Vorher-Nachher: Grüezi von der Berliner „Stadtalm“
Kann eine 25 Quadratmeter kleine Wohnung unterm Dach ein Loft sein? „Ja“, ruft dieses Büro, das nach der Renovierung offen und hell ist
Läutende Kuhglocken, saftig grüne Viehweiden und himmelhohe Berge gibt es in Berlin zwar nicht, dafür aber eine Alm, hoch oben auf dem Dach eines Hinterhauses im Stadtteil Mitte. Eine Alm in der Großstadt? Ganz richtig, denn hier gibt es ein Bergpanorama mit Gipfeln wie dem Berliner Fernsehturm, vorbeiziehende Schäfchenwolken und ganz viel Ruhe – das alles auf nur 25 Quadratmetern.
Das Mini-Loft dient der Autorin, Fotografin und Interior-Designerin Annemone Schütz vom Blog AnneLiWest|Berlin seit der Renovierung 2013 als Büro. Über den Betonschluchten der Hauptstadt hat sich das Allround-Talent Schütz eine kreative Oase geschaffen, die zeigt, dass ein Loft auch in Miniaturformat beeindruckt. „Bis hierhin war es ein langer Weg. Zwischendecken, Wände und das Badezimmer mussten abgerissen werden – aber der Aufwand hat sich gelohnt“, so Schütz, die auch als Beraterin im Dienste des britischen Farbenherstellers Farrow & Ball arbeitet.
Das Mini-Loft dient der Autorin, Fotografin und Interior-Designerin Annemone Schütz vom Blog AnneLiWest|Berlin seit der Renovierung 2013 als Büro. Über den Betonschluchten der Hauptstadt hat sich das Allround-Talent Schütz eine kreative Oase geschaffen, die zeigt, dass ein Loft auch in Miniaturformat beeindruckt. „Bis hierhin war es ein langer Weg. Zwischendecken, Wände und das Badezimmer mussten abgerissen werden – aber der Aufwand hat sich gelohnt“, so Schütz, die auch als Beraterin im Dienste des britischen Farbenherstellers Farrow & Ball arbeitet.
Nachdem Schütz und ihr Mann die kleine Dachgeschoss-Wohnung Ende 2012 kauften, verging beinahe ein ganzes Jahr, bis alle Träger und das Dach des Hauses saniert und isoliert waren. „Alles, wirklich alles wurde herausgerissen, so dass am Ende nur noch ein kahler Kubus übrig war“, erinnert sich Schütz. „Geduld ist nun wirklich nicht meine Stärke, am liebsten hätte ich sofort mit der Einrichtungsplanung losgelegt“, gibt sie zu. Doch das Warten zahlte sich am Ende aus, denn was die beiden gänzlich ohne Architekten schufen, ist beeindruckend. „Wir ließen Wände einziehen, Fußbodenheizung und Betonestrich verlegen und öffneten den Dachraum.“
Was einst eine beengte Dachgeschosswohnung war, ist jetzt ein heller, offener Raum, der mit einer Deckenhöhe von sechs Metern beeindruckt. „Wenn man auf der Couch liegt und nach oben blickt, lassen sich Wolken am Himmel zählen“, schwärmt Schütz.
Lediglich die alten Holzbalken und die Backsteinwand des Gründerzeitbaus blieben. Die Wand wurde gereinigt und neu verfugt.
„Trotz der massiven Umgestaltung wollten wir nicht, dass die Wohnung wie ein steriler Neubau erscheint: die Backsteinwand und die schönen Balken machen ein warmes und gemütliches Feeling in unserer Alm“, so Schütz. An der unverputzten Steinwand leuchtet jetzt der Neon-Schriftzug „Stadtalm“ der Berliner Firma NeonBär. „Tagsüber setzt er tolle Akzente, und abends spendet er neben der Industrieleuchte von Lux-Est an der Decke ein tolles indirektes Licht“, sagt Schütz.
