7 Gründe, warum Sie Ihren Garten im Herbst in Ruhe lassen sollten
Wer weder Stauden zurückschneidet noch das Gras trimmt, kann im Herbst und Winter ein Stück unberührte Natur genießen
An einem Dezembermorgen im vergangenen Jahr wurde ich in meiner Überzeugung bestätigt, dass man Gärten im Herbst weitgehend in Ruhe lassen sollte. Eine Wanderdrossel landete auf der Truhe, in der ich meine Gartengeräte aufbewahre. Sie schnappte nach dem schmelzenden Schnee, der von der Kante tropfte. Bald landete ein blau gefiederter Hüttensänger neben ihr und versuchte ebenfalls, Wasser zu ergattern.
Die Truhe wurde ungeplant zur Wasserstelle für Vögel, die im Schutz welker Gräser und Stauden ihren Durst stillten – und das in einer Jahreszeit, die als „tot“ gilt. Hier nenne ich Ihnen sieben Gründe, warum Sie Ihren Garten im Herbst so lassen sollten, wie er ist.
Die Truhe wurde ungeplant zur Wasserstelle für Vögel, die im Schutz welker Gräser und Stauden ihren Durst stillten – und das in einer Jahreszeit, die als „tot“ gilt. Hier nenne ich Ihnen sieben Gründe, warum Sie Ihren Garten im Herbst so lassen sollten, wie er ist.
2. Die Tiere halten Winterschlaf
Unmengen von Insekten, Fröschen und anderen Tieren halten sich in Ihrem Garten auf. Sie überwintern im Laub, auf Zweigen und in oberen Erdschichten. Was passiert, wenn Sie die herabgefallenen Blätter jetzt „aufräumen“ und die vertrockneten Pflanzenreste abschneiden? Sie könnten dabei eine Kohlweißlingspuppe erwischen, die Eier einer Gottesanbeterin im Kompost versenken oder einen Trauermantel zertreten.
Unmengen von Insekten, Fröschen und anderen Tieren halten sich in Ihrem Garten auf. Sie überwintern im Laub, auf Zweigen und in oberen Erdschichten. Was passiert, wenn Sie die herabgefallenen Blätter jetzt „aufräumen“ und die vertrockneten Pflanzenreste abschneiden? Sie könnten dabei eine Kohlweißlingspuppe erwischen, die Eier einer Gottesanbeterin im Kompost versenken oder einen Trauermantel zertreten.
3. Schützen Sie Ihre Pflanzen
Wenn Sie Stauden nicht zurückschneiden, kann sich auf ihnen Schnee sammeln, der die Wurzeln schützt, wenn es wirklich kalt wird. Außerdem reichert er den Boden mit Feuchtigkeit an. Und nur mal am Rande: Ist das nicht ein toller Anblick? Es lebe der Schnee!
Mehr zu: Es riecht nach Herbst im Garten | So sieht der Garten im Winter gut aus | Mit roten Beeren gegen Herbstgrau
Wenn Sie Stauden nicht zurückschneiden, kann sich auf ihnen Schnee sammeln, der die Wurzeln schützt, wenn es wirklich kalt wird. Außerdem reichert er den Boden mit Feuchtigkeit an. Und nur mal am Rande: Ist das nicht ein toller Anblick? Es lebe der Schnee!
Mehr zu: Es riecht nach Herbst im Garten | So sieht der Garten im Winter gut aus | Mit roten Beeren gegen Herbstgrau
4. Entdecken Sie eine neue Dimension
Den Morgenfrost werden Sie nicht mehr missen wollen, wenn Blätter, Stengel und Rispen mit faszinierenden silberfarbenen Mustern überzogen sind – Lichtkronen aus Schnee und Eis, die den Garten veredeln. Und wussten Sie schon, dass es sich bei einer Schneeflocke um ein Fraktal handelt – eines jener mathematischen Gebilde, wie sie auch den Aufbau von Küstenlinien, Bergketten, Bäumen, Sonnenblumen und sogar des menschlichen Kreislaufsystems bestimmen? Alles in der Natur kann mit mathematischen Mitteln dargestellt werden, und nirgendwo ist das so offensichtlich wie beim winterlichen Frost. Nehmen Sie Ihre Kinder mit nach draußen, wo gleich zwei lehrreiche Lektionen auf sie warten – Mathematik und Naturkunde.
Den Morgenfrost werden Sie nicht mehr missen wollen, wenn Blätter, Stengel und Rispen mit faszinierenden silberfarbenen Mustern überzogen sind – Lichtkronen aus Schnee und Eis, die den Garten veredeln. Und wussten Sie schon, dass es sich bei einer Schneeflocke um ein Fraktal handelt – eines jener mathematischen Gebilde, wie sie auch den Aufbau von Küstenlinien, Bergketten, Bäumen, Sonnenblumen und sogar des menschlichen Kreislaufsystems bestimmen? Alles in der Natur kann mit mathematischen Mitteln dargestellt werden, und nirgendwo ist das so offensichtlich wie beim winterlichen Frost. Nehmen Sie Ihre Kinder mit nach draußen, wo gleich zwei lehrreiche Lektionen auf sie warten – Mathematik und Naturkunde.
