Individueller Badumbau mit Metro-Fliesen und antiker Kommode
Das alte Bad war marode. Also tauschten Dusche, Toilette und Co. die Plätze, und eine antike Kommode wurde zum Waschtisch mit Shabby-Charme
Als die heutigen Eigentümer vor knapp einem Jahr das Dreißigerjahre-Haus im Tudorstil kauften, war das Badezimmer im Obergeschoss eine einzige Katastrophe: Die Raumaufteilung war unmöglich, die Einrichtung in die Jahre gekommen und die Badewanne derart undicht, dass es ins darunter liegende Schlafzimmer tropfte. Kurz: Das Bad war unbenutzbar. Der Badumbau stand daher ganz oben auf der Prioritätenliste.
„Die Kundin ist gebürtige Britin. Sie erzählte mir: ,Wegen meines Akzents halten mich die Leute in den USA oft für spießig, dabei bin ich eine sehr offene und lockere Person – und so soll auch unser Bad wirken’“, erinnert sich Interior Designerin Amy Gill, die für die Neugestaltung und Durchführung des Umbaus verantwortlich war. „Damit ich mir einen Eindruck von ihrem Stil machen konnte, habe ich sie gebeten, auf Houzz ein Ideenbuch zu erstellen. Dabei stellte sich heraus: Sie mag es schlicht und weiß und hat ein Faible für einen eklektischen Mix aus Shabby-chic mit modernen Elementen.“
„Die Kundin ist gebürtige Britin. Sie erzählte mir: ,Wegen meines Akzents halten mich die Leute in den USA oft für spießig, dabei bin ich eine sehr offene und lockere Person – und so soll auch unser Bad wirken’“, erinnert sich Interior Designerin Amy Gill, die für die Neugestaltung und Durchführung des Umbaus verantwortlich war. „Damit ich mir einen Eindruck von ihrem Stil machen konnte, habe ich sie gebeten, auf Houzz ein Ideenbuch zu erstellen. Dabei stellte sich heraus: Sie mag es schlicht und weiß und hat ein Faible für einen eklektischen Mix aus Shabby-chic mit modernen Elementen.“
Den Spiegel besaß das Paar bereits; der schwarz-goldene Rahmen verleiht dem Raum Tiefe und eine klassische Note. „Die Kunden haben großen Respekt vor der historistischen Originalarchitektur des Hauses. Für ihr neues Badezimmer wünschten sie sich einen Look, der sich harmonisch in den Rest des Hauses einfügt“, so Gill.
Mehrere Lichtquellen verleihen dem Raum das passende Ambiente: ein eleganter Kristalllüster an der Decke (hier im Spiegel zu sehen) sorgt für die allgemeine Beleuchtung, zwei Vintage-Wandleuchter erhellen den Waschtisch, und Deckenstrahler die Badewanne.
Der Lüster war ein absoluter Herzenswunsch der Eigentümerin, während ihr Mann anfangs nicht sehr begeistert war. Die Suche nach einem Stil, mit dem sich beide Partner wohlfühlen, kann eben eine ganz schöne Herausforderung für ein Paar sein – dieses Bad ist der beste Beweis dafür, dass sich die Suche nach Kompromissen lohnt. Lüster, Spitzenvorhänge und eine freistehende Klauenfuß-Badewanne bringen einen Hauch Shabby-chic ins Badezimmer, während dunkle Farbakzente – in Form von Tür, Schrank, Wandleuchten, Fußboden und Spiegel – dazu beitragen, dass das Ganze nicht zu plüschig wirkt.
Wandleuchten: Nuovo Lighting; Waschbecken: Decolav; Armaturen: Premier Sanibel
Mehrere Lichtquellen verleihen dem Raum das passende Ambiente: ein eleganter Kristalllüster an der Decke (hier im Spiegel zu sehen) sorgt für die allgemeine Beleuchtung, zwei Vintage-Wandleuchter erhellen den Waschtisch, und Deckenstrahler die Badewanne.
Der Lüster war ein absoluter Herzenswunsch der Eigentümerin, während ihr Mann anfangs nicht sehr begeistert war. Die Suche nach einem Stil, mit dem sich beide Partner wohlfühlen, kann eben eine ganz schöne Herausforderung für ein Paar sein – dieses Bad ist der beste Beweis dafür, dass sich die Suche nach Kompromissen lohnt. Lüster, Spitzenvorhänge und eine freistehende Klauenfuß-Badewanne bringen einen Hauch Shabby-chic ins Badezimmer, während dunkle Farbakzente – in Form von Tür, Schrank, Wandleuchten, Fußboden und Spiegel – dazu beitragen, dass das Ganze nicht zu plüschig wirkt.
