Houzzbesuch: Ein altes britisches Kloster erstrahlt in modernem Stilmix
Früher lebten hier Mönche, jetzt toben sich vier Jungs in den historischen Räumen aus. Ihre Eltern mögen es gerne behaglich – und verspielt
Adam und Louise Black kamen zu der Überzeugung, dass sie dringend mehr Platz brauchten – denn vier Jungs großzuziehen und dabei nicht den Verstand zu verlieren, ist auf wenig Raum gar nicht so einfach. „Wir mussten einfach raus aus London“, erzählt Adam Black. Die beiden wussten genau, was ihnen vorschwebte, und schauten sich in der englischen Grafschaft West Sussex nach einem neuen Zuhause um. Als sie in der Nähe von Pagham Harbour auf ein altes Kloster stießen, wussten sie sofort: Dieser Ort war ihrer. „Am Ende des Gartens liegen fünf Kilometer Strand“, fasst Adam Black den größten Reiz am Grundstück zusammen. Er ist auf einem Bauernhof in Yorkshire groß geworden und freut sich sehr, dass seine Kinder jetzt auch in den Genuss einer Umgebung mit viel Natur kommen.
Dieses einladende Wohnzimmer dient der ganzen Familie zum Ausruhen. Das Leitmotiv: Probier’s mal mit Gemütlichkeit. „Das Kaminfeuer brennt im Winter an sieben Tagen in der Woche“, sagt Adam Black.
Das große ‚A‘ auf dem Fensterbrett hat er von seiner Frau Louise zum Geburtstag bekommen. Darunter steht eine kleine Lampe, die den Buchstaben ‚L‘ darstellt. Die Hausbesitzer entdeckten sie in einem Charity-Laden.
Die alten Fensterläden neben dem Kamin hat Louise Black in einem örtlichen Antiquitätengeschäft gefunden und in einem zarten Enteneier-Blau gestrichen. Ihr zurückhaltender Shabby chic und die leicht skurrile Wirkung passen perfekt zu Louise Blacks Stil, den ihr Mann mit den Worten „sehr vielseitig“ zusammenfasst.
Die mit Brokatstoff bezogene Ottomane ist das Pendant zu einem Sofa des englischen Herstellers Multiyork, das in einem zweiten, etwas formeller gestalteten Wohnzimmer steht. Den breiten blauen Lehnsessel bekam die Familie von einem Freund, der ihn übrig hatte. „Bei uns gibt es viele Ecken, in denen alles ganz bunt zusammengestellt ist“, sagt Adam.
Fensterläden: Mangan Antiques
Das große ‚A‘ auf dem Fensterbrett hat er von seiner Frau Louise zum Geburtstag bekommen. Darunter steht eine kleine Lampe, die den Buchstaben ‚L‘ darstellt. Die Hausbesitzer entdeckten sie in einem Charity-Laden.
Die alten Fensterläden neben dem Kamin hat Louise Black in einem örtlichen Antiquitätengeschäft gefunden und in einem zarten Enteneier-Blau gestrichen. Ihr zurückhaltender Shabby chic und die leicht skurrile Wirkung passen perfekt zu Louise Blacks Stil, den ihr Mann mit den Worten „sehr vielseitig“ zusammenfasst.
Die mit Brokatstoff bezogene Ottomane ist das Pendant zu einem Sofa des englischen Herstellers Multiyork, das in einem zweiten, etwas formeller gestalteten Wohnzimmer steht. Den breiten blauen Lehnsessel bekam die Familie von einem Freund, der ihn übrig hatte. „Bei uns gibt es viele Ecken, in denen alles ganz bunt zusammengestellt ist“, sagt Adam.
Fensterläden: Mangan Antiques
An der Wand lehnt ein Spiegel in Übergröße, der in den 1960er-Jahren noch in der Villa des Playboy-Herausgebers Hugh Hefner stand. Der Couchtisch zeigt, wie erfinderisch die Hausbesitzer beim Einrichten ihrer Räume vorgehen: Das Gestell ist sehr alt, und Adam Black besitzt es schon seit mehr als 25 Jahren. Vor 12 Jahren verpasste er ihm eine maßgefertigte Tischplatte aus verspiegeltem Glas. Die Metallbuchstaben über dem Fernsehschirm stöberte Louise Black auf dem Londoner Portobello Market auf.
