Kennen Sie schon diese Ideen für nachhaltiges Bauen?
Interior-Profis aus aller Welt zeigen wegweisende Lösungen und Innovationen beim nachhaltigen Hausbau
Angesichts der vielen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit kann sich der oder die Einzelne manchmal machtlos fühlen. Gleichzeitig gibt es gerade im Bereich umweltfreundliches Bauen jede Menge Innovationen, die Hoffnung geben.
„Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht um ein oder zwei Superinnovationen, sondern um viele kleine Neuerungen, die zusammen einen großen Unterschied machen können“, meint Angus Eitel von dem britischen Unternehmen Fiftypointeight Architecture + Interiors. Das Beste daran, all diese kleinen Dinge sind nicht nur Theorie, sondern eine echte, praktische Möglichkeit, die eigenen Projekte nachhaltiger zu gestalten.
„Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht um ein oder zwei Superinnovationen, sondern um viele kleine Neuerungen, die zusammen einen großen Unterschied machen können“, meint Angus Eitel von dem britischen Unternehmen Fiftypointeight Architecture + Interiors. Das Beste daran, all diese kleinen Dinge sind nicht nur Theorie, sondern eine echte, praktische Möglichkeit, die eigenen Projekte nachhaltiger zu gestalten.
Dieses Wohnhaus von Sola Architecture Design in Japan ist nach Passivhaus-Prinzipien gebaut und mit einem Zertifikat für CO2-neutrales Bauen ausgezeichnet.
Das sieht Mariko Eto von Sola Architecture Design in Japan genauso. „Die Umsetzung von Passivhaus-Standards kann den Energiebedarf und die CO2-Emissionen von Gebäuden deutlich reduzieren, die weltweit 30 Prozent der gesamten energiebedingten Emissionen ausmachen.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Passivhaus-Architektur, auf den Angus Eitel hinweist: Die Wahl der Materialien bei der Gebäudehülle, die auf effiziente Wärmedämmung und Luftdichtigkeit abzielt.
Und das Beste: All diese Techniken können private Hauseigentümer umsetzen – am besten gleich zu Beginn des Bauprojektes, sagt Naughtin.
Bauprofis für nachhaltiges Bauen und Sanieren können Sie hier kontaktieren
Das sieht Mariko Eto von Sola Architecture Design in Japan genauso. „Die Umsetzung von Passivhaus-Standards kann den Energiebedarf und die CO2-Emissionen von Gebäuden deutlich reduzieren, die weltweit 30 Prozent der gesamten energiebedingten Emissionen ausmachen.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Passivhaus-Architektur, auf den Angus Eitel hinweist: Die Wahl der Materialien bei der Gebäudehülle, die auf effiziente Wärmedämmung und Luftdichtigkeit abzielt.
Und das Beste: All diese Techniken können private Hauseigentümer umsetzen – am besten gleich zu Beginn des Bauprojektes, sagt Naughtin.
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Dieses Wohnhaus von Thomas Dauber ist ein innovatives Beispiel für altersgerechtes Wohnen. Es ist mit einer Wärmepumpe und einer wärmegedämmten Holzfassade ausgestattet.
Wärmedämmung & Wirkungsgrad
Parallel dazu gibt es eine Vielzahl von Innovationen im Bereich Wärmedämmung und Wirkungsgrad. „Es hat sich viel getan, zum einen bei den Dämmmaterialien, zum anderen beim thermischen Wirkungsgrad von Fenstern, wie zum Beispiel der Dreifachverglasung“, so Eitel. „Unsere jüngste Neuentdeckung ist die sogenannte Aerogel-Dämmung. Dabei handelt es sich um ein hochleistungsfähiges Dämmmaterial für den Einsatz in Wänden, Böden und Dächern. Das neuartige Material ist ideal für Nachrüstungen und Modernisierungen, wo die Materialdicke eine wichtige Rolle spielt.“
Ist dieser Ansatz auch für Hauseigentümer realisierbar? „Bei Neu- und Erweiterungsbauten lassen sich Themen wie optimierte Wärmedämmung und Luftdichtigkeit natürlich leichter umsetzen als bei Modernisierungsprojekten“, so Eitel.