Weiterlesen: Licht aus – Neon(-Lampe) an! – Leuchtende Deko-Ideen >>>
Lediglich die alten Holzbalken und die Backsteinwand des Gründerzeitbaus blieben. Die Wand wurde gereinigt und neu verfugt.
„Trotz der massiven Umgestaltung wollten wir nicht, dass die Wohnung wie ein steriler Neubau erscheint: die Backsteinwand und die schönen Balken machen ein warmes und gemütliches Feeling in unserer Alm“, so Schütz. An der unverputzten Steinwand leuchtet jetzt der Neon-Schriftzug „Stadtalm“ der Berliner Firma NeonBär. „Tagsüber setzt er tolle Akzente, und abends spendet er neben der Industrieleuchte von Lux-Est an der Decke ein tolles indirektes Licht“, sagt Schütz.
Weiterlesen: Licht aus – Neon(-Lampe) an! – Leuchtende Deko-Ideen >>>
„Mein Ziel bei der Planung war es, so viel wie möglich aus den 25 Quadratmetern herauszuholen“, sagt Schütz. Das gelang mit hellen und warmen Wandfarben sowie einem begehbaren Glasfenster im oberen Geschoss. „Durch die verschiedenen Sichtachsen und Blickwinkel kommt einem die Wohnung jetzt viel größer vor.“
Auch das feine Stahlgeländer und der Einbauschrank mit Tip-on-Beschlag, den ein befreundeter Tischler für das Paar anfertigte, lassen die Einzimmer-Wohnung größer wirken. „Die Alm ist jetzt in meinen Augen riesengroß und irre hell“, sagt Schütz.
Sessel im Dachboden: Vintage-Fund
Auch das feine Stahlgeländer und der Einbauschrank mit Tip-on-Beschlag, den ein befreundeter Tischler für das Paar anfertigte, lassen die Einzimmer-Wohnung größer wirken. „Die Alm ist jetzt in meinen Augen riesengroß und irre hell“, sagt Schütz.
Sessel im Dachboden: Vintage-Fund
Durch den Einbau von vier Dachflächenfenstern kommt viel Licht in das Mini-Loft. Unterstützt wird der Lichteinfall durch die sanften Farben von Farrow & Ball, die in der gesamten „Stadtalm“ zu finden sind. „Die Wände im oberen Schlafbereich habe ich im Farbton ‚Mole’s Breath‘ gestrichen, den Rest des Wohnbereichs, inklusive des Einbauschranks, in einem warmen Ton namens ‚Ammonite‘.“
Sowieso sind Farben für die langjährige Beraterin bei Farrow & Ball sehr wichtig: „Mit Farben an den Wänden, aber auch auf Möbeln kann man tolle Stimmungen schaffen. Jeden Tag freue ich mich über die besonderen Töne in meinem Büro. Vor allem durch die Zusammensetzung der Farben von Farrow & Ball aus Kreide, Leinöl und vielem mehr bekommt jeder Raum eine ganz tolle Lebendigkeit. Ich mag vor allem neutrale Töne, die kombinierbar sind. Akzente setze ich viel lieber mit Accessoires.“
Mehr über den Triumphzug der feinen Farben von Farrow & Ball >>>
Sowieso sind Farben für die langjährige Beraterin bei Farrow & Ball sehr wichtig: „Mit Farben an den Wänden, aber auch auf Möbeln kann man tolle Stimmungen schaffen. Jeden Tag freue ich mich über die besonderen Töne in meinem Büro. Vor allem durch die Zusammensetzung der Farben von Farrow & Ball aus Kreide, Leinöl und vielem mehr bekommt jeder Raum eine ganz tolle Lebendigkeit. Ich mag vor allem neutrale Töne, die kombinierbar sind. Akzente setze ich viel lieber mit Accessoires.“
Mehr über den Triumphzug der feinen Farben von Farrow & Ball >>>
Die schrillen Töne, die vor der Renovierung an den Wänden prangten, waren für die Farbberaterin ein kleiner Albtraum.
