Aufstieg der Supper Clubs: Warum diese 3 Privatleute für Fremde kochen
Würden Sie Fremde zu sich nach Hause zum Essen einladen? Wir haben Kochbegeisterte in London, Rom und Stockholm besucht, die genau das tun
Teilen macht glücklich, wohl deswegen wollen immer mehr Menschen überall auf der Welt alles mögliche teilen – ihre Erfahrungen, Wohnungen, Alltagsgegenstände. Auf Reisen wohnen sie lieber bei Fremden zu Hause statt in Hotels, sie leihen sich lieber ein Fahrrad für die Stadt, als eins zu kaufen, und sie tauschen alles Mögliche, angefangen bei Kleidung bis hin zu Werkzeug. Und immer mehr Menschen teilen auch ihre Mahlzeiten, indem sie in ihren eigenen vier Wänden Fremde zum Supper Club bitten. Wir haben drei Supper-Club-Gastgeber in London, Rom und Stockholm gefragt, warum sie fremde Menschen zum Essen zu sich nach Hause einladen, woher das ganze Geschirr kommt und worüber die Unbekannten am Tisch so plaudern.
Was hat Sie dazu bewogen, einen Supper Club zu betreiben?
„Ich habe viele Jahre lang in London als Investmentbanker gearbeitet. 2011 habe ich mich entschieden, aufzuhören. Seitdem habe ich mich ganz meinen Lieblingsdingen gewidmet: Essen und Wein. Zu diesem Zeitpunkt war mein Blog ‚The London Foodie‘ bereits drei Jahre alt. Ich beschloss, meine Kochkenntnisse zu vertiefen. Nachdem ich in Tokio eine Ausbildung zum Koch für japanische Küche gemacht habe, kehrte ich nach Großbritannien zurück, wo ich mich an der Schule für Kochkunst ‚Le Cordon Bleu‘ weitergebildet habe. Danach wollte ich mein Wissen endlich im echten Leben anwenden, und so beschloss ich, einen Supper Club ins Leben zu rufen. Zum ersten Essen kamen 14 Leute. Danach wurden es immer mehr. Heute kommen zu jedem Event 30 Gäste.“
„Ich habe viele Jahre lang in London als Investmentbanker gearbeitet. 2011 habe ich mich entschieden, aufzuhören. Seitdem habe ich mich ganz meinen Lieblingsdingen gewidmet: Essen und Wein. Zu diesem Zeitpunkt war mein Blog ‚The London Foodie‘ bereits drei Jahre alt. Ich beschloss, meine Kochkenntnisse zu vertiefen. Nachdem ich in Tokio eine Ausbildung zum Koch für japanische Küche gemacht habe, kehrte ich nach Großbritannien zurück, wo ich mich an der Schule für Kochkunst ‚Le Cordon Bleu‘ weitergebildet habe. Danach wollte ich mein Wissen endlich im echten Leben anwenden, und so beschloss ich, einen Supper Club ins Leben zu rufen. Zum ersten Essen kamen 14 Leute. Danach wurden es immer mehr. Heute kommen zu jedem Event 30 Gäste.“
Haben Sie denn so viel Geschirr?
„Jetzt schon, aber das kam natürlich mit der Zeit. Ich serviere gern moderne Gerichte auf Vintage-Geschirr und liebe es, in Antiquitätengeschäften und auf Flohmärkten nach Stühlen, Besteck, Deko-Artikeln, Tellern und Gläsern zu stöbern. Kleinere Dinge bringe ich auch gern aus dem Ausland mit.“
„Jetzt schon, aber das kam natürlich mit der Zeit. Ich serviere gern moderne Gerichte auf Vintage-Geschirr und liebe es, in Antiquitätengeschäften und auf Flohmärkten nach Stühlen, Besteck, Deko-Artikeln, Tellern und Gläsern zu stöbern. Kleinere Dinge bringe ich auch gern aus dem Ausland mit.“
Welche Gerichte kochen Sie für Ihren Supper Club?
