Tiefergelegt! Alles, was Sie über bodengleiche Duschen wissen müssen
Sie sind nicht nur cool, sondern auch barrierefrei. Worauf's beim Einbau ankommt? Wir geben Tipps zur Materialwahl und der richtigen Montage
Die meisten Trends wollen hoch hinaus. Doch dieser bleibt auf dem Boden, und das schon seit geraumer Zeit. Wer gerade sein Bad renoviert oder neu plant, der setzt längst nicht mehr auf hohe Duschwannen, sondern auf bodengleiche Duschen. Stufenlos und plan ermöglichen sie den Einstieg ohne Probleme – und wirken dabei wunderbar leicht. Wir sprachen mit dem Bad-Experten Michael Stanzel von Acqua Design über den Boom bodengleicher Duschen, und fragten, warum sie nicht nur das barrierefreie Wohnen verschönern und was es beim Einbau zu beachten gilt.
Rund ein Drittel der Deutschen haben vor, in den nächsten zwei Jahren das Bad umzubauen (das hat unser repräsentativer Houzz-Wohnreport 2015 ergeben). Und zu einem neuen Bad gehört in der Regel auch eine neue Dusche. Längst geht es in der einstigen Nasszelle aber nicht mehr nur um Funktionalität, sondern auch um Komfort und Ästhetik – und alle drei Aspekte könnten nicht besser bedient sein als mit einer ebenerdigen Dusche.
Welche Vorteile bietet eine bodengleiche Dusche?
„Es ist natürlich vor allen Dingen eine Design-Vorliebe, aber gerade bei kleinen Räumen – und natürlich für ältere und gehandicapte Menschen – ist eine ebenerdige Dusche extrem von Vorteil und daher auch so beliebt“, so Michael Stanzel.
Kleine Bäder können von einer offenen, bodengleichen Dusche sehr profitieren: „Sie wirkt luftig und leicht, da sie nicht wie ein sperriges Sanitärobjekt daherkommt, sondern sich mit ihrem fließenden Übergang vom Boden zur Dusche beinahe nahtlos in die restliche Gestaltung des Bades einfügt“, so Stanzel. Hinzu kommt die Duschabtrennung, die meist aus beschichtetem rahmenlosem Glas besteht, oder je nach Raumbeschaffenheit sogar ganz ohne auskommt. Das Gefühl eines Wellnesstempels vermittelt also nicht nur eine Wanne…
„Es ist natürlich vor allen Dingen eine Design-Vorliebe, aber gerade bei kleinen Räumen – und natürlich für ältere und gehandicapte Menschen – ist eine ebenerdige Dusche extrem von Vorteil und daher auch so beliebt“, so Michael Stanzel.
Kleine Bäder können von einer offenen, bodengleichen Dusche sehr profitieren: „Sie wirkt luftig und leicht, da sie nicht wie ein sperriges Sanitärobjekt daherkommt, sondern sich mit ihrem fließenden Übergang vom Boden zur Dusche beinahe nahtlos in die restliche Gestaltung des Bades einfügt“, so Stanzel. Hinzu kommt die Duschabtrennung, die meist aus beschichtetem rahmenlosem Glas besteht, oder je nach Raumbeschaffenheit sogar ganz ohne auskommt. Das Gefühl eines Wellnesstempels vermittelt also nicht nur eine Wanne…
Klappt ein Einbau auch bei mir?
Am einfachsten lässt sich eine bodengleiche Dusche natürlich bei Neubauten einplanen. Nun ist es aber so, dass viele ein altes Bad sanieren wollen. Und dabei gilt es, einiges zu beachten.
