Houzzbesuch: Wohnen erster Klasse – im Londoner Bahnhof St Pancras
Eigentlich sollte das Penthouse nur eine kluge Geldanlage sein – dann aber gefiel dem Käufer der luxuriöse Umbau so gut, dass er einzog
Weit über dem quirligen Londoner Bahnhof St Pancras liegt ein beeindruckendes Penthouse, und zwar im vierten, fünften und sechsten Stock des westlichen Turms des neugotischen Gebäudekomplexes, der ab 1865 gebaut wurde. Ursprünglich befand sich hier ein Hotel, doch zuletzt hatten die sogenannten St Pancras Chambers viele Jahre lang leer gestanden und verfielen mit der Zeit immer mehr. Erst Mitte 2000 nahm sich die Manhattan Loft Corporation ihrer an und begann kurz darauf mit der aufwändigen Sanierung. 2009 waren die drei neuen Penthouses fertig, und Arran Patel schlug zu. Während die Fassade noch sorgfältig originalgetreu restauriert wurde, hatte allerdings der Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise dazu geführt, dass die Baufirma bei der Erneuerung im Innenbereich nur noch eine Sparvariante umsetzte. Patel reichte das nicht – und so beauftragte er Thomas Griem von TG-Studio mit einer Luxussanierung.
„Die Wohnung erstreckt sich über drei Etagen und ist einfach fantastisch“, so Griem. „Patel wünschte sich einen großen offenen Bereich, so wie es sich für ein imposantes und geschichtsträchtiges Gebäude gehört. Wir ließen alles rausreißen und fingen quasi bei Null an. Bei der Gestaltung ließ er mir völlig freie Hand.“
Bei der Sanierung waren einige einschneidende Veränderungen nötig. „Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, mussten bestimmte Umbauten, etwa die Erneuerung der Treppe oder die Erweiterung des Zwischengeschosses, erst genehmigt werden. Das war ein sehr langwieriger Prozess“, erklärt der Architekt, der sich sowohl um die Sanierung als auch um die gesamte Einrichtung kümmerte. Das Ergebnis ist ein warmes und gleichzeitig modernes Zuhause, das trotz seiner Größe eine wohlige Gemütlichkeit ausstrahlt – der Patel am Ende nicht widerstehen konnte. „Patel ist oft beruflich unterwegs, aber er war von dem Ergebnis so angetan, dass er sich nun selbst dauerhaft dort niederließ“, so Griem.
„Die Wohnung erstreckt sich über drei Etagen und ist einfach fantastisch“, so Griem. „Patel wünschte sich einen großen offenen Bereich, so wie es sich für ein imposantes und geschichtsträchtiges Gebäude gehört. Wir ließen alles rausreißen und fingen quasi bei Null an. Bei der Gestaltung ließ er mir völlig freie Hand.“
Bei der Sanierung waren einige einschneidende Veränderungen nötig. „Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, mussten bestimmte Umbauten, etwa die Erneuerung der Treppe oder die Erweiterung des Zwischengeschosses, erst genehmigt werden. Das war ein sehr langwieriger Prozess“, erklärt der Architekt, der sich sowohl um die Sanierung als auch um die gesamte Einrichtung kümmerte. Das Ergebnis ist ein warmes und gleichzeitig modernes Zuhause, das trotz seiner Größe eine wohlige Gemütlichkeit ausstrahlt – der Patel am Ende nicht widerstehen konnte. „Patel ist oft beruflich unterwegs, aber er war von dem Ergebnis so angetan, dass er sich nun selbst dauerhaft dort niederließ“, so Griem.
Aufgrund der strengen Denkmalschutzauflagen musste die Raumaufteilung größtenteils beibehalten werden. „Wir hatten wirklich nicht viel Spielraum, aber immerhin konnten wir das Zwischengeschoss etwas vergrößern“, erklärt Griem, es misst nun rund 75 Quadratmeter.„Auch die sperrige Wendeltreppe durften wir rausreißen und durch eine moderne, komfortablere Variante ersetzen.“
Zu den freiliegenden, recht rustikal wirkenden Balken schuf Griem mit der Glasbalustrade einen modernen Kontrast. „Da das Gebäude im Herzen von London liegt, fand ich es angebracht, dem ländlichen Stil etwas entgegenzusetzen“, so Griem.
Auf diesem Bild ist die Terrassierung der Ebenen schön zu sehen: In der unteren Etage der Wohnung befinden sich ein Wohnbereich mit Fernsehecke für die ganze Familie, das Esszimmer sowie die Küche. In der mittleren Etage hat Griem einen weiteren, etwas offizielleren Wohnbereich mit Billardtisch eingerichtet; im Obergeschoss ist das Schlafzimmer untergebracht.
Zu den freiliegenden, recht rustikal wirkenden Balken schuf Griem mit der Glasbalustrade einen modernen Kontrast. „Da das Gebäude im Herzen von London liegt, fand ich es angebracht, dem ländlichen Stil etwas entgegenzusetzen“, so Griem.