„Bei jedem Event ist das Menü eine Überraschung. Meist serviere ich acht bis zehn Gänge, wobei das Thema variiert. Ich bin in São Paulo, Brasilien, aufgewachsen, meine Eltern kommen aus Japan und Italien. Dieser Hintergrund hat natürlich meinen kulinarischen Geschmack geprägt, vor allem, was die japanische, brasilianische und die Nikkei-Küche (peruanisch-japanische Fusion) angeht. Ich beherrsche aber auch die traditionelle französische Küche, aus der ich ebenfalls gern Elemente mit einbringe.“
„Bei jedem Event ist das Menü eine Überraschung. Meist serviere ich acht bis zehn Gänge, wobei das Thema variiert. Ich bin in São Paulo, Brasilien, aufgewachsen, meine Eltern kommen aus Japan und Italien. Dieser Hintergrund hat natürlich meinen kulinarischen Geschmack geprägt, vor allem, was die japanische, brasilianische und die Nikkei-Küche (peruanisch-japanische Fusion) angeht. Ich beherrsche aber auch die traditionelle französische Küche, aus der ich ebenfalls gern Elemente mit einbringe.“
Was sind die häufigsten Themen bei Tisch?
„Meistens wird natürlich über das Essen geredet. Die meisten meiner Gäste sind echte Gourmets. Viele kennen mich von meinem Blog, und zu meinen Lesern zählen Menschen aller Kontinente. Viele kommen in meinen Supper Club, wenn sie gerade in London sind. Diese Stadt ist ja ein wahrer Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen. Meine Gäste kommen zum Beispiel aus Australien, Brasilien oder Singapur, um nur ein paar Länder zu nennen. Da redet man natürlich viel übers Reisen und Restaurants: ‚Warst du schon in dem und dem Restaurant?‘ und so weiter.“
„Meistens wird natürlich über das Essen geredet. Die meisten meiner Gäste sind echte Gourmets. Viele kennen mich von meinem Blog, und zu meinen Lesern zählen Menschen aller Kontinente. Viele kommen in meinen Supper Club, wenn sie gerade in London sind. Diese Stadt ist ja ein wahrer Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen. Meine Gäste kommen zum Beispiel aus Australien, Brasilien oder Singapur, um nur ein paar Länder zu nennen. Da redet man natürlich viel übers Reisen und Restaurants: ‚Warst du schon in dem und dem Restaurant?‘ und so weiter.“
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ein richtiges Restaurant zu eröffnen?
„Die Frage liegt schon nahe, aber das Besondere an einem Supper Club ist nun mal die Tatsache, dass man mit den Gästen ins Gespräch kommt und ständig neue Leute kennenlernt. Genau hierin liegt der Unterschied zu einem normalen Restaurant: Wenn man da mal einfach so ein Gespräch mit dem Tischnachbarn anfängt, wird man schräg angeguckt. Ich mag den privaten Charakter eines Supper Clubs – so kann ich volle Kontrolle über das Essen und das Event insgesamt bewahren.“
„Für mich ist es eine große Ehre, dass wildfremde Menschen Vertrauen zu mir haben und Neuem gegenüber offen sind. Das gibt mir wiederum Selbstbewusstsein, für sie zu kochen. Auch die soziale Ebene ist nicht zu unterschätzen. Es ist jedes Mal sehr befriedigend für mich, zu sehen, wie fremde Menschen miteinander ins Gespräch kommen, am Ende Telefonnummern austauschen und dank meines Essens eine tolle Zeit haben. Als ich mich auf meiner letzten Silvesterfeier so unter den Gästen umgeschaut habe, habe ich festgestellt, dass ich einige meiner besten Freunde bei Londoner Supper Clubs kennengelernt habe.“
„Die Frage liegt schon nahe, aber das Besondere an einem Supper Club ist nun mal die Tatsache, dass man mit den Gästen ins Gespräch kommt und ständig neue Leute kennenlernt. Genau hierin liegt der Unterschied zu einem normalen Restaurant: Wenn man da mal einfach so ein Gespräch mit dem Tischnachbarn anfängt, wird man schräg angeguckt. Ich mag den privaten Charakter eines Supper Clubs – so kann ich volle Kontrolle über das Essen und das Event insgesamt bewahren.“
„Für mich ist es eine große Ehre, dass wildfremde Menschen Vertrauen zu mir haben und Neuem gegenüber offen sind. Das gibt mir wiederum Selbstbewusstsein, für sie zu kochen. Auch die soziale Ebene ist nicht zu unterschätzen. Es ist jedes Mal sehr befriedigend für mich, zu sehen, wie fremde Menschen miteinander ins Gespräch kommen, am Ende Telefonnummern austauschen und dank meines Essens eine tolle Zeit haben. Als ich mich auf meiner letzten Silvesterfeier so unter den Gästen umgeschaut habe, habe ich festgestellt, dass ich einige meiner besten Freunde bei Londoner Supper Clubs kennengelernt habe.“
Rom, Italien
Hier kocht: die Journalistin und Köchin Cecilia Scaldaferri, die den Blog Cecilia the Kitchen Witch betreibt
In: in einer kleinen Wohnung in Ostiense, im Süden von Rom, Italien
Hier kocht: die Journalistin und Köchin Cecilia Scaldaferri, die den Blog Cecilia the Kitchen Witch betreibt
In: in einer kleinen Wohnung in Ostiense, im Süden von Rom, Italien
Wie ist es, Fremde zu sich nach Hause einzuladen?
