Designikonen: 10 Sessel, die man kennen sollte
Von Bauhaus über Mid-Century bis Pop Art: Diese Designer-Sessel sind nicht nur gemütlich – sie haben auch Möbel-Geschichte geschrieben
Als Lesesessel im Arbeitszimmer oder als Sitzgruppe im Wohnbereich – ein gemütlicher Sessel gehört in jede Wohnung. Aber nur wenige Modelle schaffen es auf den Olymp der Design-Klassiker. Diese 10 bequemen Sessel-Klassiker wurden zwischen den Zwanziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts entworfen – und gehören eindeutig zu den ganz Großen. Also machen Sie es sich gemütlich – auf vielen Jahren Design-Geschichte.
2. „Barcelona-Sessel“ (Ludwig Mies van der Rohe, 1929)
Für die Weltausstellung 1929 in Barcelona entwarf Ludwig Mies van der Rohe nicht nur den von Klarheit und Modernität geprägten Pavillon der Weimarer Republik, sondern auch das dazugehörige Mobiliar. So sollten zwei „Barcelona-Sessel“ dem spanischen Königspaar bei der feierlichen Eröffnung als Sitzgelegenheit dienen.
Mit einem Gestell aus Stahl, in dem Sitz- und Rückenpolster wie eingehängt erscheinen, wirkt der Sessel edel und modern und schmückt heute Eingangsfoyers großer Firmen, Hotels und private Wohnräume gleichermaßen.1953 übernahm der Möbelhersteller Knoll die Lizenz für den „Barcelona-Chair“, der nach wie vor in Handarbeit hergestellt wird.
Für die Weltausstellung 1929 in Barcelona entwarf Ludwig Mies van der Rohe nicht nur den von Klarheit und Modernität geprägten Pavillon der Weimarer Republik, sondern auch das dazugehörige Mobiliar. So sollten zwei „Barcelona-Sessel“ dem spanischen Königspaar bei der feierlichen Eröffnung als Sitzgelegenheit dienen.
Mit einem Gestell aus Stahl, in dem Sitz- und Rückenpolster wie eingehängt erscheinen, wirkt der Sessel edel und modern und schmückt heute Eingangsfoyers großer Firmen, Hotels und private Wohnräume gleichermaßen.1953 übernahm der Möbelhersteller Knoll die Lizenz für den „Barcelona-Chair“, der nach wie vor in Handarbeit hergestellt wird.
4. „Utrecht Chair“ (Gerrit Rietveld, 1935)
Der niederländische Architekt Gerrit Rietveld erlernte zunächst den Beruf des Möbeltischlers, bevor er sich 1919 als selbstständiger Architekt in Utrecht niederließ. In dieser Zeit schloss er sich auch der Künstlergruppe De Stijl an. Bekannt wurde der Niederländer durch seinen „Roodblauwe stoel“, sowie mit dem Rietveld-Schröder-Haus in Utrecht.
Der „Utrecht Chair“ (Hersteller Cassina) besteht, wie die gleichnamigen Zwei- und Dreisitzer aus einem Holzuntergestell mit einer komfortablen Schaumstoff-Polsterung. Die verschiedenen Stoff- und Lederausführungen weisen alle markante Nähte auf den Armlehnen auf.
Der niederländische Architekt Gerrit Rietveld erlernte zunächst den Beruf des Möbeltischlers, bevor er sich 1919 als selbstständiger Architekt in Utrecht niederließ. In dieser Zeit schloss er sich auch der Künstlergruppe De Stijl an. Bekannt wurde der Niederländer durch seinen „Roodblauwe stoel“, sowie mit dem Rietveld-Schröder-Haus in Utrecht.
Der „Utrecht Chair“ (Hersteller Cassina) besteht, wie die gleichnamigen Zwei- und Dreisitzer aus einem Holzuntergestell mit einer komfortablen Schaumstoff-Polsterung. Die verschiedenen Stoff- und Lederausführungen weisen alle markante Nähte auf den Armlehnen auf.