Auf diesem Bild ist die Terrassierung der Ebenen schön zu sehen: In der unteren Etage der Wohnung befinden sich ein Wohnbereich mit Fernsehecke für die ganze Familie, das Esszimmer sowie die Küche. In der mittleren Etage hat Griem einen weiteren, etwas offizielleren Wohnbereich mit Billardtisch eingerichtet; im Obergeschoss ist das Schlafzimmer untergebracht.
Vom Sofa in der mittleren Etage aus hat man einen großartigen Blick über die Stadt. Für einen eleganten Look wählte Griem eine neutrale Farbpalette, gespickt mit ein paar wenigen Farbklecksen und interessanten Mustern. „Ich habe besonders darauf geachtet, dass alle Materialien von hoher Qualität sind. Das gilt natürlich auch für die Möbel. Der Billardtisch (links im Bild) ist das einzige Möbelstück, das Patel mitbrachte“, so Griem. „Mit seiner knalligen Farbe kommt der Tisch recht poppig daher, und genau das habe ich in einigen anderen Elementen, wie der ‚Arco-Standleuchte‘, wieder aufgegriffen.“ Um den Couchtisch mit Marmorplatte gruppierte Griem zwei große Sessel, die dem weitläufigen Raum viel Tiefe verleihen.
Das Raffrollo an dem großen Fenster lässt sich elektrisch bedienen. „Das Fenster ist wirklich gewaltig“, sagt Griem.
Sofa: Giorgetti; Stühle: Poltrona Frau; Couchtisch: B&B Italia; Teppich: Luke Irwin; Stehleuchte: Arco, Flos
Das Raffrollo an dem großen Fenster lässt sich elektrisch bedienen. „Das Fenster ist wirklich gewaltig“, sagt Griem.
Sofa: Giorgetti; Stühle: Poltrona Frau; Couchtisch: B&B Italia; Teppich: Luke Irwin; Stehleuchte: Arco, Flos
Für den zweiten Sitzbereich in der untersten Etage wählte Griem einen Teppich von Paul Smith und kombinierte ihn mit einem Couchtisch aus Holz und weißem Leder. Die Dielen sind aus Eiche. „Für den Fußboden habe ich eine helle Beize verwendet, denn obwohl die Wohnung sehr groß ist, ist sie nicht sehr hell“, erklärt Griem.
Die Strukturtapete schafft eine ganz besondere Atmosphäre. „Sie verleiht dem Zimmer eine gewisse Tiefe und wohlige Wärme.“
Couchtisch: Poltrona Frau; Teppich: Paul Smith, The Rug Company; Fußboden aus Eichenholz: Schotten & Hansen; Tapete: Stereo
Die Strukturtapete schafft eine ganz besondere Atmosphäre. „Sie verleiht dem Zimmer eine gewisse Tiefe und wohlige Wärme.“
Couchtisch: Poltrona Frau; Teppich: Paul Smith, The Rug Company; Fußboden aus Eichenholz: Schotten & Hansen; Tapete: Stereo
Viel Zeit, um Gäste zu empfangen, hat Patel aufgrund seiner vielen Dienstreisen nicht, aber wenn die Familie zu Besuch kommt, bietet der große Esstisch auf der unteren Ebene definitiv genug Platz für alle.
Überall in der Wohnung hängen farbenfrohe Kunstwerke aus Südafrika, die einen wunderbaren Kontrast zu glamouröseren Elementen, wie dem Lüster oder der „Lounge Gun“ von Philippe Starck, bilden.
Esstisch: Concorde, Poliform; Stehleuchte: Philippe Starck für Flos
Überall in der Wohnung hängen farbenfrohe Kunstwerke aus Südafrika, die einen wunderbaren Kontrast zu glamouröseren Elementen, wie dem Lüster oder der „Lounge Gun“ von Philippe Starck, bilden.
Esstisch: Concorde, Poliform; Stehleuchte: Philippe Starck für Flos
Die Treppe gegenüber dem Essbereich, die zum Zwischengeschoss führt, ist eine echte architektonische Meisterleistung. „Die Treppe ist freischwebend und wird nur vom dahinter stehenden Schrank getragen“, erklärt Griem.
Der große Schrank mit gemütlicher Leseecke unter der Treppe ist aus dem gleichen Eichenholz wie der Fußboden von Schotten & Hansen und bietet enorm viel Stauraum. „Patel liebt die Leseecke. Oft sitzt er hier morgens mit seinem Kaffee und seiner Zeitung“, so Griem.
Der große Schrank mit gemütlicher Leseecke unter der Treppe ist aus dem gleichen Eichenholz wie der Fußboden von Schotten & Hansen und bietet enorm viel Stauraum. „Patel liebt die Leseecke. Oft sitzt er hier morgens mit seinem Kaffee und seiner Zeitung“, so Griem.