„Ich bin jedes Mal ziemlich aufgeregt. Meinen ersten Supper Club habe ich letztes Jahr im Sommer veranstaltet, als ich meinen Food-Blog begonnen habe. Es ist nicht leicht, Fremde bei sich zu Hause zu empfangen, ich weiß ja gar nichts über sie: Wer sind sie? Was machen sie? Was erwarten sie von mir? Schmeckt ihnen mein Essen? Was denken sie über mein Zuhause, das ja ein Teil von mir ist? Es ist jedes Mal wie eine Prüfung, aber dieses Gefühl hält nur die ersten paar Minuten an. Ist das Eis erst einmal gebrochen, läuft meistens alles wie am Schnürchen, dann fangen wir an zu erzählen, zu essen, zu trinken und genießen das Beisammensein.“
„Ich bin jedes Mal ziemlich aufgeregt. Meinen ersten Supper Club habe ich letztes Jahr im Sommer veranstaltet, als ich meinen Food-Blog begonnen habe. Es ist nicht leicht, Fremde bei sich zu Hause zu empfangen, ich weiß ja gar nichts über sie: Wer sind sie? Was machen sie? Was erwarten sie von mir? Schmeckt ihnen mein Essen? Was denken sie über mein Zuhause, das ja ein Teil von mir ist? Es ist jedes Mal wie eine Prüfung, aber dieses Gefühl hält nur die ersten paar Minuten an. Ist das Eis erst einmal gebrochen, läuft meistens alles wie am Schnürchen, dann fangen wir an zu erzählen, zu essen, zu trinken und genießen das Beisammensein.“
Welche Gerichte kochen Sie?
„Natürlich gibt es bei mir italienische Spezialitäten. Dabei greife ich gern traditionelle Gerichte auf und wandle sie ab, um etwas Neues zu kreieren. Zum Beispiel mache ich gern Lasagne, aber ich verfeinere sie mit Spargel, Pinienkernen und Zitrone – lecker! Außerdem achte ich sehr auf saisonale Zutaten. Ich wohne direkt neben einem der schönsten Märkte der Stadt, dem Testaccio. Dort kaufe ich für meine Supper Clubs morgens immer alles frisch ein.“
„Natürlich gibt es bei mir italienische Spezialitäten. Dabei greife ich gern traditionelle Gerichte auf und wandle sie ab, um etwas Neues zu kreieren. Zum Beispiel mache ich gern Lasagne, aber ich verfeinere sie mit Spargel, Pinienkernen und Zitrone – lecker! Außerdem achte ich sehr auf saisonale Zutaten. Ich wohne direkt neben einem der schönsten Märkte der Stadt, dem Testaccio. Dort kaufe ich für meine Supper Clubs morgens immer alles frisch ein.“
Dürfen Ihre Gäste alle Zimmer in Ihrem Zuhause betreten?
„Da meine Wohnung nur 45 Quadratmeter groß ist, stehen meinen Gästen alle Räume offen. Das große Wohnzimmer ist nur durch ein Bücherregal von der Küche abgetrennt – so kann ich während des Kochens nahe bei meinen Gästen sein, ohne ihnen das Chaos in der Küche zuzumuten. Dann gibt es nur noch mein Schlafzimmer mit einem begehbaren Kleiderschrank und das Badezimmer. Im Grunde findet also alles in einem Raum statt.“
„Da meine Wohnung nur 45 Quadratmeter groß ist, stehen meinen Gästen alle Räume offen. Das große Wohnzimmer ist nur durch ein Bücherregal von der Küche abgetrennt – so kann ich während des Kochens nahe bei meinen Gästen sein, ohne ihnen das Chaos in der Küche zuzumuten. Dann gibt es nur noch mein Schlafzimmer mit einem begehbaren Kleiderschrank und das Badezimmer. Im Grunde findet also alles in einem Raum statt.“
Mussten Sie zusätzliches Geschirr kaufen, als Sie Ihren Supper Club gestartet haben?
