödelmarkt gefunden. Mit kreativer Anpackermentalität ging es ans Werk: Treppengeländer im Shabby-Look, Hängeschränke als Kücheninsel und ein alter Kaninchenstall als Deko-Element – all das findet man nun im liebevoll zusammengewürfelten Zuhause der fünfköpfigen Familie.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seinen drei Kindern und Hund Django
In: einem alten Haus von 1900, in der Nähe von Wilhelmshaven
Auf: 130 Quadratmetern
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seinen drei Kindern und Hund Django
In: einem alten Haus von 1900, in der Nähe von Wilhelmshaven
Auf: 130 Quadratmetern
Offen sichtbar sind auch Schüsseln, Gewürze und Aufbewahrungsgefäße. „Das sieht wohnlich aus – außerdem ist man so immer gezwungen Ordnung zu halten“, so Rau.
Dapne Rau ist eine richtige „Jägerin und Sammlerin“. Würde ihr Mann sie nicht manchmal im Zaum halten, stünde noch weit mehr im Haus. Allerdings trickst sie auch: „Wenn mein Mann Sachen aussortiert, gehe ich heimlich immer noch einmal schauen, ob ich nicht doch noch etwas davon gebrauchen könnte.“ So kam zum Beispiel die Tür des alten Kaninchenstalls ins Haus, die nun dekorativ auf dem Spirituosen-Schrank steht: Vom Brennholzstapel gerettet!
„Früher mussten wir alles selber machen, weil wir kein Geld hatten. Wir haben viel falsch gemacht, aber daraus gelernt. Und irgendwann haben wir den Spaß am ‚Selbermachen‘ entdeckt. Wir haben gemerkt, wie schön es ist, wenn etwas fertig wird. Ein tolles Gefühl!“, erklärt Rau.
„Früher mussten wir alles selber machen, weil wir kein Geld hatten. Wir haben viel falsch gemacht, aber daraus gelernt. Und irgendwann haben wir den Spaß am ‚Selbermachen‘ entdeckt. Wir haben gemerkt, wie schön es ist, wenn etwas fertig wird. Ein tolles Gefühl!“, erklärt Rau.
Die Esszimmermöbel gehören zu den ersten gemeinsamen Anschaffungen des Paares. Ihren eigenen Stil bezeichnet Rau als rustikal, gespickt mit vielen Elementen des Landhaus-Stils. „Eigentlich aber lasse ich mich vor allem von meinem Bauchgefühl leiten.“ Lange Zeit dachte sie etwa darüber nach, den Esstisch und die dazugehörigen Stühle, wie auch den Schrank, abzuschleifen und anschließend weiß zu lackieren. „Mein Bauchgefühl hat sich erst einmal dagegen entschieden. Aber wer weiß, vielleicht mag ich es in ein paar Jahren doch cleaner.“
Die Gläser hat Rau in einem Trödelladen in Wilhelmshaven gefunden – zu einem echten Schnäppchenpreis. Zusammen mit den Osterglocken, die statt in einen Topf in eine Müslischale gepflanzt sind, ist ein frühlingshaftes Arrangement auf dem Tisch entstanden – zusammengehalten von dem Holztablett.
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Frische Blumen mag Rau sowieso gern. Und so stehen nicht nur welche auf dem Tisch, sondern auch auf der Fensterbank. Zusammen mit den gerahmten Schnappschüssen der Kinder, ist dadurch eine persönliche Deko-Ecke entstanden.
„Eigentlich mag ich keine Pastelltöne – die rosa Kanne stand deshalb jahrelang im Schrank. Doch als die blaue und die gelbe dazu kamen, passte auf einmal alles zusammen und die Kanne darf nun draußen auf dem alten Ofen stehen“, sagt Rau. Der Ofen ist ein Erbstück, das Rau von Verwandten aus der ehemaligen DDR bekam.