Um den Raum zu öffnen, ließen Schütz und ihr Mann die Wände im Wohnraum versetzen, so dass die Küche nun nicht mehr in der Ecke verschwindet. Und auch der alte Fliesenboden wurde gegen einen schicken Betonestrich eingetauscht. „Damit wir darauf keine kalten Füße bekommen, haben wir eine Fußbodenheizung einbauen lassen“, erzählt Schütz.
Um den Raum zu öffnen, ließen Schütz und ihr Mann die Wände im Wohnraum versetzen, so dass die Küche nun nicht mehr in der Ecke verschwindet. Und auch der alte Fliesenboden wurde gegen einen schicken Betonestrich eingetauscht. „Damit wir darauf keine kalten Füße bekommen, haben wir eine Fußbodenheizung einbauen lassen“, erzählt Schütz.
Vor der neue Küchenzeile von Alno steht das Tisch-System M2 von Modulor. Dazu gesellen sich Stuhl und Hocker von Ikea, beide in Farbe von Farrow & Ball lackiert, sowie der „Block Table“ von Norman Copenhagen. „Ja, diesen Servierwagen habe ich witzigerweise mal gewonnen“, erzählt Schütz. „Bei einem Instagram-Contest wurde man aufgerufen, das Beistellmöbel durch Fotobearbeitung dort einzufügen, wo man es gerne hätte. Ich habe es ganz dreist in das Foto der Stadtalm eingefügt, das direkt nach dem Abriss entstanden ist – und habe damit gewonnen.“
Auf dem Servierwagen steht heute ein Vintage-Service von Rosenthal, das Schütz von ihrer Tante bekommen hat.
Über der Küchenzeile sind Gläser, Kaffeezubehör und weitere Teile vom Vintage-Geschirr auf dem weißen „String Pocket“ von String zu finden. „Heute kann ich in meinem Büro kochen, schlafen und arbeiten – und natürlich auch meine Kunden zum Kaffee einladen“, so Schütz.
Artikel für ihren Blog und ihr im Frühjahr erscheinendes Buch „Berlin’s finest“, das 50 besondere Designläden der Hauptstadt vorstellt, schreibt Schütz zwar meist an dem kleinen Küchentisch, Momente der Entspannung genießt sie dann aber auf der anthrazitfarbenen Couch von Ikea.
Aufgenommen wurde dieses Foto aus dem Flur im Eingangsbereich der „Stadtalm“, den Schütz mit einem 2,60 mal 1,60 Meter großen Wandspiegel versah, um ihn optisch zu strecken.
Beistelltisch: e27, Decke: Yolunda
Aufgenommen wurde dieses Foto aus dem Flur im Eingangsbereich der „Stadtalm“, den Schütz mit einem 2,60 mal 1,60 Meter großen Wandspiegel versah, um ihn optisch zu strecken.
Beistelltisch: e27, Decke: Yolunda
Von der Couch aus hat man entweder einen traumhaften Blick in den Berliner Himmel, oder auf die mattschwarz lackierte, 2,80 Meter hohe Schiebetür, die den Eingangsbereich vom Wohnraum abtrennt.
Fotoleuchte: Vintage-Fund, Kikola
Fotoleuchte: Vintage-Fund, Kikola
In der Schlafetage unterm Dach ließ das Paar, das übrigens seit über 20 Jahren in Berlin lebt, neue Holzdielen verlegen, die Schütz dann passend zur warmen Wandfarbe in ‚Pavillon Gray‘ von – natürlich – Farrow & Ball lackierte.
Zwischen den über hundert Jahre alten Dachbalken wurde ein Vorsprung aus Rigipsplatten eingebaut, der nun gleichzeitig als Betthaupt dient. „Die Kranich-Skulptur habe ich auch wieder von meiner Tante bekommen – sie hat einfach so tolle Sachen“, erzählt Schütz. Genügend Licht für kleine Nachtschichten am Computer bieten die „Tolomeo Faretto“ von Artemide auf beiden Bettseiten.