„Ja, Besteck und Gläser musste ich neu kaufen. Ich habe das aber sehr gern als Vorwand genutzt, um richtig schön shoppen zu gehen und noch viele andere Dinge zu kaufen, wie Teller, Auflaufformen und jede Menge andere Utensilien.“
„Ja, Besteck und Gläser musste ich neu kaufen. Ich habe das aber sehr gern als Vorwand genutzt, um richtig schön shoppen zu gehen und noch viele andere Dinge zu kaufen, wie Teller, Auflaufformen und jede Menge andere Utensilien.“
Was gefällt Ihnen besonders am Konzept Supper Club?
„Dass die unterschiedlichsten Leute an einem Tisch sitzen, gemeinsam essen und miteinander reden, meine Leidenschaft für Essen teilen und sich gegenseitig inspirieren, sei es zum Thema Reisen, Film oder Literatur. Am Anfang kamen vor allem ausländische Touristen zum Essen, das hatte ich bewusst so eingefädelt. Als Journalistin mit Schwerpunkt Außenpolitik liebe ich es, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. Wenn sie erzählen, was sie machen und denken, öffnen sie mir neue Blickwinkel über das Leben woanders.“
„Mittlerweile kommen dank Mundpropaganda auch immer mehr italienische Gäste. Und falls sie nicht aus Rom stammen, gebe ich ihnen immer gern Tipps für die Stadt, die nicht im Reiseführer stehen. Ich bin wirklich glücklich, ihnen weiterzuhelfen und sie ‚mein‘ Rom entdecken zu lassen.“
„Dass die unterschiedlichsten Leute an einem Tisch sitzen, gemeinsam essen und miteinander reden, meine Leidenschaft für Essen teilen und sich gegenseitig inspirieren, sei es zum Thema Reisen, Film oder Literatur. Am Anfang kamen vor allem ausländische Touristen zum Essen, das hatte ich bewusst so eingefädelt. Als Journalistin mit Schwerpunkt Außenpolitik liebe ich es, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. Wenn sie erzählen, was sie machen und denken, öffnen sie mir neue Blickwinkel über das Leben woanders.“
„Mittlerweile kommen dank Mundpropaganda auch immer mehr italienische Gäste. Und falls sie nicht aus Rom stammen, gebe ich ihnen immer gern Tipps für die Stadt, die nicht im Reiseführer stehen. Ich bin wirklich glücklich, ihnen weiterzuhelfen und sie ‚mein‘ Rom entdecken zu lassen.“
Stockholm, Schweden
Hier kocht: Anna Nilsson, Projektleiterin im Einzelhandel
In: einer Wohnung im Bezirk Södermalm, Süd-Stockholm, Schweden
Hier kocht: Anna Nilsson, Projektleiterin im Einzelhandel
In: einer Wohnung im Bezirk Södermalm, Süd-Stockholm, Schweden
Wann haben Sie zum ersten Mal Fremde zum Essen zu sich nach Hause eingeladen?
„Die Idee dazu kam mir, als das Social-Dinner-Portal AirDine in Schweden online ging. Bisher habe ich drei Essen veranstaltet, kommendes Wochenende findet das vierte statt. Bei meinem ersten Essen hatte ich gemischte Gefühle. Es fand am Osterwochenende statt, und wenige Tage vorher sagte einer der beiden angemeldeten Gäste ab. Das hieß: Ich hatte noch genau einen Gast! Ich war nicht gerade begeistert, aber dann meldete sich noch eine weitere Person an und ich dachte: 'Gut, das Risiko, dass zwei Verrückte bei mir zu Hause sitzen, ist eher unwahrscheinlich.' Am Ende hatten wir drei einen tollen Abend – ein 27-jähriger Personal Trainer, ein 53-jähriger Kommunikationschef und ich, drei sehr unterschiedliche Menschen, verbunden durch ihr Interesse an gutem Essen und eine gute Portion Neugier.“
„Die Idee dazu kam mir, als das Social-Dinner-Portal AirDine in Schweden online ging. Bisher habe ich drei Essen veranstaltet, kommendes Wochenende findet das vierte statt. Bei meinem ersten Essen hatte ich gemischte Gefühle. Es fand am Osterwochenende statt, und wenige Tage vorher sagte einer der beiden angemeldeten Gäste ab. Das hieß: Ich hatte noch genau einen Gast! Ich war nicht gerade begeistert, aber dann meldete sich noch eine weitere Person an und ich dachte: 'Gut, das Risiko, dass zwei Verrückte bei mir zu Hause sitzen, ist eher unwahrscheinlich.' Am Ende hatten wir drei einen tollen Abend – ein 27-jähriger Personal Trainer, ein 53-jähriger Kommunikationschef und ich, drei sehr unterschiedliche Menschen, verbunden durch ihr Interesse an gutem Essen und eine gute Portion Neugier.“
Welche Gerichte kochen Sie?