Durch die große Wohnküche gelangt man in das Wohnzimmer der fünfköpfigen Familie. Erst im letzten Jahr wurde der großzügige Raum mit einem neuen Nussbaum-Boden ausgestattet. „Nach langer Recherche haben wir ihn günstig im Netz gefunden, wir sind immer noch happy damit, gerade auch weil es so ein tolles Schnäppchen war“, sagt Rau. „Aber auch, weil der Farbton so wunderbar zu den rustikalen Backsteinwänden passt.“
Alles in Eigenregie zu renovieren braucht Zeit – das wissen Rau und ihr Mann spätestens seit der Renovierung des Wohnzimmers. „Fast acht Wochen lang haben wir nach der Arbeit, zwischen spielenden Kindern und bellenden Hunden, Hand angelegt“, sagt Rau. „Das war bestimmt nicht immer ein Zuckerschlecken, aber die Mühe wurde am Ende ja mit einem neuen Raumflair belohnt“, so die Heimwerkerin. Belohnt hat das Paar sich am Ende auch mit dem kaffeebraunen Ledersofa. Das ist ausnahmsweise aber nicht alt und aus dem Trödelladen, sondern niegelnagelneu. „Das musste dann einfach mal sein“, sagt Rau.
Alles in Eigenregie zu renovieren braucht Zeit – das wissen Rau und ihr Mann spätestens seit der Renovierung des Wohnzimmers. „Fast acht Wochen lang haben wir nach der Arbeit, zwischen spielenden Kindern und bellenden Hunden, Hand angelegt“, sagt Rau. „Das war bestimmt nicht immer ein Zuckerschlecken, aber die Mühe wurde am Ende ja mit einem neuen Raumflair belohnt“, so die Heimwerkerin. Belohnt hat das Paar sich am Ende auch mit dem kaffeebraunen Ledersofa. Das ist ausnahmsweise aber nicht alt und aus dem Trödelladen, sondern niegelnagelneu. „Das musste dann einfach mal sein“, sagt Rau.
In einem Secondhand-Laden fand Rau diese alte Truhe. „So eine antike Schatzkiste wollte ich schon immer haben. Eine echte alte! Keine, die nur alt aussieht.“ Da teure Antiquitäten keine Option sind, war die Freude umso größer, als sie nach jahrelangen Suchen diesen Schatz gefunden hat.
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Vom Wohnzimmer aus führt eine steile Treppe in den Schlafbereich der Eltern. Die Treppe, wie auch das Geländer, hat Rau selbst Weiß gestrichen und wieder abgeschliffen, eine wahrlich schweißtreibende Arbeit. Warum die Müh? Sie wollte damit Shabby-chic-Look schaffen. „Jeden Tag freue ich mich über den Anblick, aber ehrlich gesagt: diese kleinteilige Arbeit würde ich mir nie wieder antun“, lacht sie.
Der Kamin unter der Treppe heizt das kleine Trödel-Haus an kalten Wintertagen ein; aber auch im Sommer lagert das Brennholz sichtbar unter und neben dem Ofen. „Das wirkt unheimlich gemütlich“, findet Rau.
Die Seilkonstruktion links im Bild ist nicht etwa ein weiteres Deko-Element – die sogenannten TRX-Gurte, die mit Karabinerhaken befestigt sind, dienen zum täglichen Workout. Für das Training an den elastischen Bändern wird das eigene Körpergewicht als Widerstand genutzt.
Der Kamin unter der Treppe heizt das kleine Trödel-Haus an kalten Wintertagen ein; aber auch im Sommer lagert das Brennholz sichtbar unter und neben dem Ofen. „Das wirkt unheimlich gemütlich“, findet Rau.
Die Seilkonstruktion links im Bild ist nicht etwa ein weiteres Deko-Element – die sogenannten TRX-Gurte, die mit Karabinerhaken befestigt sind, dienen zum täglichen Workout. Für das Training an den elastischen Bändern wird das eigene Körpergewicht als Widerstand genutzt.