Sofas: George Smith
Sofas: George Smith
In der zweiten Hälfte des Wohnzimmers zieht ein prächtiges Sofa mit Samtbezug die Blicke auf sich – „Konversationssofa“ nannte man früher diese Möbelstücke, die gediegenen Gesellschaften vorbehalten waren. Die Antiquität ist Louise Blacks ganzer Stolz. Auch die verschiedenen Beleuchtungsquellen hat sie ausgesucht, vom klassischen Kronleuchter bis zu den modernen Leuchten, die an farbigen Kabeln von der Decke hängen. Um das Zimmer aufzuhellen, strich sie die ehemals dunklen Eichendielen des Fußbodens weiß – sie nahmen dem Raum früher zu viel Licht. Dass unter zahlreichen Kratzern das Originalholz hervorscheint, gehört zur beabsichtigten Patina und ist typisch für den eigenwilligen Stil der Hausherrin.
Den Lehnsessel ganz rechts bekam Adam Black von seiner Mutter, als er in seine erste eigene Wohnung zog.
Französisches Sofa und Lehnsessel: Mangan Antiques; Stehleuchte, Konversationssofa: auf Ebay gefunden
Den Lehnsessel ganz rechts bekam Adam Black von seiner Mutter, als er in seine erste eigene Wohnung zog.
Französisches Sofa und Lehnsessel: Mangan Antiques; Stehleuchte, Konversationssofa: auf Ebay gefunden
Dieses Sofa und der Lehnsessel stammen aus Antiquitätenläden. „Die Holzarbeiten am Sofa waren ursprünglich vergoldet“, erläutert Adam Black, aber Louise hat sie weiß gestrichen. Den Paravent daneben – ein Fundstück, das sie aus dem Müll retten konnte – hat sie mit Stoffresten gepolstert.
Der Einrichtungsstil in ihrem Haus habe sich „mit der Zeit entwickelt, und er entwickelt sich immer noch“, sagt Adam Black. Diese organische Herangehensweise hat dazu geführt, dass es überall im Haus etwas zu entdecken gibt.
Der Einrichtungsstil in ihrem Haus habe sich „mit der Zeit entwickelt, und er entwickelt sich immer noch“, sagt Adam Black. Diese organische Herangehensweise hat dazu geführt, dass es überall im Haus etwas zu entdecken gibt.
Das zweite Wohnzimmer – der ‚Eichenraum‘, wie ihn die Familie nennt – hat etwas formelleren Charakter. „Als wir das Haus kauften, war es hier sehr dunkel“, erinnert sich Adam Black. Gemeinsam mit seiner Frau strich er so viele Flächen wie möglich weiß. Die Original-Dachbalken blieben aber erhalten, ebenso wie die ausgearbeiteten Holzvertäfelungen an den Wänden.
Zwei große Kamine machen das elegante Zimmer wohnlich und behaglich. Sie sind aus demselben Stein gefertigt, der in vielen Kathedralen und Kirchen im ganzen Land verwendet wurde. Dieser Raum ist besonderen Gelegenheiten vorbehalten, zum Beispiel den kommenden Feiertagen. „Die Geschenke werden unter diesem Weihnachtsbaum liegen“, kündigt Adam an.
Brokatsofa: Multiyork; weißes Sofa: Ikea. Kronleuchter und Couchtisch: Mangan Antiques
Zwei große Kamine machen das elegante Zimmer wohnlich und behaglich. Sie sind aus demselben Stein gefertigt, der in vielen Kathedralen und Kirchen im ganzen Land verwendet wurde. Dieser Raum ist besonderen Gelegenheiten vorbehalten, zum Beispiel den kommenden Feiertagen. „Die Geschenke werden unter diesem Weihnachtsbaum liegen“, kündigt Adam an.
Brokatsofa: Multiyork; weißes Sofa: Ikea. Kronleuchter und Couchtisch: Mangan Antiques
Die gewaltigen Holzbalken, die dem Raum seinen besonderen Charakter verleihen, haben eine lange Geschichte. „Einige von ihnen stammen aus Schiffen“, erzählt der Hausherr. Besonders deutlich wird die Herkunft an dem Stützbalken links, der einst in einem Schiffsrumpf verbaut war.
Den bequemen, mit Samt bezogenen Lehnsessel fand das Paar in einem örtlichen Antiquitätenladen – „ein Impulskauf“, sagt Black. Die Kommode im chinesischen Stil kommt aus seiner Heimat, der Grafschaft Yorkshire.
Kommode: Redbrick Mill
Den bequemen, mit Samt bezogenen Lehnsessel fand das Paar in einem örtlichen Antiquitätenladen – „ein Impulskauf“, sagt Black. Die Kommode im chinesischen Stil kommt aus seiner Heimat, der Grafschaft Yorkshire.
Kommode: Redbrick Mill
Das Treppenhaus mit klassischer Holzvertäfelung führt zu weiteren Räumen, wie Esszimmer und Küche.