„Das ist immer unterschiedlich, vor allem kombiniere ich gern verschiedene Dinge miteinander. Oft serviere ich mehrere kleine oder mittelgroße Gerichte, vor allem, weil ich mich so schwer entscheiden kann, was auf den Teller kommen soll, aber auch, weil auf diese Weise viele verschiedene Geschmacksrichtungen zusammenkommen. Wenn ich im Ausland bin, esse ich am liebsten Street Food – ich liebe diese kleinen, authentischen Gerichte, die oft wahre Geschmacksexplosionen sind. Deshalb ist Street-Food so gut wie immer das Motto für meine Gerichte.“
„Das ist immer unterschiedlich, vor allem kombiniere ich gern verschiedene Dinge miteinander. Oft serviere ich mehrere kleine oder mittelgroße Gerichte, vor allem, weil ich mich so schwer entscheiden kann, was auf den Teller kommen soll, aber auch, weil auf diese Weise viele verschiedene Geschmacksrichtungen zusammenkommen. Wenn ich im Ausland bin, esse ich am liebsten Street Food – ich liebe diese kleinen, authentischen Gerichte, die oft wahre Geschmacksexplosionen sind. Deshalb ist Street-Food so gut wie immer das Motto für meine Gerichte.“
Wie würden Sie einen Supper-Club-Abend bei sich beschreiben?
„Am Anfang gibt es immer etwas Smalltalk. Meine Wohnung ist sehr individuell und mit vielen persönlichen Dingen und Reiseandenken eingerichtet – da findet sich immer schnell ein Gesprächsthema. Nach etwa einer halben Stunde bitte ich die Gäste zu Tisch. Auf jedem Platz liegt eine Speisekarte bereit, dann erkläre ich die Regeln für den Abend.“
„Am Anfang gibt es immer etwas Smalltalk. Meine Wohnung ist sehr individuell und mit vielen persönlichen Dingen und Reiseandenken eingerichtet – da findet sich immer schnell ein Gesprächsthema. Nach etwa einer halben Stunde bitte ich die Gäste zu Tisch. Auf jedem Platz liegt eine Speisekarte bereit, dann erkläre ich die Regeln für den Abend.“
Welche Regeln?
„Die erste Regel lautet: Niemand betritt die Küche. Wenn ich koche, ist die Küche ein einziges Schlachtfeld, und dem Kellner hilft man ja auch nicht, den Tisch abzuräumen. Warum sollte das bei mir also anders sein? Eine andere Regel lautet: Niemand muss etwas essen, was er oder sie nicht mag. Meine Gäste bezahlen für die Gerichte, die ich zubereite, da kann doch jeder selbst bestimmen, was er essen will und was nicht. Und ich stelle immer an jedem Platz eine Wunderkerze auf. Der Gast kann sie jederzeit anzünden und hat dann das Wort. Wenn man also das Thema wechseln, eine kleine Rede halten oder etwas in einer Diskussion sagen will, braucht man nur die Wunderkerze anzuzünden.“
„Die erste Regel lautet: Niemand betritt die Küche. Wenn ich koche, ist die Küche ein einziges Schlachtfeld, und dem Kellner hilft man ja auch nicht, den Tisch abzuräumen. Warum sollte das bei mir also anders sein? Eine andere Regel lautet: Niemand muss etwas essen, was er oder sie nicht mag. Meine Gäste bezahlen für die Gerichte, die ich zubereite, da kann doch jeder selbst bestimmen, was er essen will und was nicht. Und ich stelle immer an jedem Platz eine Wunderkerze auf. Der Gast kann sie jederzeit anzünden und hat dann das Wort. Wenn man also das Thema wechseln, eine kleine Rede halten oder etwas in einer Diskussion sagen will, braucht man nur die Wunderkerze anzuzünden.“
Geht es sehr lebhaft am Tisch zu?
