Houzzbesuch: Generalüberholt! Münchner Werkstatt wird zum Luxus-Loft
Massiver Materialeinsatz: Mit Eiche, Linoleum und Stahl wurde aus einer alten Schraubergarage ein Loft mit maskulinem Industrie-Charme
Der Geruch von Schmieröl und Benzin, das metallene Klirren von Werkzeug, aufheulende Motoren – das war einmal. Früher befand sich in diesem Hinterhof südlich des Münchner Innenstadtrings eine Werkstatt und Garage für Motorradliebhaber. Dann erhielten Marie Aigner und ihr Team von Aigner Architecture den Auftrag, das unscheinbare Gebäude in eine Loft-Wohnung zu verwandeln. Im Rahmen der Sanierung entkernte die Architektin das Gebäude und organisierte den Grundriss, den Bedürfnissen ihres Auftraggebers entsprechend, völlig neu. Das Ergebnis: ein modernes Loft, das durch hochwertige Materialien, extravagante Details und eine reduzierte, maskuline Einrichtung überzeugt – und dabei seine Vergangenheit nicht verleugnet.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Single
In: einer ehemaligen Werkstatt und Garage für Motorradliebhaber in München
Auf: 145 Quadratmetern
Expertin: Marie Aigner von Aigner Architecture
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Single
In: einer ehemaligen Werkstatt und Garage für Motorradliebhaber in München
Auf: 145 Quadratmetern
Expertin: Marie Aigner von Aigner Architecture
Rechts im Bild bilden ein anthrazitfarbenes Ecksofa, ein dunkelbrauner Sessel sowie ein tiefer Couchtisch auf schweren Industrierollen den Wohnbereich.
Die Küche selbst ist ein wahres Schmuckstück, sie wurde für das Loft entworfen und auf Maß gefertigt. Die symmetrisch angeordneten schwarzen Fronten, die offenen Regale und eine schwarze Rückwand werden dank indirekter Beleuchtung in goldenes Licht getaucht. Das dunkle Material wirkt edel und aufgeräumt. Der eigentliche Clou dieser Küche aber sind die zwei mit schwarzem Linoleum beschichteten Schiebetüren, hinter denen der gesamte Bereich samt schmutzigem Geschirr bei Bedarf schnell und einfach verschwindet. Das beruhigt den Wohn- und Essbereich optisch.
Geschickte Tarnung: 6 Küchen, die verschwinden >>>
Die Küche selbst ist ein wahres Schmuckstück, sie wurde für das Loft entworfen und auf Maß gefertigt. Die symmetrisch angeordneten schwarzen Fronten, die offenen Regale und eine schwarze Rückwand werden dank indirekter Beleuchtung in goldenes Licht getaucht. Das dunkle Material wirkt edel und aufgeräumt. Der eigentliche Clou dieser Küche aber sind die zwei mit schwarzem Linoleum beschichteten Schiebetüren, hinter denen der gesamte Bereich samt schmutzigem Geschirr bei Bedarf schnell und einfach verschwindet. Das beruhigt den Wohn- und Essbereich optisch.
Geschickte Tarnung: 6 Küchen, die verschwinden >>>
Hinter der Küche – hier im geschlossenen Zustand – befindet sich links das Schlafzimmer des Hausherren und rechts der Gästebereich mit jeweils angrenzenden Bädern. Beide Bereiche sind vom Wohn- und Essbereich durch Glas-Falttüren abgetrennt, die sich bei Bedarf aber über die gesamte Fläche öffnen lassen. Auch durch den durchgängigen Holzboden aus geseifter Eiche entsteht ein großzügiges Raumgefühl. So erhielt Architektin Marie Aigner den Loftcharakter des einstöckigen Rückgebäudes.
Mit ihren schwarzen Metallsprossen erinnern die Türen an die einstige Nutzung des Gebäudes und stellen einen harmonischen Bezug zur Vergangenheit her.
Mit ihren schwarzen Metallsprossen erinnern die Türen an die einstige Nutzung des Gebäudes und stellen einen harmonischen Bezug zur Vergangenheit her.