Die italienische Architektin Maria Elisa Villa berichtet von „Nanotechnologien, die in neuen, wirklich nachhaltigen und effizienten Produkten zum Einsatz kommen, wie Dämmputze, die nur wenige Zentimeter dick sind.“ Villa weist außerdem darauf hin, dass diese Produkte zwar bereits erhältlich, aber selbst unter Profis noch nicht so bekannt seien.
Der deutsche Architekt Thomas Dauber wiederum betont, dass traditionellere Materialien dieselbe Funktion erfüllen können. Was die Dämmung angehe, kämen Häuser in Holzständerbauweise mit viel dünneren Wänden aus als Steinhäuser. Dämmmaterialien wie Zellulose oder natürliche Wolle seien im Holzständerbau schon bei einer Dämmdicke von nur 20 Zentimetern effektiv.
Wärmedämmung & Wirkungsgrad
Parallel dazu gibt es eine Vielzahl von Innovationen im Bereich Wärmedämmung und Wirkungsgrad. „Es hat sich viel getan, zum einen bei den Dämmmaterialien, zum anderen beim thermischen Wirkungsgrad von Fenstern, wie zum Beispiel der Dreifachverglasung“, so Eitel. „Unsere jüngste Neuentdeckung ist die sogenannte Aerogel-Dämmung. Dabei handelt es sich um ein hochleistungsfähiges Dämmmaterial für den Einsatz in Wänden, Böden und Dächern. Das neuartige Material ist ideal für Nachrüstungen und Modernisierungen, wo die Materialdicke eine wichtige Rolle spielt.“
Ist dieser Ansatz auch für Hauseigentümer realisierbar? „Bei Neu- und Erweiterungsbauten lassen sich Themen wie optimierte Wärmedämmung und Luftdichtigkeit natürlich leichter umsetzen als bei Modernisierungsprojekten“, so Eitel.
Die italienische Architektin Maria Elisa Villa berichtet von „Nanotechnologien, die in neuen, wirklich nachhaltigen und effizienten Produkten zum Einsatz kommen, wie Dämmputze, die nur wenige Zentimeter dick sind.“ Villa weist außerdem darauf hin, dass diese Produkte zwar bereits erhältlich, aber selbst unter Profis noch nicht so bekannt seien.
Der deutsche Architekt Thomas Dauber wiederum betont, dass traditionellere Materialien dieselbe Funktion erfüllen können. Was die Dämmung angehe, kämen Häuser in Holzständerbauweise mit viel dünneren Wänden aus als Steinhäuser. Dämmmaterialien wie Zellulose oder natürliche Wolle seien im Holzständerbau schon bei einer Dämmdicke von nur 20 Zentimetern effektiv.
Dieses als Hybridbau konstruierte Wohnhaus aus Holz und Beton des deutschen Architekturbüros HI Architektur ist mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und Warmwasserspeicher ausgestattet. Der Strom wird über auf dem Dach installierte Solarmodule produziert.
Heizung
Zu den größten Herausforderungen beim Passivhaus-Design gehören die Themen Heizung und Raumklima. Kein Wunder, dass viele Profis, die wir interviewt haben, auf Innovationen in diesem Bereich hingewiesen haben.
Mariko Eto erwähnt zum Beispiel solarbetriebene Heißwasserbereiter und Pelletöfen.
Daisuke Sanada von Suwa Architects + Engineers wiederum setzt auf das sogenannte Exergie-Konzept. Dabei geht es darum, auch weniger effiziente Energiequellen, wie die Wärme der Sonne, zur nachhaltigen Beheizung von Häusern einzubinden. „Erkenntnisse auf diesem Gebiet können genutzt werden, um das Design von Dächern und Fenstern, die Auswahl von Pflanzen sowie Heiz- und Kühlsysteme zu optimieren und so die Umweltbelastung des Faktors Wohnen zu reduzieren“, erzählt er.
Dabei gewinnt das Thema Flächenheizung zunehmend an Bedeutung. „Bei einer Flächenheizung werden nicht nur die Luft, sondern auch die Oberflächen von Wänden und Boden erwärmt. Nach dem Exergie-Konzept entworfene Flächenheizungen werden in der Zukunft eine große Rolle spielen. Vor allem, da das Thema Belüftung angesichts der Coronakrise in den Vordergrund rückt“, erzählt er.
