Houzzbesuch: Ein umgebautes Penthouse mit Pool im Wohnzimmer
Mit großer Poolbadewanne und einem cleveren Raumkonzept steht diese Wohnung in Madrid ganz im Zeichen der Entspannung
Besonderes Raumgefühl, entspannte Atmosphäre und kleine Überraschungsmomente: Das waren die Leitmotive des Architekten Gonzalo Pardo bei der Neugestaltung seines Penthouses mitten im Zentrum der spanischen Hauptstadt. Das Ergebnis ist ein fließendes, aber dennoch wohl strukturiertes Interieur mit extravaganten Gimmicks, wie der Poolbadewanne und einem verstecktem Badezimmerzugang.
Über ein paar Stufen gelangt man vom Eingangs- in den Hauptwohnbereich inklusive Ess-, Wohn- und Sitzecke
„Es ist ein Raum, der dazu einlädt, kreativ zu sein und ihn ganz zu erleben, ob allein oder in geselliger Runde. Ein Raum, der mit den Grenzen zwischen innen und außen spielt”, sagt Gonzalo Pardo. In diesem Sinne ist seine Architektur ganz auf die Bewohner und ihre alltäglichen Aktivitäten ausgerichtet: vor dem Kamin sitzen (was Pardo, wie er erzählt, stundenlang machen kann), bei offenem Fenster in der Poolbadewanne planschen, einfach nur lesen oder in einer lauen Sommernacht auf der Terrasse die Sterne beobachten.
Als Pardo das Penthouse kaufte, war er vor allem von der fünf Meter hohen Decke im Eingangsbereich angetan. „Sie hat mich daran erinnert, was der spanische Architekt Enric Miralles einst sagte, dass der Eingangsbereich etwas ganz Besonderes sein sollte. Deshalb habe ich mich für dieses kräftige Blau entschieden, das sehr mediterran wirkt und den Raum optisch etwas niedriger erscheinen lässt“, erzählt er, „fast, als würde man eine Höhle betreten.“
Als Pardo das Penthouse kaufte, war er vor allem von der fünf Meter hohen Decke im Eingangsbereich angetan. „Sie hat mich daran erinnert, was der spanische Architekt Enric Miralles einst sagte, dass der Eingangsbereich etwas ganz Besonderes sein sollte. Deshalb habe ich mich für dieses kräftige Blau entschieden, das sehr mediterran wirkt und den Raum optisch etwas niedriger erscheinen lässt“, erzählt er, „fast, als würde man eine Höhle betreten.“
In dem zentralen Holzkubus sind das Badezimmer, ein Hauswirtschaftsraum sowie Stauraum untergebracht. Die übrigen Räume sind darum herum angeordnet und gehen fließend ineinander über. „Kochen, essen, schlafen, arbeiten, entspannen – alles spielt sich in dem offenen Raum ab, wobei die einzelnen Bereiche und Funktionen durch Form und Lage voneinander abgegrenzt sind“, erklärt Pardo.
Der eben erwähnte Holzkubus liegt im Zentrum der Wohnung – in diesem 3-D-Modell mit schwarzen Innenwänden dargestellt. Er grenzt den öffentlichen Bereich von den privateren Bereichen ab, inklusive Schlafzimmer und Arbeitszimmer. „Er ist ein wunderbar verspieltes Element“, so Pardo. „Es gibt beispielsweise als kleines Überraschungsmoment einen versteckten Seiteneingang zum Badezimmer.“
Pardo hat sich jede Menge Grün in sein neues Zuhause geholt. „Ich habe damit quasi meine eigene Landschaft geschaffen. Die Pflanzen schützen die Terrasse und den Badezimmerbereich wunderbar vor neugierigen Blicken aus den Nachbargebäuden“, erzählt er. Blauregen, Eiben, Oleander, ein Rosenbäumchen und verschiedene Kräuter wie Thymian und Basilikum bilden eine grüne Wand, die Sichtschutz bietet und gleichzeitig eine gemütliche Atmosphäre schafft.
Die Küche befindet sich neben der Terrasse. Pardo liebt das Draußen-Gefühl dieses Bereichs. Im Sommer sitzt er gern am Tisch vor dem offenen Fenster, während er das Essen vorbereitet.
Durch geschickte Materialwahl werden die einzelnen Bereiche voneinander abgrenzt beziehungsweise vereint. Der Fußboden im öffentlichen Bereich ist aus Courbaril-Holz, das in Süd- und Mittelamerika produziert wird. Als Pardo die Wohnung bezog, war der Boden in ziemlich schlechtem Zustand. Aber da er das Material mag, hat er den Fußboden aufgearbeitet. Die weißen Fußbodenfliesen des Badezimmerbereichs wurden bis ins Wohnzimmer fortgeführt.
Das Foto lässt es bereits erahnen: Pardo bezeichnet sich selbst als wasseraffin. Die Terrasse und die poolartige Badewanne sind seine Lieblingsorte in der Wohnung, vor allem im Sommer. Im Winter könnte er das ganze Wochenende vor dem Kamin sitzen, wie er erzählt. Die Neugestaltung sei nicht besonders kompliziert gewesen, so Pardo. Allerdings gab es doch ein paar Herausforderungen. „Aus technischer Sicht war das Schwierigste wohl der Pooleinbau, weil wir den Fußboden erhöhen und Träger einziehen mussten. Eine weitere Herausforderung war das automatische Bewässerungssystem für die Pflanzen. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn ich habe nicht gerade einen grünen Daumen“, erzählt er lachend.
Gegenüber dem öffentlichen Bereich befinden sich das Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer. Das Badezimmer liegt hinter der offenen Tür.
„Das Apartment hat alles, was ich wollte. Es ist nicht nur eine Wohnung, sondern ein Ort, um jeden Tag aufs Neue das Leben zu feiern“, erzählt Pardo. Trotz des fließenden, zuweilen unorthodoxen offenen Grundrisses ist die Wohnung dennoch extrem gut strukturiert und durchdacht.
Würden Sie sich auch einen Pool ins Wohnzimmer bauen?
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Auf einen Blick
Hier wohnt: Gonzalo Pardo, Architekt und Professor an der Fakultät für Architektur der Universidad Politécnica de Madrid
Im: Zentrum von Madrid, Spanien
Auf: 121,5 Quadratmetern
Budget: ca. 60.000 Euro
Architekten: Gon Architects
Weitere Projektbeteiligte: Alejandro Sánchez, Clara Dios
Bauunternehmer: Alejandro Ruíz von Serviteco Obras SL
Tischler: Mariano García von Alma Ebanistería SL
Küchendesignerin: Victoria González von Vonna