Eleganz und Wohnlichkeit für eine Küche wie sonst keine
Eine Küche aus Esche, Stahl und Dekton ist das verbindende Element der Wohnung – und kaum als solche zu erkennen
Das Dachgeschoss in Berlin-Schöneberg war noch bewohnt, als Carsten Cielobatzki von Studio 2C die Räume seiner Auftraggeber:innen das erste Mal betrat. Das neue Eigentümerpaar hatte ihn gebeten, die Umgestaltung der Küche zu übernehmen. Doch der Architekt hatte noch mehr Ideen für den verschachtelten Altbau mit seiner Aufdach-Terrasse. Nach intensiver Zusammenarbeit ist die Maisonettewohnung kaum wiederzuerkennen, allen voran die neue Küche. Als Bindeglied zwischen Eingang, Ess- und Wohnbereich ist sie das Herzstück der Wohnung mit jeder Menge Funktionalitäten.
Die neue Küche gestaltete Cielobatzki offen und luftig, unter anderem mit offenen Regalen statt der üblichen Hängeschränke. Ebenso wurden die Fronten der nötigen Hochschränke für Kühlschrank und Weinklimaschrank aufgebrochen. Mit Lamellen verkleidet, wirken sie durchlässig und weniger massiv. Eine sechs Meter lange Küchenzeile mit offenen Regalen und Schubladen unter dem Fenster bietet viel Platz für Kochutensilien, Geschirr und die Spüle.
Den typischen Wandschrank mit integrierten Backofen und Dampfgarer sucht man ebenfalls vergebens. Um den klassischen Küchenturm zu vermeiden, entwarf der Experte ein Stahlgehäuse für die Geräte von V-Zug und platzierte sie frei hängend an der hinteren Wand (im ersten Bild).
Den typischen Wandschrank mit integrierten Backofen und Dampfgarer sucht man ebenfalls vergebens. Um den klassischen Küchenturm zu vermeiden, entwarf der Experte ein Stahlgehäuse für die Geräte von V-Zug und platzierte sie frei hängend an der hinteren Wand (im ersten Bild).
Farblich abgestimmt zu dem Fußboden aus Eichenholz wirkt die Materialkombination aus dunkel gebeiztem Eschenholz, Walzstahl und fein gemasertem schwarzen Mineralwerkstoff (Dekton) besonders elegant. „Wir haben sehr viel bemustert“, erzählt der Architekt über den intensiven Austausch mit dem Baupaar, bevor es an die Umsetzung ging. Die Esche mit ihrer zurückhaltenden Maserung habe letztlich überzeugt, weil sie im Beizprozess einen gräulichen Ton bekam und damit farblich besonders gut mit den leicht ausgegrauten Eichendielen harmoniert.
Die Lamellentüren, hintern denen die Kühl- und Gefrierkombination von Gaggenau sowie der Weinklimaschrank verschwanden, sind ein wiederkehrendes Element. Auch die Treppe in das darüber liegende Geschoss samt der darunter befindlichen Schränke sind mit diesem Material verkleidet.
Das Lichtkonzept stand in Teilen bereits, als der Experte hinzukam. „Die teilweise abgehängte Decke in der Altbauwohnung machte an manchen Stellen Downlights erforderlich“, so Cielobatzki, der mit der Deckenleuchte im hinteren Teil der Küche ein leuchtendes Highlight setzte.
Das Lichtkonzept stand in Teilen bereits, als der Experte hinzukam. „Die teilweise abgehängte Decke in der Altbauwohnung machte an manchen Stellen Downlights erforderlich“, so Cielobatzki, der mit der Deckenleuchte im hinteren Teil der Küche ein leuchtendes Highlight setzte.
Ein LED-Schlauch des New Yorker Designers Luke Lamp Co. erleuchtet diesen Teil des Raumes. „Aus ihrem Haus haben die Bauherren einige sehr besondere Leuchten und Möbel mitgebracht“, so der Experte, der das Vorhandene mit eigenen Entwürfen und Designerstücken zu einem stimmigen Ganzen verwob.
Das zweite Highlight der Küche ist ohne Frage die Messingspüle von Officine Gullo, mit der sich der Dreiklang aus Esche, Stahl und Dekton erweiterte. „Das war Liebe auf den ersten Blick. Die Bauherren haben sie dann auch persönlich vom Hersteller in Florenz abgeholt“, erzählt Architekt Cielobatzki, der passende Messinggriffe und eine Messingstange für die Deckenleuchte anfertigen ließ. Ein feines Messingband in dem freistehenden Küchenblock, Messingakzente in der Textiltapete (von Glamora) im Essbereich und weitere Details aus Messing im Wohnbereich runden das Gestaltungskonzept ab.
Zentrales Element der Planung ist der Küchenblock. Er umschließt die vorhandenen Säulen und wird so zum zentralen und verbindenden Element zwischen Küche und Essbereich. Die Insel besteht größtenteils aus Dekton (Kelya), „optisch vergleichbar mit Naturstein“, so Cielobatzki. Nur eben widerstandsfähiger und in dünnerer Materialstärke zu verarbeiten. Diese Eigenschaft des Materials ermöglichte auch die Anfertigung der dünnen Schubladenfronten in Natursteinoptik.
Als Raumteiler erlaubt das viereinhalb Meter lange Möbel eine beidseitige Nutzung: Auf der Küchenseite mit Kochfeld und integriertem Muldenabzug von Bora ganz funktional, fungiert die andere Seite mit einem angesetzten Holzregal als Display dekorativer Objekte und harmonischer Übergang zum benachbarten Essbereich.
Auch der Eingangsbereich mit Gäste-WC und der Hauswirtschaftsraum sind Teil des Gestaltungskonzepts. Durch eine Glastür getrennt und von der mit Lamellen verkleideten Treppe flankiert, bieten Einbauschränke den nötigen Stauraum für die Garderobe, Schuhe und Größeres.
„Vorher gab es hier ein klassisches Geländer. Durch den Einbau der Lamellenstruktur, die wir oben maximal aufgerissen haben, entsteht je nach Sonnenstand ein schönes Lichtspiel in der Wohnung“, freut sich der Architekt über den gelungenen Effekt.
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welches Element aus dem Küchenprojekt haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
„Vorher gab es hier ein klassisches Geländer. Durch den Einbau der Lamellenstruktur, die wir oben maximal aufgerissen haben, entsteht je nach Sonnenstand ein schönes Lichtspiel in der Wohnung“, freut sich der Architekt über den gelungenen Effekt.
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welches Element aus dem Küchenprojekt haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
Hier wohnt: ein Paar
In: einer Dachgeschoss-Maisonette in Berlin-Schöneberg
Auf: ca. 130 Quadratmeter
Expertise von: Carsten Cielobatzki von Studio 2C
Umsetzung Bau: Toll & Toll GmbH
Budget: Küchenumbau ca. 95.000 €
Fotograf: Felix Grimm
Die Planungen waren schon vorangeschritten, als Architekt Carsten Cielobatzki ins Spiel kam. „Das Paar hatte bereits einen Entwurf anfertigen lassen und brachten dazu klare Vorstellungen mit“, erzählt Cielobatzki. „Unsere Aufgabe war, in das Bestehende rein zu arbeiten und insgesamt ein harmonisches Projekt daraus zu machen. Der Schnitt erlaubte zwar die komfortable Nutzung durch zwei Personen. Allerdings war die ursprüngliche Raumaufteilung nicht optimal und wirkte beengt.“ Durch das Zusammenlegen der Küche mit dem Essbereich und dem dahinter liegenden Wohnbereich ließ der Experte Licht in alle Räume fluten.
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