Heizung
Zu den größten Herausforderungen beim Passivhaus-Design gehören die Themen Heizung und Raumklima. Kein Wunder, dass viele Profis, die wir interviewt haben, auf Innovationen in diesem Bereich hingewiesen haben.
Mariko Eto erwähnt zum Beispiel solarbetriebene Heißwasserbereiter und Pelletöfen.
Daisuke Sanada von Suwa Architects + Engineers wiederum setzt auf das sogenannte Exergie-Konzept. Dabei geht es darum, auch weniger effiziente Energiequellen, wie die Wärme der Sonne, zur nachhaltigen Beheizung von Häusern einzubinden. „Erkenntnisse auf diesem Gebiet können genutzt werden, um das Design von Dächern und Fenstern, die Auswahl von Pflanzen sowie Heiz- und Kühlsysteme zu optimieren und so die Umweltbelastung des Faktors Wohnen zu reduzieren“, erzählt er.
Dabei gewinnt das Thema Flächenheizung zunehmend an Bedeutung. „Bei einer Flächenheizung werden nicht nur die Luft, sondern auch die Oberflächen von Wänden und Boden erwärmt. Nach dem Exergie-Konzept entworfene Flächenheizungen werden in der Zukunft eine große Rolle spielen. Vor allem, da das Thema Belüftung angesichts der Coronakrise in den Vordergrund rückt“, erzählt er.
Modell einer Erdwärmepumpe von Harvest Cornwall
Für Angus Eitel ist die Belüftung ein immer größeres Thema, vor allem angesichts von COVID-19. „Wir installieren immer häufiger mechanische Lüftungssysteme wie Wohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Dabei wird die verbrauchte Luft gegen frische Luft ausgetauscht und gleichzeitig die Wärme erhalten. So lassen sich Raumtemperatur und Frischluftzufuhr im gesamten Gebäude optimal regulieren“, erzählt er.
Allerdings seien nicht alle Systeme gleichermaßen geeignet. Im Privatbereich sind Luftwärmepumpen zurzeit das Must-have, was die Energieerzeugung (für Heizung und Warmwasser) angeht. Allerdings sind sie nicht besonders hübsch anzusehen und oft laut. Erdwärmepumpen sind eine Alternative, sind jedoch etwas teurer.
Der italienische Architekt Michele Perlini verweist auf eine weitere neue Technologie, die gerade im Vormarsch ist. „Ich denke da an Wasserstoffheizungen für Privathaushalte. Sie funktionieren ganz ohne Flamme und CO2-Emissionen über einen Katalysator. Die Reaktion findet bei einer Temperatur von rund 300° C statt und verursacht keinerlei schädliche Stickoxide. Das einzige Abfallprodukt ist Wasserdampf, der frei von Kohlendioxid oder anderen Schadstoffe ist und ganz einfach in die Atmosphäre entlassen werden kann.“
Für Angus Eitel ist die Belüftung ein immer größeres Thema, vor allem angesichts von COVID-19. „Wir installieren immer häufiger mechanische Lüftungssysteme wie Wohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Dabei wird die verbrauchte Luft gegen frische Luft ausgetauscht und gleichzeitig die Wärme erhalten. So lassen sich Raumtemperatur und Frischluftzufuhr im gesamten Gebäude optimal regulieren“, erzählt er.
Allerdings seien nicht alle Systeme gleichermaßen geeignet. Im Privatbereich sind Luftwärmepumpen zurzeit das Must-have, was die Energieerzeugung (für Heizung und Warmwasser) angeht. Allerdings sind sie nicht besonders hübsch anzusehen und oft laut. Erdwärmepumpen sind eine Alternative, sind jedoch etwas teurer.
Der italienische Architekt Michele Perlini verweist auf eine weitere neue Technologie, die gerade im Vormarsch ist. „Ich denke da an Wasserstoffheizungen für Privathaushalte. Sie funktionieren ganz ohne Flamme und CO2-Emissionen über einen Katalysator. Die Reaktion findet bei einer Temperatur von rund 300° C statt und verursacht keinerlei schädliche Stickoxide. Das einzige Abfallprodukt ist Wasserdampf, der frei von Kohlendioxid oder anderen Schadstoffe ist und ganz einfach in die Atmosphäre entlassen werden kann.“
Dieses viktorianische Haus von Ecospheric wurde gemäß der Passivhaus-Standards modernisiert und verfügt heute über eine Photovoltaikanlage und ein Wärmerückgewinnungssystem.