Wie auch die restliche Einrichtung ist der Schlafbereich sehr reduziert gestaltet: Nichts lenkt von der Schönheit der verwendeten Materialien (oder einem erholsamen Schlaf) ab.
Ein großes Sprossenfenster im Industrial-Look, aufgesetzt auf einen mit Naturstein verkleideten Wandvorsprung, trennt das eine Stufe höher gelegene Bad vom Schlafbereich ab und lässt zugleich Licht in den fensterlosen Raum.
Ein großes Sprossenfenster im Industrial-Look, aufgesetzt auf einen mit Naturstein verkleideten Wandvorsprung, trennt das eine Stufe höher gelegene Bad vom Schlafbereich ab und lässt zugleich Licht in den fensterlosen Raum.
Für direktes Tageslicht in diesem ansonsten komplett fensterlosen Gebäudeteil ließen Marie Aigner und ihr Team Oberlichter und Lichtkamine in die neue Deckenkonstruktion im Badbereich einsetzen. „Das dadurch einfallende Tageslicht ermöglicht eine angenehme, nach den Bedürfnissen ausgerichtete Beleuchtung”, sagt Aigner. Dazu sorgt eine in der Decke eingebaute kontrollierte Belüftung für ein optimales Raumklima.
Auch bei der Gestaltung des Badezimmers ließ die Architektin den verwendeten Materialien viel Raum für eine optimale Wirkung und gestaltete alles nach dem Prinzip „weniger ist mehr”. Vor Wänden aus satiniertem Glas kommen Waschtisch und Fußboden aus kernigem Naturstein besonders gut zur Geltung. Dank Tageslicht von oben, hellen Materialien und dem Verzicht auf eine Trennwand zum bodengleichen Duschbereich wirkt der Raum besonders großzügig und lichtdurchflutet.
Armaturen: Dornbracht; Lichtschalter, Steckdosen: Berker; Sanitärkeramik: Ceramica Globo
Auch bei der Gestaltung des Badezimmers ließ die Architektin den verwendeten Materialien viel Raum für eine optimale Wirkung und gestaltete alles nach dem Prinzip „weniger ist mehr”. Vor Wänden aus satiniertem Glas kommen Waschtisch und Fußboden aus kernigem Naturstein besonders gut zur Geltung. Dank Tageslicht von oben, hellen Materialien und dem Verzicht auf eine Trennwand zum bodengleichen Duschbereich wirkt der Raum besonders großzügig und lichtdurchflutet.
Armaturen: Dornbracht; Lichtschalter, Steckdosen: Berker; Sanitärkeramik: Ceramica Globo
Auf der anderen Seite des Bettes befindet sich ein außergewöhnlicher Kleiderschrank – eine Maßanfertigung, die Aigner Architecture für diesen Auftrag entwarfen. Vor einer geschwärzten Spiegelwand lassen sich die insgesamt vier Schrankelemente mithilfe großer Kurbelräder auf zwei quer verlaufenden Schienen verschieben – wie bei einem riesigen Archivschrank. So entstand ein seitlich begehbarer und mobiler Kleiderschrank, der die zur Verfügung stehende Raumtiefe optimal ausnutzt und mit seinem außergewöhnlichen Design etwas vom früheren Werkstattfeeling aufleben lässt.
MEHR LOFT-SCHÖNHEITEN
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Durch bodentiefe Fenster flutet Tageslicht aus dem Innenhof in den langgezogenen Raum. Parallel zur Fensterfront bietet ein massiver Holztisch mit vier Freischwingern dem Hausherren und seinen Gästen einen zentralen Platz für gesellige Abende. Die rustikale Holzbank entlang der Fensterfront dient je nach Bedarf als zusätzliche Sitzgelegenheit oder Ablage – und verdeckt auch geschickt die langen Heizkörper.
An die Werkstatt erinnert auf den ersten Blick nicht mehr viel. Aber bei genauerem Hinsehen findet man hier und da Reminiszenzen an vergangene Tage: Schwarze Wandleuchten, ähnlich den früher eingesetzten Werkstattleuchten, schwarze Sprossentüren und -fenster, die jetzt den Wohnbereich von den dahinterliegenden Räumen abgrenzen, und schwarzen Lamellenjalousien.