„Allem voran ist hier ein Gespräch mit dem Installateur wichtig. Denn der kann die Aufbauhöhe und die daraus resultierenden Möglichkeiten für einen Einbau abschätzen“, so Stanzel. Voraussetzung für eine bodengleiche Dusche ist, dass sie mit leichtem Gefälle eingebaut werden kann, so dass das Wasser abließt und Sie nicht „Land unter“ melden müssen. „Sie sollten insgesamt etwa sechs bis sieben Zentimeter fürs Gefälle einrechnen“, so Stanzel. „Oftmals ist gerade deshalb eine komplett schwellenlose Dusche in Altbauten nicht möglich, da dort meist nicht mehr als fünf Zentimeter Bodenaufbau vorhanden ist. Dafür bieten sich dann leicht abschüssige Aufbauwannen an, die auf den Boden gesetzt werden können.“
Einige Hersteller, wie zum Beispiel Kaldewei, bieten hierfür passgenaue Einbausysteme, mit denen sich der Wunsch einer (fast) schwellenlosen Dusche in den meisten Fällen einfach und sicher realisieren lässt. Holen Sie sich auch dabei unbedingt professionellen Rat ein – damit es durch fehlendes Know-How nicht zu Durchfeuchtungsschäden kommt.
Bodengleiche Dusche nachträglich einbauen – Voraussetzungen und Aufwand
Am einfachsten lässt sich eine bodengleiche Dusche natürlich bei Neubauten einplanen. Nun ist es aber so, dass viele ein altes Bad sanieren wollen. Und dabei gilt es, einiges zu beachten.
„Allem voran ist hier ein Gespräch mit dem Installateur wichtig. Denn der kann die Aufbauhöhe und die daraus resultierenden Möglichkeiten für einen Einbau abschätzen“, so Stanzel. Voraussetzung für eine bodengleiche Dusche ist, dass sie mit leichtem Gefälle eingebaut werden kann, so dass das Wasser abließt und Sie nicht „Land unter“ melden müssen. „Sie sollten insgesamt etwa sechs bis sieben Zentimeter fürs Gefälle einrechnen“, so Stanzel. „Oftmals ist gerade deshalb eine komplett schwellenlose Dusche in Altbauten nicht möglich, da dort meist nicht mehr als fünf Zentimeter Bodenaufbau vorhanden ist. Dafür bieten sich dann leicht abschüssige Aufbauwannen an, die auf den Boden gesetzt werden können.“
Einige Hersteller, wie zum Beispiel Kaldewei, bieten hierfür passgenaue Einbausysteme, mit denen sich der Wunsch einer (fast) schwellenlosen Dusche in den meisten Fällen einfach und sicher realisieren lässt. Holen Sie sich auch dabei unbedingt professionellen Rat ein – damit es durch fehlendes Know-How nicht zu Durchfeuchtungsschäden kommt.
Bodengleiche Dusche nachträglich einbauen – Voraussetzungen und Aufwand
Welche Materialien gibt es?
Entscheidet man sich für eine bodengleiche Dusche, stellt sich gleich darauf die Frage nach den richtigen Materialien – denn davon gibt es einige!
Geflieste Duschkabinen, in denen Sie an Boden und Wänden die gleichen Fliesen verwenden wie im restlichen Badezimmer, erzeugen einen einheitlichen Look. Michael Stanzel empfiehlt dafür in jedem Fall großflächige, glatte Fliesen oder Quarzplatten mit möglichst wenigen Fugen, da diese leichter zu reinigen sind. Außerdem besteht bei kleinen Fliesen, wie etwa Mosaiken, durch die vielen Fugen das Risiko der Durchnässung und Schimmelbildung. Maxifliesen gibt es zum Beispiel bei Silestone.
Entdecken Sie moderne Fliesen für Bad und Küche
Entscheidet man sich für eine bodengleiche Dusche, stellt sich gleich darauf die Frage nach den richtigen Materialien – denn davon gibt es einige!
Geflieste Duschkabinen, in denen Sie an Boden und Wänden die gleichen Fliesen verwenden wie im restlichen Badezimmer, erzeugen einen einheitlichen Look. Michael Stanzel empfiehlt dafür in jedem Fall großflächige, glatte Fliesen oder Quarzplatten mit möglichst wenigen Fugen, da diese leichter zu reinigen sind. Außerdem besteht bei kleinen Fliesen, wie etwa Mosaiken, durch die vielen Fugen das Risiko der Durchnässung und Schimmelbildung. Maxifliesen gibt es zum Beispiel bei Silestone.