Energiespeicher
Für viele der von uns befragten Fachleute sind die Energiespeicher die größte Hürde beim nachhaltigen Energiemanagement.
„Der Energiespeicher gilt als heiliger Gral der erneuerbaren Energie. Denn das Speichern von Energie gestaltet sich sehr schwierig und kostspielig. Eine Möglichkeit ist der Einbau von Batterien. Lange gab es nur die Powerwall von Tesla. Aber nach und nach werden auch andere, günstigere Lösungen angeboten“, so Angus Eitel. Für Mariko Eto ist dies eines der wichtigsten Aspekte, wenn es darum geht, die private Energiegewinnung voranzutreiben.
Auch Heiztechniken wie die oben erwähnte Erdwärmeheizung haben laut Eitel mit Problemen dieser Art zu kämpfen. „Im Sommer gibt es viel überschüssige Wärme. Aber die meiste Wärme wird nun mal an kalten Winterabenden benötigt.“ Eine vielversprechende Lösung sind saisonale Wärmespeicher, bei denen das Prinzip der zwischensaisonalen Wärmeübertragung, Interseasonal Heat Transfer, zum Einsatz kommt. „Das zentrale Element ist die Thermal Bank (Wärmebank, Anm. d. Red.), die Wärme über eine große Erdfläche über Monate hinweg speichert. Anders als ein herkömmlicher Wärmespeicher, der hohe Temperaturen nur für kurze Zeit in einem gedämmten Behälter speichern kann.“
Natürlich stellen aber beim Thema „Energie speichern“ die Batterien selbst ein Problem dar: „Nicht nur die Herstellung, zum Beispiel mit Lithium, sondern auch die Entsorgung ist problematisch“, so Eitel. „Noch sind Latentwärmematerialien nicht ohne Weiteres erhältlich, aber sie sind in der Entwicklung. Dank ihnen werden wir in der Zukunft immer weniger auf Batterien angewiesen sein.“
Energiespeicher
Für viele der von uns befragten Fachleute sind die Energiespeicher die größte Hürde beim nachhaltigen Energiemanagement.
„Der Energiespeicher gilt als heiliger Gral der erneuerbaren Energie. Denn das Speichern von Energie gestaltet sich sehr schwierig und kostspielig. Eine Möglichkeit ist der Einbau von Batterien. Lange gab es nur die Powerwall von Tesla. Aber nach und nach werden auch andere, günstigere Lösungen angeboten“, so Angus Eitel. Für Mariko Eto ist dies eines der wichtigsten Aspekte, wenn es darum geht, die private Energiegewinnung voranzutreiben.
Auch Heiztechniken wie die oben erwähnte Erdwärmeheizung haben laut Eitel mit Problemen dieser Art zu kämpfen. „Im Sommer gibt es viel überschüssige Wärme. Aber die meiste Wärme wird nun mal an kalten Winterabenden benötigt.“ Eine vielversprechende Lösung sind saisonale Wärmespeicher, bei denen das Prinzip der zwischensaisonalen Wärmeübertragung, Interseasonal Heat Transfer, zum Einsatz kommt. „Das zentrale Element ist die Thermal Bank (Wärmebank, Anm. d. Red.), die Wärme über eine große Erdfläche über Monate hinweg speichert. Anders als ein herkömmlicher Wärmespeicher, der hohe Temperaturen nur für kurze Zeit in einem gedämmten Behälter speichern kann.“
Natürlich stellen aber beim Thema „Energie speichern“ die Batterien selbst ein Problem dar: „Nicht nur die Herstellung, zum Beispiel mit Lithium, sondern auch die Entsorgung ist problematisch“, so Eitel. „Noch sind Latentwärmematerialien nicht ohne Weiteres erhältlich, aber sie sind in der Entwicklung. Dank ihnen werden wir in der Zukunft immer weniger auf Batterien angewiesen sein.“
Das Sawmill House in Victoria, Australien, vom Designstudio Archier besteht aus 270 Betonklötzen, die jeweils eine Tonne wiegen. So lassen sich die tausend Tonnen Betonreste, die jedes Jahr anfallen, wunderbar nutzen.