5. Freunden Sie sich mit neuen Nachbarn an
Wenn Sie Ihre Pflanzen jetzt in Ruhe lassen, locken Sie eine ganze Reihe von Tieren an, die Sie sonst nicht zu Gesicht bekämen. Dieser Eckschwanzsperber tauchte eines Tages in meinem Garten auf. Er hatte offenbar im Dickicht einige Junkos entdeckt und sich eine Mahlzeit genehmigt. Denn diese mit Finken verwandten Singvögel fallen in sein Beuteschema. Das ist schon okay. Die Natur hat ihm geholfen und gleich neben meinem Haus ihre Speisekammer für ihn geöffnet. Auch viele Vögel finden in abgeblühten Pflanzen jetzt genug Nahrung.
Wenn Sie Ihre Pflanzen jetzt in Ruhe lassen, locken Sie eine ganze Reihe von Tieren an, die Sie sonst nicht zu Gesicht bekämen. Dieser Eckschwanzsperber tauchte eines Tages in meinem Garten auf. Er hatte offenbar im Dickicht einige Junkos entdeckt und sich eine Mahlzeit genehmigt. Denn diese mit Finken verwandten Singvögel fallen in sein Beuteschema. Das ist schon okay. Die Natur hat ihm geholfen und gleich neben meinem Haus ihre Speisekammer für ihn geöffnet. Auch viele Vögel finden in abgeblühten Pflanzen jetzt genug Nahrung.
6. Manche Vögel verzichten sogar auf ihre Winterreise
Wussten Sie, dass sich viele Vogelarten nicht festlegen möchten, ob sie Zugvögel sind oder nicht? Man nennt sie Teilzieher – einige Populationen ziehen in den Süden, andere bleiben hier. In Amerika gehört die Wanderdrossel (im Bild) zu diesen Arten, in Europa neben vielen anderen das Rotkehlchen. Diese daheimgebliebenen Singvögel freuen sich natürlich sehr über Vogeltränken, die nicht völlig vereist sind. Aber ebenso reizvoll sind für sie die vielen überreifen Beeren, die jetzt noch in den Sträuchern und Bäumen hängen. Auch für Stauden gilt: Jeder Samenstand, der noch steht, ist für diese Wintergäste ein Leckerbissen.
Wussten Sie, dass sich viele Vogelarten nicht festlegen möchten, ob sie Zugvögel sind oder nicht? Man nennt sie Teilzieher – einige Populationen ziehen in den Süden, andere bleiben hier. In Amerika gehört die Wanderdrossel (im Bild) zu diesen Arten, in Europa neben vielen anderen das Rotkehlchen. Diese daheimgebliebenen Singvögel freuen sich natürlich sehr über Vogeltränken, die nicht völlig vereist sind. Aber ebenso reizvoll sind für sie die vielen überreifen Beeren, die jetzt noch in den Sträuchern und Bäumen hängen. Auch für Stauden gilt: Jeder Samenstand, der noch steht, ist für diese Wintergäste ein Leckerbissen.
7. Im Garten tut sich immer etwas – zu jeder Jahreszeit
Die Frühjahrsblüher werden Ihnen im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr ganz so stark das Gefühl geben, dass jetzt die lange Durststrecke endlich überwunden ist: In Ihrem Garten hat sich schließlich den ganzen Winter über alles Mögliche getan. Die Pflanzen stehen zu lassen, verkürzt den Winter. Die Blumen, die im Frühling aus der Erde kommen, sind jetzt nicht mehr Symbole einer großen Erleichterung. Sie zeigen vielmehr, dass ein Garten niemals schläft – eine Botschaft, die Sie jetzt zu jeder Jahreszeit aus erster Hand erfahren.
Die Frühjahrsblüher werden Ihnen im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr ganz so stark das Gefühl geben, dass jetzt die lange Durststrecke endlich überwunden ist: In Ihrem Garten hat sich schließlich den ganzen Winter über alles Mögliche getan. Die Pflanzen stehen zu lassen, verkürzt den Winter. Die Blumen, die im Frühling aus der Erde kommen, sind jetzt nicht mehr Symbole einer großen Erleichterung. Sie zeigen vielmehr, dass ein Garten niemals schläft – eine Botschaft, die Sie jetzt zu jeder Jahreszeit aus erster Hand erfahren.
In der Garten- und Landschaftsplanung ist es wichtig, eine „Winterdimension“ einzuplanen, damit es auch in der kalten Jahreszeit etwas gibt, das schön anzuschauen ist. Oft sind das zum Beispiel Gräser. Es können auch Pflanzen wie der Hartriegel sein, die im Winter ihre intensivste Färbung annehmen. Viele Stauden haben im Winter etwas zu bieten. Auch Vögel, Schmetterlinge, Frösche und Bodenmikroben brauchen eine Winterdimension: Indem sie die Blätter vertilgen, machen sie den Garten fit für den Sommer. Einiges wird passieren, wenn Sie den Garten bis zum Frühlings-Rückschnitt in Ruhe lassen – gehen Sie raus und genießen Sie es!
Verraten Sie uns: Wie sorgen Sie dafür, dass Ihr Garten auch im Winter etwas zu bieten hat?
Verraten Sie uns: Wie sorgen Sie dafür, dass Ihr Garten auch im Winter etwas zu bieten hat?
Hand aufs Herz: Ich bin müde, Sie sind müde. Also lassen Sie den Garten doch einfach in Ruhe. Außerdem wird es draußen immer kälter. Möchten Sie ernsthaft frierend arbeiten? Läuft denn kein schöner Film im Fernsehen? Ist kein Kaffee mehr im Haus, den Sie jetzt genießen könnten? Lassen Sie den Garten in Frieden – Ihre Gesundheit und Ihr Verstand werden es Ihnen danken.