„Ja, sehr! Das mag ich besonders am Supper Club: dass fremde Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen, beruflichen Hintergründen und Persönlichkeiten miteinander kommunizieren müssen, fast wie in einer Reality Show. Wenn der gemeinsame Nenner, den man unter Freunden hat, nicht vorhanden ist, ergeben sich ganz neue Gespräche, die man sonst wohl nie führen würde, zum Beispiel über Ängste oder politische Ansichten. Man ist gezwungen, sich zu öffnen. Und wenn es mal zu hitzig werden sollte, kann ich als Gastgeberin das Gespräch jederzeit mit einem leckeren Mangosorbet unterbrechen.“
„Ja, sehr! Das mag ich besonders am Supper Club: dass fremde Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen, beruflichen Hintergründen und Persönlichkeiten miteinander kommunizieren müssen, fast wie in einer Reality Show. Wenn der gemeinsame Nenner, den man unter Freunden hat, nicht vorhanden ist, ergeben sich ganz neue Gespräche, die man sonst wohl nie führen würde, zum Beispiel über Ängste oder politische Ansichten. Man ist gezwungen, sich zu öffnen. Und wenn es mal zu hitzig werden sollte, kann ich als Gastgeberin das Gespräch jederzeit mit einem leckeren Mangosorbet unterbrechen.“
Warum laden Sie Leute zu sich ein?
„Ich liebe Essen und lerne wahnsinnig gern neue Menschen kennen. Ich bin im südschwedischen Skåne aufgewachsen. Meine Mutter hat immer alles selbst gekocht, es gab keine Fertigprodukte, mein Vater war Bauer – vielleicht kommt daher meine Lust an gutem Essen. Und ich glaube, ich war schon immer ein sehr neugieriger Mensch.“
„In Stockholm bleiben die Leute gern unter sich. Mit dieser Art von Essen kann man etwas Neues ausprobieren und seinen Horizont ein gutes Stück erweitern. Außerdem: Essen verbindet. Mir macht es einfach Spaß, neue Ideen kulinarisch umzusetzen und ein ehrlicheres Feedback zu bekommen.“
„Ich liebe Essen und lerne wahnsinnig gern neue Menschen kennen. Ich bin im südschwedischen Skåne aufgewachsen. Meine Mutter hat immer alles selbst gekocht, es gab keine Fertigprodukte, mein Vater war Bauer – vielleicht kommt daher meine Lust an gutem Essen. Und ich glaube, ich war schon immer ein sehr neugieriger Mensch.“
„In Stockholm bleiben die Leute gern unter sich. Mit dieser Art von Essen kann man etwas Neues ausprobieren und seinen Horizont ein gutes Stück erweitern. Außerdem: Essen verbindet. Mir macht es einfach Spaß, neue Ideen kulinarisch umzusetzen und ein ehrlicheres Feedback zu bekommen.“
Warum werden Supper Clubs immer beliebter?
„Ich denke, sie sind eine Art Gegenreaktion auf all die anonymen Chats im Internet. Die Leute wollen sich wieder im echten Leben begegnen! In Schweden hat man im Alltag nicht oft Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen, und obwohl wir oft ausgehen, bleiben viele von uns doch am liebsten unter sich. Bei Supper Clubs kann man leckeres homemade food essen, ohne selbst kochen zu müssen. Ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen den Charme dieser Events für sich entdecken.“
Weltenbummler: 11 leckere Rezepte aus aller Welt
Haben Sie schon einmal an einem Essen in einem Supper Club teilgenommen? Oder gar selbst einen veranstaltet?
„Ich denke, sie sind eine Art Gegenreaktion auf all die anonymen Chats im Internet. Die Leute wollen sich wieder im echten Leben begegnen! In Schweden hat man im Alltag nicht oft Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen, und obwohl wir oft ausgehen, bleiben viele von uns doch am liebsten unter sich. Bei Supper Clubs kann man leckeres homemade food essen, ohne selbst kochen zu müssen. Ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen den Charme dieser Events für sich entdecken.“
Weltenbummler: 11 leckere Rezepte aus aller Welt
Haben Sie schon einmal an einem Essen in einem Supper Club teilgenommen? Oder gar selbst einen veranstaltet?
Hier kocht: der Koch und Autor Luiz Hara. Er betreibt den Blog The London Foodie und hat das Kochbuch Nikkei Cuisine: Japanese Food the South American Way geschrieben
In: einem viktorianischen Haus in Islington im Norden von London, England