Recycling, Neunutzung & konsequente Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle)
Recycling ist seit jeher ein Thema für die Profis. Hier berichten sie von vielversprechenden Entwicklungen.
Die französische Architektin Tina Merkes hat die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Holzmöbel oder upcycelte Fenster aus ehemaligen Baumaterialien angeboten werden, zum Beispiel auf 100detours.
Aber auch im größeren Kontext berichten viele Branchenprofis, dass sich bei der Frage nach der Lebensdauer der einzelnen Komponenten eine Menge tut.
„Der aktuelle Trend, Bestandsbauten lieber umzunutzen, anstatt sie abzureißen und dafür etwas Neues zu bauen, geht weiter aufwärts, obwohl man in Großbritannien mit Neubauten oft von Steuervergünstigungen profitiert. Wenn es nach mir ginge, sollten für Projekte mit Bestandsbauten sämtliche Steuern wegfallen“, so Eitel.
Die australische Architektin Rebecca Naughtin ist der Meinung: „Der nächste große Schritt hin zu einer zirkulären Materialwirtschaft ist die Analyse des Lebenszyklus und die Erstellung eines sogenannten Materialpasses.“
Der deutsche Architekt Jürgen Lehmeier vom büro für bauform findet, dass wir einen anderen Umgang mit den bereits genutzten Materialien brauchen: „Nachhaltiges Bauen heißt auch, die Materialien in Umlauf zu lassen. Beim Stahl etwa gilt der CO2-Fußabdruck immer als problematisch, weil allerdings nur der Herstellungsprozess berücksichtigt wird. Dabei vergisst man, dass Stahl immer wieder neu verwendet werden kann und somit eigentlich total nachhaltig ist.“
Recycling, Neunutzung & konsequente Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle)
Recycling ist seit jeher ein Thema für die Profis. Hier berichten sie von vielversprechenden Entwicklungen.
Die französische Architektin Tina Merkes hat die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Holzmöbel oder upcycelte Fenster aus ehemaligen Baumaterialien angeboten werden, zum Beispiel auf 100detours.
Aber auch im größeren Kontext berichten viele Branchenprofis, dass sich bei der Frage nach der Lebensdauer der einzelnen Komponenten eine Menge tut.
„Der aktuelle Trend, Bestandsbauten lieber umzunutzen, anstatt sie abzureißen und dafür etwas Neues zu bauen, geht weiter aufwärts, obwohl man in Großbritannien mit Neubauten oft von Steuervergünstigungen profitiert. Wenn es nach mir ginge, sollten für Projekte mit Bestandsbauten sämtliche Steuern wegfallen“, so Eitel.
Die australische Architektin Rebecca Naughtin ist der Meinung: „Der nächste große Schritt hin zu einer zirkulären Materialwirtschaft ist die Analyse des Lebenszyklus und die Erstellung eines sogenannten Materialpasses.“
Der deutsche Architekt Jürgen Lehmeier vom büro für bauform findet, dass wir einen anderen Umgang mit den bereits genutzten Materialien brauchen: „Nachhaltiges Bauen heißt auch, die Materialien in Umlauf zu lassen. Beim Stahl etwa gilt der CO2-Fußabdruck immer als problematisch, weil allerdings nur der Herstellungsprozess berücksichtigt wird. Dabei vergisst man, dass Stahl immer wieder neu verwendet werden kann und somit eigentlich total nachhaltig ist.“
Für dieses sanierte Landhaus von ora architetti wurden Holz und Steine aus der Region verwendet, zum Teil auch Steine aus abgerissenen Gebäudeteilen. Das Haus ist außerdem mit Solarmodulen sowie einer Holzfaserdämmung ausgestattet.
Natürliche Materialien und traditionelle Techniken
Viele der von uns befragten Profis haben auf bereits existierende oder auch weiterentwickelte Materialien und traditionelle Verfahren hingewiesen. „Natürliche Materialien sind nicht gesundheitsschädlich und haben ausgezeichnete Dämmeigenschaften sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte. Vor allem lassen sie unser Zuhause, das ja wie eine dritte Haut ist, atmen“, sagt die italienische Architektin Roberta Tredici von Archingreen.