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Fugenfrei sind hingegen emaillierte Duschtassen – die sind besonders pflegeleicht und widerstandsfähig. Ein weiterer Vorteil: Sie sind in vielen Farben erhältlich und lassen sich so an den Stil des Badezimmers anpassen – und bei Bedarf auch wieder austauschen.
Ebenso variabel in der Farbwahl sind Duschtassen aus Acryl. Vorteilhaft ist hier ebenfalls die fugenfreie Oberfläche, die – und jetzt kommt leider auch der Nachteil – etwas leichter verkratzen kann.
Ebenso variabel in der Farbwahl sind Duschtassen aus Acryl. Vorteilhaft ist hier ebenfalls die fugenfreie Oberfläche, die – und jetzt kommt leider auch der Nachteil – etwas leichter verkratzen kann.
Für eine natürliche Walk-in-Dusche kann man eine Auskleidung mit Terrastone wählen. Der Steinspachtel aus rein natürlichen Materialien, die mit Harz gebunden werden, lässt sich ähnlich wie Putz auftragen. Durch die feinen Strukturen und Farbpigmente schaffen Sie eine lebendige und stimmungsvolle Atmosphäre im Raum. Außerdem ist der Belag gerade im Duschbereich von Vorteil, da Terrastone atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit gut verträgt. Dafür müssen Sie übrigens nicht erst alle alten Fliesen und Tapeten vom Boden und der Wand reißen, sondern können den Spachtel einfach darüber auftragen. Natürlich sollten Sie das – wie auch andere Arbeiten im Bad – nicht ohne einen versierten Fachmann tun.
Ähnlich funktioniert auch das Verfahren mit Tadelakt, einer jahrtausendealten Kalkputztechnik aus Marokko, die jetzt auch im modernen Badbau häufiger eingesetzt wird. „Nach der Versiegelung mithilfe einer Glätteseife sind Wände und Böden ebenfalls wasser- und schmutzabweisend“, so Stanzel.
Ähnlich funktioniert auch das Verfahren mit Tadelakt, einer jahrtausendealten Kalkputztechnik aus Marokko, die jetzt auch im modernen Badbau häufiger eingesetzt wird. „Nach der Versiegelung mithilfe einer Glätteseife sind Wände und Böden ebenfalls wasser- und schmutzabweisend“, so Stanzel.
Schwind- und quellarmes Holz sowie Thermoholz kann ebenfalls eine Option für die Auskleidung Ihrer bodengleiche Dusche sein – fragen Sie hier wie immer am besten einen Experten. Er kann Ihnen das beste Material für die Realisierung Ihrer Wünsche empfehlen.
Gewusst wie: Holz im Bad
Gewusst wie: Holz im Bad
Welche Ablaufsysteme gibt es bei bodengleichen Duschen?
Hat man sich für die Auskleidung der Dusche entschieden, folgt auch schon die nächste Qual der Wahl – die Frage nach dem passenden Ablaufsystem. Gerade bei ebenerdigen Duschen ist der Abfluss von besonderer Bedeutung. „Zur Wahl stehen Wandabläufe, Bodenabläufe oder schmale Duschrinnen“, erklärt der Experte.
Bei einem Wandablauf verschwindet das Wasser in einem schmalen Ritz in der Wand, verkleidet durch eine emaillierte oder verchromte Blende – eine besonders minimalistische Variante. „Der große Vorteil hierbei ist, dass man beim Duschen nicht auf den Abfluss tritt – und auch optisch unterbricht hier nichts die Duschfläche. Außerdem staut sich durch eine hohe Ablaufleistung das Wasser nicht unnötig lange an“, so Stanzel. Erhältlich sind solche Wandabläufe unter anderem von Geberit oder Kaldewei.
Duschen Sie bequem! 12 tolle Designs für Duschbänke
Hat man sich für die Auskleidung der Dusche entschieden, folgt auch schon die nächste Qual der Wahl – die Frage nach dem passenden Ablaufsystem. Gerade bei ebenerdigen Duschen ist der Abfluss von besonderer Bedeutung. „Zur Wahl stehen Wandabläufe, Bodenabläufe oder schmale Duschrinnen“, erklärt der Experte.