Saarinen Womb Chair
5. „Womb Chair“ (Eero Saarinen, 1947)
Ein Sessel, der verschiedene Sitzpositionen zulässt und daneben eine Fülle von beweglichen Kissen aufnimmt – das war der Wunsch von Architektin und Designerin Florence Knoll, als sie ihren ehemaligen Studienkollegen Eero Saarinen mit dem Möbelentwurf beauftragte.
Der „Womb Chair“ (Knoll) gilt als der erste, in großen Stückzahlen produzierte Sessel mit einer Kunststoffschale und ist bis heute ein großer Erfolg – vielleicht, weil man sich darin genauso fühlt, wie es sein Name verspricht: geborgen wie in Mutters Schoß.
Ein Sessel, der verschiedene Sitzpositionen zulässt und daneben eine Fülle von beweglichen Kissen aufnimmt – das war der Wunsch von Architektin und Designerin Florence Knoll, als sie ihren ehemaligen Studienkollegen Eero Saarinen mit dem Möbelentwurf beauftragte.
Der „Womb Chair“ (Knoll) gilt als der erste, in großen Stückzahlen produzierte Sessel mit einer Kunststoffschale und ist bis heute ein großer Erfolg – vielleicht, weil man sich darin genauso fühlt, wie es sein Name verspricht: geborgen wie in Mutters Schoß.
6. „Lady Chair“ (Marco Zanuso, 1949)
Eine italienische Schönheit mit dezenten weiblichen Rundungen ist der „Lady Chair“, den der italienische Architekt und Designer Marco Zanuso im Auftrag der Firma Arflex entwarf. Erst wenige Jahre zuvor war sie 1948 von Pirelli gegründet worden, um sich auf die Herstellung moderner Möbel aus innovativen Materialien wie Schaumgummi zu konzentrieren.
Bereits 1951 wurde das Design auf der 9. Triennale in Mailand mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und gilt seitdem als wegweisend.
Zanuso, der von 1935 bis 1939 in Mailand Architektur studierte, gilt bis heute als einer der wichtigsten italienischen Designer der Nachkriegszeit.
Eine italienische Schönheit mit dezenten weiblichen Rundungen ist der „Lady Chair“, den der italienische Architekt und Designer Marco Zanuso im Auftrag der Firma Arflex entwarf. Erst wenige Jahre zuvor war sie 1948 von Pirelli gegründet worden, um sich auf die Herstellung moderner Möbel aus innovativen Materialien wie Schaumgummi zu konzentrieren.
Bereits 1951 wurde das Design auf der 9. Triennale in Mailand mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und gilt seitdem als wegweisend.
Zanuso, der von 1935 bis 1939 in Mailand Architektur studierte, gilt bis heute als einer der wichtigsten italienischen Designer der Nachkriegszeit.
7. „PP 19“ oder auch „Teddy Bear Chair“ (Hans J. Wegner, 1951)
Wie zwei große Bärenpranken, die einen von hinten umarmen – dieses Gefühl vermittelt der oft auch als „Teddy Bear Chair“ (Hersteller PP Møbler) bezeichnete Ohrensessel des dänischen Möbeldesigners Hans J. Wegner. Neben dem „Wishbone Chair“ avancierte der „PP19“ zu einem seiner erfolgreichsten Möbelstücke. Wahlweise ist der Sessel mit Stoff- oder Lederbezug erhältlich; die Beine gibt es in unterschiedlichen Holzarten – von geseifter Eiche über Esche, Kirsche und Nussbaum.
Wie zwei große Bärenpranken, die einen von hinten umarmen – dieses Gefühl vermittelt der oft auch als „Teddy Bear Chair“ (Hersteller PP Møbler) bezeichnete Ohrensessel des dänischen Möbeldesigners Hans J. Wegner. Neben dem „Wishbone Chair“ avancierte der „PP19“ zu einem seiner erfolgreichsten Möbelstücke. Wahlweise ist der Sessel mit Stoff- oder Lederbezug erhältlich; die Beine gibt es in unterschiedlichen Holzarten – von geseifter Eiche über Esche, Kirsche und Nussbaum.