Auf der Kuscheldecke vor dem Kamin entspannt übrigens auch er gerne – Hund Django, der jüngste Familienzuwachs.
Das Schlafzimmer der Eltern liegt auf einer offenen Galerie oberhalb des Wohnzimmers, direkt unterm Dach.
Auch das Geländer dort oben hat Rau in mühevoller Arbeit weiß lackiert und dann für den Shabby-Look wieder abgeschliffen. Die Äste aus dem Wald dekoriert Rau gerne – eine günstige Möglichkeit, noch mehr Persönlichkeit in die Einrichtung zu bringen.
Die Kinderzimmer liegen auf der anderen Seite des Hauses, über dem Esszimmer. Weil Raus’ Renovierungslust auch hiervor gerade nicht Halt macht, bleibt uns der Blick durchs Schlüsselloch derzeit jedoch verwehrt.
Auch das Geländer dort oben hat Rau in mühevoller Arbeit weiß lackiert und dann für den Shabby-Look wieder abgeschliffen. Die Äste aus dem Wald dekoriert Rau gerne – eine günstige Möglichkeit, noch mehr Persönlichkeit in die Einrichtung zu bringen.
Die Kinderzimmer liegen auf der anderen Seite des Hauses, über dem Esszimmer. Weil Raus’ Renovierungslust auch hiervor gerade nicht Halt macht, bleibt uns der Blick durchs Schlüsselloch derzeit jedoch verwehrt.
Unter dem Schlaf-Mezzanin befindet sich eine Leseecke. Als das Paar das Haus bezog und renovierte, war bald kein Geld mehr übrig, schon gar nicht für neue Wohnzimmer-Möbel. So wurde aus der Not heraus das weiße Regal aus Ytong-Steinen gebaut – elf Jahre später ist es immer noch da. Denn es ist eine günstige Variante, mit der die beiden heute noch wirklich zufrieden sind. „Selbst wenn wir jetzt unendlich viel Geld zur Verfügung hätten – ich würde dieses Regal nicht austauschen“, sagt Rau.
Links daneben hat sich Rau ihren eigenen kleinen Rückzugsort geschaffen. „Ich male leidenschaftlich gerne. In meinem kleinen Reich entstehen Bilder für meine Familie, aber auch für Freunde“, sagt sie. Dabei bringt sie Farbe aber nicht nur auf Leinwände, sondern auf alles was bemalbar ist – etwa auf alte Holzbretter.
Vom Wohnzimmer aus gelangt man in das kleine Badezimmer der Familie. Auch hier hat die Familie selbst Hand angelegt – und dabei quergedacht. So haben Rau und ihr Mann jeden Quadratmeter des Raumes genutzt, indem sie etwa das Regal direkt vors bodentiefe Fenster gebaut haben. „Genug Licht kommt jetzt trotzdem noch hinein“, so Rau. Damit die vielen dunklen Materialien nicht allzu trist wirken, setzen türkisfarbene Handtücher fröhliche Akzente.
Das letzte Projekt aber war das Bad sicher nicht – dafür ist Daphne Rau viel zu gerne auf der Jagd nach inspirierenden Wohnideen und wunderbarem Trödel. Wer weiß, was sie demnächst vor dem Sperrmüll rettet…
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Betritt man das Haus, gelangt man quasi direkt in in die geräumige Küche, hier spielt sich der Großteil des bunten Familienlebens ab. Während die Eltern kochen, machen die drei Kinder ihre Hausaufgaben oder helfen beim Gemüseschnippeln.
Die Küchenmöbel brachte das Paar mit ins neue Haus. Was nicht passte, wurde passend gemacht; die ehemaligen Hängeschränke stehen jetzt zum Beispiel am Boden und bilden einen Küchenblock. Dazu wurden sie mit Füßen und einer Arbeitsplatte ausgestattet; die offenen Fächer bieten ausreichend Platz für Töpfe und Besteck.