Wandleuchten: Nuovo Lighting; Waschbecken: Decolav; Armaturen: Premier Sanibel
VORHER: Vor der Renovierung war das Badezimmer im Grunde nicht nutzbar. Der Raum war zuletzt in den Neunzigerjahren renoviert worden; die Einrichtung war völlig aus der Mode gekommen, teils nicht mehr funktional, die Raumaufteilung planlos.
Heute ist das Badezimmer kaum wiederzuerkennen – leider fängt dieses Vorher-Foto nicht den ganzen Raum ein. Aus dieser Perspektive ist etwa die Dachschräge, ein bestimmendes Element des Raums, nicht zu erkennen. Zur Orientierung: Im Zuge der Renovierung wurde die Tür ein Stück nach links verlegt, um Platz zu machen für den breiten Waschtisch. Dieser steht heute dort, wo früher das WC und die halbhohe Wand waren. Das WC wiederum wurde vor das Gaubenfenster verlegt, und an der Stelle der alten Badewanne befindet sich heute die Dusche.
Heute ist das Badezimmer kaum wiederzuerkennen – leider fängt dieses Vorher-Foto nicht den ganzen Raum ein. Aus dieser Perspektive ist etwa die Dachschräge, ein bestimmendes Element des Raums, nicht zu erkennen. Zur Orientierung: Im Zuge der Renovierung wurde die Tür ein Stück nach links verlegt, um Platz zu machen für den breiten Waschtisch. Dieser steht heute dort, wo früher das WC und die halbhohe Wand waren. Das WC wiederum wurde vor das Gaubenfenster verlegt, und an der Stelle der alten Badewanne befindet sich heute die Dusche.
NACHHER: „Da der Hausherr sehr groß ist, war das der einzig sinnvolle Platz für die Dusche. Eine geschlossene Duschkabine hätte den Raum zu beengt wirken lassen, also haben wir uns für eine Walk-in-Version mit Glaswand entschieden“, so Gill. Auch wenn es auf dem Foto nicht so wirkt: Die Dusche bietet ausreichend Kopffreiheit – hier muss sich der Ehemann definitiv nicht ducken. Unter der Dachschräge hat die Interior Designerin eine kleine Einbau-Sitzbank platziert. Rechts vor dem Gaubenfenster steht die neue Toilette.
Die schwarzen Sechseck-Bodenfliesen in der Dusche bilden einen schönen Kontrast zu den modernen Metro-Fliesen an den Wänden, während die anthrazitfarbenen Fugen eine optische Verbindung schaffen. „Außerdem lockern die dunklen Fugen die geflieste Wand optisch auf. Ansonsten wäre es einfach zu viel weiß gewesen“, so Gill.
Beim Fußboden handelt es sich um Keramikfliesen, denen mittels Digitaldruck eine wunderschöne Holzoptik verliehen wurde. „Damit der Dielenlook möglichst authentisch wirkt, haben wir die Fliesen nach dem Zufallsprinzip angeordnet, möglichst dicht verlegt und Fugen in einem ähnlichen Farbton gewählt“, erzählt Gill. „Während wir bei der Verfugung der Wandfliesen in der Dusche also auf Kontrast gesetzt haben, wollten wir bei den Bodenfliesen so wenig Kontrast wie möglich.“
Als echte Herausforderung entpuppte sich das eher knappe Budget. So hatten sich die Kunden explizit Marmorelemente gewünscht – um Kosten zu sparen, beschränkte sich die Interior Designerin auf die Sockelleiste um die Dusche. Außerdem griff sie bei den Sechseck-Fliesen in der Dusche auf die günstigere Variante aus Porzellan zurück, obwohl sie normalerweise lieber mit Steinfliesen arbeitet.
Vorhänge: Ikea; Duscharmatur: Moen Brantford; Metro-Fliesen und Sockelleiste aus Marmor: The Tile Shop; sechseckige Porzellanfliesen: South Cypress; Fußbodenfliesen: Marazzi Montagna in „Saddle“, Home Depot
Die schwarzen Sechseck-Bodenfliesen in der Dusche bilden einen schönen Kontrast zu den modernen Metro-Fliesen an den Wänden, während die anthrazitfarbenen Fugen eine optische Verbindung schaffen. „Außerdem lockern die dunklen Fugen die geflieste Wand optisch auf. Ansonsten wäre es einfach zu viel weiß gewesen“, so Gill.