9. „Egg Chair“ (Arne Jacobsen, 1958)
Mit einer hohen Rückenlehne, die anders als bei den klassischen Ohrensesseln nach oben hin breiter wird, bietet das „Ei“ Privatsphäre und ein Gefühl von Geborgenheit. Arne Jacobsen entwickelte ihn zusammen mit dem Sessel „Swan“ für die Lobby des legendären Radisson SAS Royal Hotel Kopenhagen. Produziert wird der „Egg Chair“ seit dem ersten Entwurf vom dänischen Möbelhersteller Fritz Hansen.
Der eiförmige Sessel besteht aus einer mit Kaltschaum ausgepolsterten Kunststoffschale, die auf einem drehbaren Aluminiumkreuz steht. Als Bezugsstoffe stehen verschiedene Leder- und Stoffqualitäten zur Auswahl.
Mit einer hohen Rückenlehne, die anders als bei den klassischen Ohrensesseln nach oben hin breiter wird, bietet das „Ei“ Privatsphäre und ein Gefühl von Geborgenheit. Arne Jacobsen entwickelte ihn zusammen mit dem Sessel „Swan“ für die Lobby des legendären Radisson SAS Royal Hotel Kopenhagen. Produziert wird der „Egg Chair“ seit dem ersten Entwurf vom dänischen Möbelhersteller Fritz Hansen.
Der eiförmige Sessel besteht aus einer mit Kaltschaum ausgepolsterten Kunststoffschale, die auf einem drehbaren Aluminiumkreuz steht. Als Bezugsstoffe stehen verschiedene Leder- und Stoffqualitäten zur Auswahl.
10. „Up 5“ (Gaetano Pesce, 1969)
Im Geiste des Pop Art entwarf der italienische Architekt und Künstler Gaetano Pesce den Sessel „Up 5“, der an eine weibliche prähistorische Fruchtbarkeits-Statue erinnert. Der Hocker in Form einer Kugel dient dabei nicht nur der Bequemlichkeit. Pesce brachte durch die am Sessel angehängte Kugel auch seine Ansicht über die Frau zum Ausdruck, die immer sesshaft und als Gefangene ihrer selbst lebt.
So unkonventionell wie die Form ist auch der Aufbau des Sessels (Hersteller C & B Italia). Er besteht aus einem formgeschäumten Monoblock ohne tragende Struktur, der für einen leichten Transport in einer Vakuumkammer auf etwa 10 Prozent seiner Originalgröße geschrumpft und in Folie eingeschweisst wird. Entfernt der Käufer die Folie, kommt es zu einem faszinierenden Entfaltungsprozess, bei dem sich der Polyurethan-Schaum wieder mit Luft füllt und der Sessel seine ursprüngliche Größe annimmt.
Mehr Designklassiker im Kurzporträt
Im Geiste des Pop Art entwarf der italienische Architekt und Künstler Gaetano Pesce den Sessel „Up 5“, der an eine weibliche prähistorische Fruchtbarkeits-Statue erinnert. Der Hocker in Form einer Kugel dient dabei nicht nur der Bequemlichkeit. Pesce brachte durch die am Sessel angehängte Kugel auch seine Ansicht über die Frau zum Ausdruck, die immer sesshaft und als Gefangene ihrer selbst lebt.
So unkonventionell wie die Form ist auch der Aufbau des Sessels (Hersteller C & B Italia). Er besteht aus einem formgeschäumten Monoblock ohne tragende Struktur, der für einen leichten Transport in einer Vakuumkammer auf etwa 10 Prozent seiner Originalgröße geschrumpft und in Folie eingeschweisst wird. Entfernt der Käufer die Folie, kommt es zu einem faszinierenden Entfaltungsprozess, bei dem sich der Polyurethan-Schaum wieder mit Luft füllt und der Sessel seine ursprüngliche Größe annimmt.
Mehr Designklassiker im Kurzporträt
Das kubische Sitzmöbel „LC 2“ ist Teil einer Serie, die Architekturlegende Le Corbusier in Zusammenarbeit mit der Designerin Charlotte Perriand und seinem Cousin und Kollegen Pierre Jeanneret für den Pariser Herbstsalon 1927 realisierte – ein Bauhaus-Klassiker schlechthin.
Aus einem Stahlrohrgestell und mit voluminösen Lederpolstern bietet der „LC2“ (Hersteller Cassina) einen unvergleichlichen Sitzkomfort in klassischer Würfelform.