Der maßgefertigte Esstisch besteht aus Kiefernholz, das Louise Black violett angestrichen hat. „Jeder Stuhl ist ein Einzelstück“, sagt Adam Black. „Die üblichen Regeln sind in diesem Raum aufgehoben.“
Discokugeln verstärken die fröhliche Atmosphäre, sie teilen sich den Platz an der Decke mit einem prachtvollen Kronleuchter. Die ungewöhnliche Zusammenstellung, sagt Adam Black, sei Louises Art, festzustellen, dass man hier nicht alles übermäßig ernst zu nehmen hat.
Discokugeln verstärken die fröhliche Atmosphäre, sie teilen sich den Platz an der Decke mit einem prachtvollen Kronleuchter. Die ungewöhnliche Zusammenstellung, sagt Adam Black, sei Louises Art, festzustellen, dass man hier nicht alles übermäßig ernst zu nehmen hat.
Das Esszimmer wirkt hell und leicht, dafür sorgen vor allem die weiß getünchten Bodendielen. „Der Fußboden und alle Sitzflächen am Fenster sind ursprünglich aus dunklem Holz gefertigt“, erläutert Black.
In der großen Kaminnische des Esszimmers verleiht ein praktischer Ofen dem Raum eine heitere, wärmende Note. Links führt eine Tür in die Küche.
„In der Küche setzt unser Tisch den Schwerpunkt“, sagt Adam Black. Der lange Tisch mit seiner verzinkten Platte begegnete Louise und ihm in einem Antiquitätengeschäft in Petworth. Ursprünglich war er als Gartentisch gedacht, aber die Blacks fanden ihn in der Küche noch passender.
Ein antiker Hackklotz gibt dem Raum einen rustikalen Dreh. Gleich dahinter bringt ein Gemälde von Natasha Law – der Schwester des Schauspielers Jude Law – Farbe in die Küche.
Die Hängeleuchten über dem Tisch raufen sich zu einem kühnen Stilmix zusammen. Alle stammen aus verschiedenen Secondhandläden – die Entscheidung, sie miteinander zu kombinieren, stammt natürlich von Louise Black.
Hackklotz: Spencer Swaffer Antiques
Ein antiker Hackklotz gibt dem Raum einen rustikalen Dreh. Gleich dahinter bringt ein Gemälde von Natasha Law – der Schwester des Schauspielers Jude Law – Farbe in die Küche.
Die Hängeleuchten über dem Tisch raufen sich zu einem kühnen Stilmix zusammen. Alle stammen aus verschiedenen Secondhandläden – die Entscheidung, sie miteinander zu kombinieren, stammt natürlich von Louise Black.
Hackklotz: Spencer Swaffer Antiques
Auf der anderen Seite des Esszimmers liegt Adam Blacks Arbeitszimmer. Es erinnert mit seinem Ledersessel an einen klassischen Gentlemen-Club. An den Wänden sind Familienfotos aus mehreren Generationen zu sehen.
Auf der Fensterbank hat er eine Sammlung alter Lederfußbälle ausgestellt, und einige Gegenstände bringen mit dem Union Jack ein spielerisches Element in den Raum. Der Chippendale-Tisch neben dem Sofa ist ein Erbstück.
Brauner Lehnsessel und Sofa: CJC Furniture; Leuchte: Porta Romana
Auf der Fensterbank hat er eine Sammlung alter Lederfußbälle ausgestellt, und einige Gegenstände bringen mit dem Union Jack ein spielerisches Element in den Raum. Der Chippendale-Tisch neben dem Sofa ist ein Erbstück.
Brauner Lehnsessel und Sofa: CJC Furniture; Leuchte: Porta Romana
Das Schlafzimmer dient der Erholung und Entspannung. Der Kamin ist noch in Betrieb; direkt davor haben Adam und Louise Black einen Lehnsessel und eine Chaiselongue aufgestellt, die zum Relaxen am Feuer einladen. Die beiden Möbel entdeckten sie in einem Trödelladen in Selsey, sie stammen aus einer Haushaltsauflösung.
Louise Blacks Schreibtisch befindet sich direkt vor dem Fenster und bietet einen Blick auf den Strand, von dem sie sich bei der Arbeit inspirieren lässt. „Das Licht in diesem Zimmer ist überwältigend“, findet ihr Mann.
Über den Fenstern hat er Regale angebracht, um Bücher mit besonderen Umschlagbildern auszustellen. „Ich setze Bücher als Kunstwerke ein“, sagt er. Ein alter Koffer dient der Aufbewahrung von Decken und Bettwäsche.