Beim Fußboden handelt es sich um Keramikfliesen, denen mittels Digitaldruck eine wunderschöne Holzoptik verliehen wurde. „Damit der Dielenlook möglichst authentisch wirkt, haben wir die Fliesen nach dem Zufallsprinzip angeordnet, möglichst dicht verlegt und Fugen in einem ähnlichen Farbton gewählt“, erzählt Gill. „Während wir bei der Verfugung der Wandfliesen in der Dusche also auf Kontrast gesetzt haben, wollten wir bei den Bodenfliesen so wenig Kontrast wie möglich.“
Als echte Herausforderung entpuppte sich das eher knappe Budget. So hatten sich die Kunden explizit Marmorelemente gewünscht – um Kosten zu sparen, beschränkte sich die Interior Designerin auf die Sockelleiste um die Dusche. Außerdem griff sie bei den Sechseck-Fliesen in der Dusche auf die günstigere Variante aus Porzellan zurück, obwohl sie normalerweise lieber mit Steinfliesen arbeitet.
Vorhänge: Ikea; Duscharmatur: Moen Brantford; Metro-Fliesen und Sockelleiste aus Marmor: The Tile Shop; sechseckige Porzellanfliesen: South Cypress; Fußbodenfliesen: Marazzi Montagna in „Saddle“, Home Depot
Eigentlich wäre eine Klauenfuß-Badewanne bei dem knappen Budget nicht drin gewesen, aber da die Kundin sie unbedingt haben wollte, biss sie schließlich in den sauren Apfel. „Sie dachte sich: ,Wo wir schon einmal dabei sind und die ganze Arbeit auf uns nehmen, kann ich mir auch mal etwas gönnen.’ Und das war definitiv die richtige Entscheidung: Die Badewanne ist ein echter Blickfang“, so Gill (gekauft wurde sie bei Signature Hardware für etwas unter 1.000 Dollar). „Die Leuchten über der Badewanne sollten so dezent wir möglich sein, damit sie dem Prachtexemplar nicht die Show stehlen“, erklärt Gill.
Mit der Badewanne unter der Dachschräge ist der vorhandene Platz optimal ausgenutzt. Die Wandvertäfelung ist im gleichen Farbton gestrichen wie der Rest der Wände. Ihre vertikalen Linien bringen optisch Ruhe in den Raum, der mit seinen vielen Schrägen schnell unruhig wirken könnte. Außerdem waren sie günstig, zusammen mit Fuß- und Sockelleisten kostete die MDF-Verkleidung weniger als 100 Dollar (beim amerikanischen Baumarkt Home Depot). „Ich war ein wenig unsicher, ob das Ganze bei dem Preis auch gut aussehen würde, aber die Paneele haben die Farbe gut angenommen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Gill.
Badewanne: Signature Hardware; Badewannen-Armatur: Overstock.com; Deckenstrahler: Lowe’s
9 Einrichtungstipps für Badezimmer mit Dachschräge >>>
Mit der Badewanne unter der Dachschräge ist der vorhandene Platz optimal ausgenutzt. Die Wandvertäfelung ist im gleichen Farbton gestrichen wie der Rest der Wände. Ihre vertikalen Linien bringen optisch Ruhe in den Raum, der mit seinen vielen Schrägen schnell unruhig wirken könnte. Außerdem waren sie günstig, zusammen mit Fuß- und Sockelleisten kostete die MDF-Verkleidung weniger als 100 Dollar (beim amerikanischen Baumarkt Home Depot). „Ich war ein wenig unsicher, ob das Ganze bei dem Preis auch gut aussehen würde, aber die Paneele haben die Farbe gut angenommen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Gill.
Badewanne: Signature Hardware; Badewannen-Armatur: Overstock.com; Deckenstrahler: Lowe’s
9 Einrichtungstipps für Badezimmer mit Dachschräge >>>
Hier duscht und badet: ein Ehepaar (sie ist Massagetherapeutin, er Polizeibeamter) mit einem 18 Monate alten Kind
In: Nashville, Tennessee, USA
Auf: knapp zehn Quadratmetern
Fotos: Garett Buell
Der Waschtisch aus einer umfunktionierten Kommode verleiht dem Raum genau den eklektischen Look, den die Eigentümer im Sinn hatten. Die Kommode hat die Kundin selbst auf dem Kleinanzeigenportal Craigslist gefunden und neu lackiert.
Moderne Aufsatzwaschbecken komplettieren den Look. Die Interior Designerin wählte sie aber nicht nur wegen ihrer Optik aus: Die Waschbeckenform schützt die Holzoberfläche der Kommode vor Wasserspritzern, lässt aber auch Ablagefläche für Kosmetika frei.
Antike Kommoden als Waschtische – 5 Tipps >>>