Damit kann nicht nur der Bau neuer Häuser, sondern auch die Renovierung von Bestandsbauten nachhaltig sein. Es gibt natürliche Farben, die Eier, Milch, Leinöl oder pflanzenbasierte Pigmente auf Holzkohle- oder Walnussschalenbasis enthalten. Außerdem können bestimmte Arten von Putz, Fußbodenbelägen und Polituren Schadstoffe in Wohnräumen reduzieren und auf diese Weise quasi minimalinvasiv positiv auf unseren Wohnbereich einwirken.
Natürliche Materialien und traditionelle Techniken
Viele der von uns befragten Profis haben auf bereits existierende oder auch weiterentwickelte Materialien und traditionelle Verfahren hingewiesen. „Natürliche Materialien sind nicht gesundheitsschädlich und haben ausgezeichnete Dämmeigenschaften sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte. Vor allem lassen sie unser Zuhause, das ja wie eine dritte Haut ist, atmen“, sagt die italienische Architektin Roberta Tredici von Archingreen.
Damit kann nicht nur der Bau neuer Häuser, sondern auch die Renovierung von Bestandsbauten nachhaltig sein. Es gibt natürliche Farben, die Eier, Milch, Leinöl oder pflanzenbasierte Pigmente auf Holzkohle- oder Walnussschalenbasis enthalten. Außerdem können bestimmte Arten von Putz, Fußbodenbelägen und Polituren Schadstoffe in Wohnräumen reduzieren und auf diese Weise quasi minimalinvasiv positiv auf unseren Wohnbereich einwirken.
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Architektin Tina Merkes verwendet natürliche Materialien.
„Für mich sind Materialien wie Holz, Holzfaser, Kork, Kalk und Lehm sowie Farben auf Harzbasis einfach innovativ“, sagt Maria Elisa Villa. Auch der italienische Architekt Fulvio Claudio Melle von melle-metzen architects ist dafür, die Verwendung von Chemikalien in Baumaterialien stark zu reduzieren und stattdessen „auf pflanzenfaser- oder wollbasierte Dämmstoffe, mineral- oder kaseinbasierte Farbstoffe oder schwerflüchtige Klebstoffe zurückzugreifen“.
Für Architekt Thomas Dauber ist Holz das bevorzugte Baumaterial, wobei in Deutschland viel mit Beton oder Stein gebaut wird. Er weist darauf hin, dass Holz eine erneuerbare Ressource sei, wärmeableitend wirke und relativ einfach recycelt werden könne.
Für Maria Elisa Villa besteht beim Thema „traditionelle Naturmaterialien und Techniken“ die Herausforderung vor allem darin, Handwerker zu finden, die es überhaupt noch verstehen, mit natürlichen Materialien zu bauen. Viele wollen es eben einfach nur schnell und unkompliziert haben und bevorzugen Fertigprodukte. Ihrer Meinung nach sind diese handwerklichen Fähigkeiten in der Kunst noch öfter zu finden als im Bausektor. Was es am Ende also so teuer macht, sind nicht unbedingt die Materialien, sondern die Handwerkerleistung, zumindest in Italien.
„Für mich sind Materialien wie Holz, Holzfaser, Kork, Kalk und Lehm sowie Farben auf Harzbasis einfach innovativ“, sagt Maria Elisa Villa. Auch der italienische Architekt Fulvio Claudio Melle von melle-metzen architects ist dafür, die Verwendung von Chemikalien in Baumaterialien stark zu reduzieren und stattdessen „auf pflanzenfaser- oder wollbasierte Dämmstoffe, mineral- oder kaseinbasierte Farbstoffe oder schwerflüchtige Klebstoffe zurückzugreifen“.
Für Architekt Thomas Dauber ist Holz das bevorzugte Baumaterial, wobei in Deutschland viel mit Beton oder Stein gebaut wird. Er weist darauf hin, dass Holz eine erneuerbare Ressource sei, wärmeableitend wirke und relativ einfach recycelt werden könne.