Wenn denn Gäste kommen, stehen auf der unteren Ebene gleich zwei Gästezimmer für jeweils zwei Personen zur Verfügung, inklusive kleinem Arbeitsplatz und eigenen Bädern – ganz wie in einem Hotel. Griem entschied sich hier für sanfte Grautöne, die eine entspannte Atmosphäre schaffen. Für den nötigen Schuss Farbe sorgt der stylische, gelbe „Master’s Chair“ von Philippe Starck.
Stuhl: Master’s Chair, Kartell; Beistelltisch: Lima
Stuhl: Master’s Chair, Kartell; Beistelltisch: Lima
Trotz ihrer geringen Größe sind die zwei Badezimmer sehr glamourös. „Da sie sich im Turm befinden, sind die Räume unglaublich hoch, aber eben von der Grundfläche her recht klein. Die Planung war daher eine echte Herausforderung“, so Griem. Verkleidet wurden sie mit Arabescato-Marmor. Außerdem hat Griem beide Räume mit riesigen Lüstern ausgestattet und sie – um die Höhe auszubalancieren – tief in den Raum gehängt. Die Bäder wirken wie Spiegelbilder des jeweils anderen – nur die Kronleuchter sind unterschiedlich.
„Wenn es draußen dunkel ist, erstrahlen die Räume in besonderes schönem Glanz. Auch der Ausblick über die Stadt ist toll – die Bäder sind definitiv ein echtes Highlight“, so Griem.
Das glamouröse Schlafzimmer des Hausherren befindet sich hingegen in der obersten und kleinsten der drei Etage. Hier ist alles Luxus pur: vom Seidenteppich bis zur Seidentapete. „Da der Rest der Wohnung eher großzügig und offen gestaltet ist, sollte das Schlafzimmer besonders gemütlich sein.“
Teppich: Jacaranda; Tapete: Stereo
Teppich: Jacaranda; Tapete: Stereo
Für mehr Privatsphäre lässt sich das Schlafzimmer mit einem elektrisch betriebenen Vorhang vom Rest der Wohnung abschirmen. Das Bett mit dunkelblauem Samtbezug ist eine Sonderanfertigung. Weiß lackierte Beistelltische runden den Look ab.
Bett (Sonderanfertigung): Meridiani; Beistelltische: Lima
Bett (Sonderanfertigung): Meridiani; Beistelltische: Lima
Durch ein Oberlicht kommt viel Tageslicht in den begehbaren Kleiderschrank, der das Bett gleichzeitig vom Treppenaufgang abschirmt. Der Schrank besteht aus MDF-Platten, die mit gebürstetem und geöltem Eichenholz und beigefarbenem Leder belegt wurden. Ein Spiegel lässt den Raum optisch größer wirken. Hinter dem Bett geht es ins Bad.
Große portugiesische Travertin-Fliesen lassen das En-Suite-Badezimmer wie eine gemütliche Höhle wirken. „Wir wollten einen maskulinen Look. Es gibt hier sogar einen in die Wand eingelassenen Fernseher. Außerdem haben wir elegantes dunkles Holz und dunklen Lack verwendet“, erklärt Griem. Die vielen Spiegel vergrößern den Raum optisch.
Travertin-Fliesen: Gareth Davies Stone; Armaturen: Dornbracht; Waschbecken: Flaminia; Dusche: Majestic
Travertin-Fliesen: Gareth Davies Stone; Armaturen: Dornbracht; Waschbecken: Flaminia; Dusche: Majestic
Die Grundrisse bringen noch einmal Klarheit in die terrassierte Raumaufteilung. Hier die unterste der drei Etagen mit den eher öffentlichen Bereichen und den Gästezimmern…
…über der das offene Zwischengeschoss mit Billardtisch und Loungebereich thront.
In der dritten und obersten Ebene hingegen befindet sich das ganz private Nest des Hausherren, im Himmel über der Stadt, weit weg von dem geschäftigen Treiben rund um den Eurostar-Bahnhof St. Pancras.
Gekauft hatte Patel das Penthouse vor allem wegen des beeindruckenden historischen Gebäudes und des faszinierenden Blickes über London – eine gute Anlage eben. Geblieben aber ist er, weil er sich darin wirklich wohl fühlt – dank der Ausstattung und Einrichtung. Es ist ja auch wirklich ein Ort zum Bleiben, oder?
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Hier wohnt: Arran Patel
In: Kings Cross, London, Großbritannien
Auf: 281 Quadratmetern
Experte: Thomas Griem von TG-Studio
Besonderheit: Das zum Bahnhof St Pancras gehörige Gebäude wurde von Sir George Gilbert Scott im neugotischen Stil erbaut. Früher befand sich darin das Midland Grand Hotel.
Baujahr: Baubeginn war 1865; das Hotel wurde schließlich in zwei Etappen eröffnet: 1873 und 1876.