Koffer: via Ebay
Louise Blacks Schreibtisch befindet sich direkt vor dem Fenster und bietet einen Blick auf den Strand, von dem sie sich bei der Arbeit inspirieren lässt. „Das Licht in diesem Zimmer ist überwältigend“, findet ihr Mann.
Über den Fenstern hat er Regale angebracht, um Bücher mit besonderen Umschlagbildern auszustellen. „Ich setze Bücher als Kunstwerke ein“, sagt er. Ein alter Koffer dient der Aufbewahrung von Decken und Bettwäsche.
Koffer: via Ebay
Den antiken Kleiderschrank im Schlafzimmer hat das Paar bei einer Auktion ersteigert. Er trägt zur entspannten, aber stilvollen Atmosphäre des Raumes bei. „Er wiegt ein paar hundert Kilo“, sagt Adam Black lachend und fügt hinzu, er könne gut darauf verzichten, das massive Möbelstück ein weiteres Mal zu transportieren.
Der Kronleuchter ist ein Original aus den 1920er-Jahren, das die beiden in einem Antiquitätengeschäft aufgetan haben.
Bett: Samphire range, Button & Sprung; Bettwäsche und Kissen: Secret Linen Store; Kronleuchter: Mangan Antiques; Kleiderschrank: Lots Road Auctions
Der Kronleuchter ist ein Original aus den 1920er-Jahren, das die beiden in einem Antiquitätengeschäft aufgetan haben.
Bett: Samphire range, Button & Sprung; Bettwäsche und Kissen: Secret Linen Store; Kronleuchter: Mangan Antiques; Kleiderschrank: Lots Road Auctions
In den formvollendeten Originaltüren wird für kurze Momente die sakrale Atmosphäre des ehemaligen Klosters wieder lebendig.
Um das Bad noch persönlicher zu gestalten, hat Louise Black es – ähnlich wie schon im Wohnzimmer – mit Metallbuchstaben verziert. Die elegante Klauenfußwanne gehörten ebenso wie zwei Waschbecken zur Ausstattung des Hauses. Zusätzlich hat Black alte Fensterläden angebracht; sie dienen als Fläche zum Aufhängen von Schmuck und Kleidung.
Die Spiegel über den Waschbecken stammen aus Secondhandläden. Der große runde Spiegel über der Wanne befand sich schon seit Jahren im Besitz der Familie und erhielt vor seinem neuen Einsatz noch einen frischen weißen Anstrich.
Die Spiegel über den Waschbecken stammen aus Secondhandläden. Der große runde Spiegel über der Wanne befand sich schon seit Jahren im Besitz der Familie und erhielt vor seinem neuen Einsatz noch einen frischen weißen Anstrich.
In einem der beiden Gästezimmer geben erfrischend blaue Akzente den Ton an – bei der Familie heißt es ‚das blaue Zimmer‘. Auch hier hat Louise Black alte Fensterläden installiert; in diesem Fall wurden sie weiß gestrichen und rahmen das Bett ein.
Bett: Camelia range, Button & Sprung; Bettwäsche und Kissen: Secret Linen Store
Bett: Camelia range, Button & Sprung; Bettwäsche und Kissen: Secret Linen Store
Ein Tagesbett lädt dazu ein, zu lesen oder aus dem Fenster zu schauen. Es ist ein Original aus den 1920er-Jahren, das Adam Black vor ein paar Jahren in einem Antiquitätengeschäft erstanden und für diesen Zweck mit zusätzlichen Kissen ausgestattet hat.
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Hier leben: Adam und Louise Black mit ihren Söhnen Bruno (12), Noah (10), Tibo (8) und Gabriel (7). Auch zwei Hunde und eine Katze gehören zum Haushalt.
In: Chichester, West Sussex, England
Größe: 7 Schlafzimmer, 8 Bäder
Der älteste Teil des Klosters liegt auf der linken Seite des Gebäudes, er stammt aus dem Jahr 1439. „Aber schon im Jahr 600 nach Christus hat es hier ein Haus gegeben“, berichtet Adam Black. Mit der Zeit wurde das Stammgebäude erweitert und das Grundstück immer weiter erschlossen. Die Erweiterungsbauten späterer Epochen sind auf der rechten Seite an den Unterschieden in den Backsteinwänden zu erkennen.
Auch wenn das Haus sehr viel Platz bietet, war Adam Black– der Gründer des Betten- und Matratzenherstellers Button & Sprung – um die Ausstattung aller Räume nicht verlegen. Seine Frau Louise, die das gemeinsame Zuhause einrichtete, legte Wert darauf, die historische Substanz und den besonderen Charakter der Gebäude zu erhalten, fügte aber hier und dort auch einige originelle Details hinzu.