Für Maria Elisa Villa besteht beim Thema „traditionelle Naturmaterialien und Techniken“ die Herausforderung vor allem darin, Handwerker zu finden, die es überhaupt noch verstehen, mit natürlichen Materialien zu bauen. Viele wollen es eben einfach nur schnell und unkompliziert haben und bevorzugen Fertigprodukte. Ihrer Meinung nach sind diese handwerklichen Fähigkeiten in der Kunst noch öfter zu finden als im Bausektor. Was es am Ende also so teuer macht, sind nicht unbedingt die Materialien, sondern die Handwerkerleistung, zumindest in Italien.
Dieses Haus hat die spanische Architektin Marià Castelló trotz beschränktem Budget aus natürlichen Materialien und mithilfe passiver Bauweise gebaut.
Für jeden Geldbeutel
Die besten Innovationen nutzen nichts, wenn niemand sie sich leisten kann. „Für uns ist Nachhaltigkeit nicht nur umwelt-, sondern immer auch budgetfreundlich. Deshalb glauben wir auch an ein grünes Bauen, das nicht exorbitant teuer ist, sondern dank sachkundiger und kompetenter Zulieferer für jeden erschwinglich“, so Roberta Tredici.
Die französische Interior Designerin Mayass El Fakir von Ouvrage sieht das genauso: „Was sich beim Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren am meisten verändert hat, ist der Kauf von antiken Möbeln. Früher blieben sie Leuten vorbehalten, die viel Zeit hatten, wussten, wie man Schnäppchen schießt, und sonntagmorgens früh als Erste auf dem Flohmarkt eintrafen. Heute gibt es jede Menge Plattformen für Antikmöbel, auf denen für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.“
„Auch der Umgang mit unbedenklichen, VOC*-freien Materialien hat sich in den letzten Jahren massiv verändert“, so Fakir. „Waren VOC-freie Farben früher nur im oberen Preissegment zu haben, werden sie heute von immer mehr Firmen angeboten. Der Markt ist bereit, und er wächst rasant.“
*Volatile Organic Compounds (flüchtig organische Verbindungen)
Für jeden Geldbeutel
Die besten Innovationen nutzen nichts, wenn niemand sie sich leisten kann. „Für uns ist Nachhaltigkeit nicht nur umwelt-, sondern immer auch budgetfreundlich. Deshalb glauben wir auch an ein grünes Bauen, das nicht exorbitant teuer ist, sondern dank sachkundiger und kompetenter Zulieferer für jeden erschwinglich“, so Roberta Tredici.
Die französische Interior Designerin Mayass El Fakir von Ouvrage sieht das genauso: „Was sich beim Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren am meisten verändert hat, ist der Kauf von antiken Möbeln. Früher blieben sie Leuten vorbehalten, die viel Zeit hatten, wussten, wie man Schnäppchen schießt, und sonntagmorgens früh als Erste auf dem Flohmarkt eintrafen. Heute gibt es jede Menge Plattformen für Antikmöbel, auf denen für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.“
„Auch der Umgang mit unbedenklichen, VOC*-freien Materialien hat sich in den letzten Jahren massiv verändert“, so Fakir. „Waren VOC-freie Farben früher nur im oberen Preissegment zu haben, werden sie heute von immer mehr Firmen angeboten. Der Markt ist bereit, und er wächst rasant.“
*Volatile Organic Compounds (flüchtig organische Verbindungen)
Passivhaus-Design & kontextorientierte Architektur
Die australische Architektin Rebecca Naughtin betont, wie wichtig die Ausrichtung und die Umgebung eines Gebäudes für passives Heizen und Kühlen sind. Und auch Angus Eitel sieht darin eine „kostenneutrale Möglichkeit, Energie zu sparen.“
„Dass Aspekte, wie die Grundstücksausrichtung und die unmittelbare Umgebung zunehmend ins Bewusstsein rücken, ist eine gute Entwicklung. So bauen wir Häuser, die eine gute Energiebilanz haben und in Einklang mit ihrer Umwelt sind“, so Rebecca Naughtin. „Das Wissen über Windrichtungen zum Beispiel trägt dazu bei, die Querlüftung und somit die passive Kühlung zu optimieren. Das spart zusätzlich Energie.“