Bei einem Wandablauf verschwindet das Wasser in einem schmalen Ritz in der Wand, verkleidet durch eine emaillierte oder verchromte Blende – eine besonders minimalistische Variante. „Der große Vorteil hierbei ist, dass man beim Duschen nicht auf den Abfluss tritt – und auch optisch unterbricht hier nichts die Duschfläche. Außerdem staut sich durch eine hohe Ablaufleistung das Wasser nicht unnötig lange an“, so Stanzel. Erhältlich sind solche Wandabläufe unter anderem von Geberit oder Kaldewei.
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Eine ebenso elegante Lösung kann sein, das Wasser über eine schmale Duschrinne am Boden abzulassen. „Bei der Planung ist hierfür die Aufbauhöhe, die Abflussleistung und die Platzierung der Duschrinne im Bad wichtig, so dass das Wasser nicht an der Wand abprallt und ins restliche Bad läuft. Am besten ist, man wählt gleich eine Duschrinne mit zwei Schlitzen, damit die Gefahr eines Rückstaus minimiert wird“, so Stanzel.
Vorteil: „Duschrinnen eignen sich aufgrund der niedrigen Gesamtaufbauhöhe nicht nur für den Neubau, sondern auch für die Sanierung im Bestand.“ Schlicht und bündig in den Boden eingelassen, bekommt man mit einer schmalen Duschrinne Design und Funktion auf – sprichwörtlich – ganzer Linie.
Vorteil: „Duschrinnen eignen sich aufgrund der niedrigen Gesamtaufbauhöhe nicht nur für den Neubau, sondern auch für die Sanierung im Bestand.“ Schlicht und bündig in den Boden eingelassen, bekommt man mit einer schmalen Duschrinne Design und Funktion auf – sprichwörtlich – ganzer Linie.
Herkömmlicher ist ein Bodenablauf in der Mitte der Dusche, der das Wasser durch ein leichtes Gefälle dorthin leitet. In runder oder eckiger Form wird das Wasser dabei von allen Seiten des Ablaufdeckels abgelassen – zu Wasserstau kommt es daher eher selten. Moderne Modelle gibt es unter anderem von Dallmer, Bette oder Kessel.
Was kosten bodengleiche Duschen?
Gleich vorweg: bodengleiche Duschen sind in allen Preisklassen realisierbar! Wie teuer Ihr Projekt wird, hängt von der Wahl der Materialien und der gewünschten Größe ab. „Dennoch müssen Sie neben den reinen Produkt- und Materialpreisen auch die Kosten für den Einbau bedenken“, so Stanzel.
Installateure rechnen meist per Stundensatz ab – etwa 5000 Euro inklusive Material sollten Sie daher schon einplanen. Lassen Sie sich vor dem Einbau vom Installateur unbedingt eine Übersicht über die anfallenden Kosten für Duschsystem und Einbau geben – damit Sie am Ende keine (nass-)kalte Überraschung erleben.
Gut zu wissen: Wer bei der Planung eines neuen Badezimmers schon jetzt an eine barrierefreie Zukunft denkt und eine bodengleiche Dusche einbauen möchte, kann von verschiedenen finanziellen Fördermöglichkeiten profitieren. Die KfW-Förderbank gewährt zum Beispiel für solche Maßnahmen günstige Kredite.
Gleich vorweg: bodengleiche Duschen sind in allen Preisklassen realisierbar! Wie teuer Ihr Projekt wird, hängt von der Wahl der Materialien und der gewünschten Größe ab. „Dennoch müssen Sie neben den reinen Produkt- und Materialpreisen auch die Kosten für den Einbau bedenken“, so Stanzel.
Installateure rechnen meist per Stundensatz ab – etwa 5000 Euro inklusive Material sollten Sie daher schon einplanen. Lassen Sie sich vor dem Einbau vom Installateur unbedingt eine Übersicht über die anfallenden Kosten für Duschsystem und Einbau geben – damit Sie am Ende keine (nass-)kalte Überraschung erleben.
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