Zwischen den über hundert Jahre alten Dachbalken wurde ein Vorsprung aus Rigipsplatten eingebaut, der nun gleichzeitig als Betthaupt dient. „Die Kranich-Skulptur habe ich auch wieder von meiner Tante bekommen – sie hat einfach so tolle Sachen“, erzählt Schütz. Genügend Licht für kleine Nachtschichten am Computer bieten die „Tolomeo Faretto“ von Artemide auf beiden Bettseiten.
Da Schütz das Apartment zwar eigentlich nur als Büro nutzt, aber trotzdem gerne mal ein Wochenenden gemeinsam mit ihrem Mann hier verbringt, war es wichtig, das Bad auch mit einer Dusche auszustatten. „Vorher gab es hier nur eine Nasszelle und kein richtiges Badezimmer“, erinnert sich Schütz.
Das Bad ist vom Flur aus erreichbar; durch Versetzen der Wände entstand eine neue, einen Quadratmeter große Dusche, die gelb gefliest wurde. So kann Schütz jetzt auch die ein oder andere Nacht in ihrem schicken Büro verbringen.
Anstatt schwarz verfugte Nullachtfünfzehn-Fliesen verlegen zu lassen, wurde auch im Bad Betonestrich gegossen. „Da wir noch so viel Beton übrig hatten, baten wir einen der Handwerker außerdem, uns eine Betonplatte als Waschtisch zu gießen“, erzählt Schütz. Da auch die Wände für das Badezimmer versetzt wurden, bestehen diese nur aus Rigipsplatten, so dass die Anbringung der Betonplatte gar nicht so einfach war. „Sie hängt zwar jetzt frei an der Wand, aber ohne die raffinierte Idee unseres Handwerkers, zwischen den Rigipsplatten Beton einzufüllen und dann den Waschtisch mit einem L-Stück mit der Wand zu verbinden, wäre das gar nicht möglich gewesen“, so Schütz.
Der Handtuchhalter ist eine Eigenkreation von Schütz’ Mann, aus Lederriemen und einer Holzstange.
Hocker: Vintage von Arne Jacobsen
Der Handtuchhalter ist eine Eigenkreation von Schütz’ Mann, aus Lederriemen und einer Holzstange.
Hocker: Vintage von Arne Jacobsen
Die Wände und die Decke des Badezimmers sind in mattem Schwarz gestrichen. „Die ‚Modern Emulsion‘ von Farrow & Ball eignet sich besonders für den Badbereich, da sich diese Farbe mühelos abwischen lässt“, so Schütz.
Der Toilettenpapier-Halter ist eine witzige Eigenkreation aus einem Draht-Kleiderbügel.
Der Toilettenpapier-Halter ist eine witzige Eigenkreation aus einem Draht-Kleiderbügel.
Zu guter Letzt bietet die Berliner „Stadtalm“ noch eine kleine Überraschung: Von der Terrasse, die zwischen zwei Häuserfassaden liegt und dank eines Durchbruch nun vom Wohnbereich begehbar ist, hat man eine tolle Sicht auf den Fernsehturm, den Schütz so liebt. „Manche können das vielleicht nicht verstehen, aber dieser Anblick beruhigt mich ungemein und bedeutet für mich, zuhause zu sein – auch in meinem Büro“, so Schütz.
Und jetzt sage noch mal jemand, dass eine erholsame Alm nur am Berg liegen kann!
Die Faszination der Verwandlung – mehr Vorher/Nachher-Geschichten im Magazin von Houzz >>>
Sie haben auch gerade eine Wohnung oder ein Haus komplett umgebaut? Wir sind gespannt! Schreiben Sie uns und schicken Sie ein paar Vorher/Nachher-Bilder mit!
Und jetzt sage noch mal jemand, dass eine erholsame Alm nur am Berg liegen kann!
Die Faszination der Verwandlung – mehr Vorher/Nachher-Geschichten im Magazin von Houzz >>>
Sie haben auch gerade eine Wohnung oder ein Haus komplett umgebaut? Wir sind gespannt! Schreiben Sie uns und schicken Sie ein paar Vorher/Nachher-Bilder mit!