Ein französisches Landhaus renoviert nach Ideen von Houzz
Seine Lieblingsprojekte auf Houzz dienten einem Hausbesitzer als Inspiration für die Renovierung des Familienanwesens
In Charente-Maritime in Frankreich befindet sich Fontagard, das Anwesen von Adrien Granchère. Das ganz in Weiß gehaltene Landhaus thront über einem Örtchen mit nur zwölf Einwohner*innen und ist in der Region für seine Brennerei bekannt. Die 1870 von Granchères Vorfahren Ernest Granchère gegründete Cognac- und Schnapsbrennerei wird seit vier Generationen in der Familie geführt.
Granchère übernahm als einziger Sohn die Leitung des Unternehmens vor sechs Jahren. Seitdem arbeitet der junge Inhaber daran, das Geschäft der Brennerei zu diversifizieren. Auch das angrenzende Haus, in dem er mit seiner Partnerin Mathilde und seinem Sohn Louis lebt, hat er modernisiert. Nach vier Jahren Arbeit lässt er nun Houzz an dem Ergebnis teilhaben. „Houzz ist eine großartige Inspirationsquelle rund um Architektur und Dekoration. Wir haben die Plattform oft bei der Planung und Gestaltung unserer Zimmer benutzt. Ich wollte mich auf meine Weise bei der Plattform bedanken, indem ich sie an der von uns geleisteten Arbeit teilhaben lasse“, erklärt er.
Granchère übernahm als einziger Sohn die Leitung des Unternehmens vor sechs Jahren. Seitdem arbeitet der junge Inhaber daran, das Geschäft der Brennerei zu diversifizieren. Auch das angrenzende Haus, in dem er mit seiner Partnerin Mathilde und seinem Sohn Louis lebt, hat er modernisiert. Nach vier Jahren Arbeit lässt er nun Houzz an dem Ergebnis teilhaben. „Houzz ist eine großartige Inspirationsquelle rund um Architektur und Dekoration. Wir haben die Plattform oft bei der Planung und Gestaltung unserer Zimmer benutzt. Ich wollte mich auf meine Weise bei der Plattform bedanken, indem ich sie an der von uns geleisteten Arbeit teilhaben lasse“, erklärt er.
Vorher. „Das Gebäude stammt wahrscheinlich aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die Fenster auf beiden Seiten des Eingangs, die fünf oberen Fenster und die kleinen Dachgauben sind typisch für die Region“, berichtet Granchère. „Ich habe ein Foto von einer ähnlichen neoklassizistischen Fassade auf Houzz gefunden, die mit schwarzen Rahmen versehen war. Das hat mir geholfen, mich gegen meine Freunde durchzusetzen, die mir sagten, dass Schwarz an den Fenstern hässlich aussehen würde. Am Ende gaben sie zu, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“
Nachher. Etwa 50 der beschädigten Steine in der Fassade mussten durch ähnliches Material ersetzt werden. Die Fenster wurden mit schwarzen Aluminiumrahmen und einer Sonnenschutzverglasung ausgestattet. „Ich wollte die Fensterläden nicht wieder anbringen. Und diese Entscheidung hat sich ausgezahlt. Das Haus ist im Sommer schön kühl“, erklärt er.
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Vorher. Ganz im Sinne der architektonischen Tradition der Region führte ursprünglich eine Flügeltür in eine geräumige Eingangshalle, die mit einer hohen Kassettendecke und einer imposanten Holztreppe ausgestattet war. Die Türen an den Seiten führen jeweils in die Küche und in das Wohnzimmer. Diese Räume sind mit Kaminen und Fischgrätenparkett ausgestattet und weisen nach Süden.
Granchère verlegte im Eingangsbereich nicht nur einen neuen Boden, sondern führte hier auch umfangreiche Renovierungsarbeiten durch. „Die Wurzeln eines Baumes vor dem Haus waren unter die Eingangshalle gewachsen, was den Boden und die Treppe zerstört hatte. Der Estrich musste ausgehoben und neu gegossen werden. Bei der Gelegenheit ließ ich gleich Strom- und Wasserleitungen in den Kriechzwischenräumen verlegen und das Haus für die zentrale Hi-Fi-Anlage und einen Internetanschluss verkabeln.“
Granchère verlegte im Eingangsbereich nicht nur einen neuen Boden, sondern führte hier auch umfangreiche Renovierungsarbeiten durch. „Die Wurzeln eines Baumes vor dem Haus waren unter die Eingangshalle gewachsen, was den Boden und die Treppe zerstört hatte. Der Estrich musste ausgehoben und neu gegossen werden. Bei der Gelegenheit ließ ich gleich Strom- und Wasserleitungen in den Kriechzwischenräumen verlegen und das Haus für die zentrale Hi-Fi-Anlage und einen Internetanschluss verkabeln.“
Nachher. Granchère hat das alte Ess- und Empfangszimmer in eine Küche umgebaut. „Ich habe so viel wie möglich vom Haus sowie die Möbel und Einrichtung der Familie behalten“, erklärt er. Der Frisierspiegel am Eingang ist eine Antiquität seiner Großmutter. Er passt hervorragend zu dem modernen Gemälde im Hintergrund, das den Kamin ziert. „Das ist von meinem Cousin Julien Graizely, er ist Maler.“
Nachher. Beim Design der Küche ließ sich Granchère von seinen Houzz-Ideenbüchern inspirieren und plante mit ihrer Hilfe den Grundriss sowie die Materialien und Farben. Er erinnert sich, dass ihn die Farben und die Gestaltung in einer Londoner Küche besonders gefallen hatten. „Daraufhin fuhr ich zu den Küchendesignern, die mir die Idee für den neuen Grundriss gaben“, erklärt er.
Bei der Einrichtung der Küche hat Granchère die Seele seiner Familie und ihre Liebe zur Natur einfließen lassen. Dafür wählte er nachhaltige Materialien, wie etwa recycelte Flaschen für die Küchenfronten.
Der Esstisch aus massiver Eiche, den ein Müller seiner Großmutter geschenkt hatte, stammt aus der ursprünglichen Küche.
Der Esstisch aus massiver Eiche, den ein Müller seiner Großmutter geschenkt hatte, stammt aus der ursprünglichen Küche.
Die massiven Eichen-Arbeitsplatten bilden einen wundervollen Kontrast zu den mattschwarzen Schränken. Sie wurden von einem Schreiner angefertigt, und von Granchère mit Öl behandelt, um die Oberfläche zu schützen. Die Böden wurden abgeschliffen und anschließend ebenfalls geölt.
Auch die Speisekammer ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit umgestaltet worden. Eine Schiebetür im Hochschrank links vom Backofen verbirgt eine Nische, die Granchère mit 30 Zentimeter dicken Blähbeton-Blöcken ausgekleidet hat. Sie sorgen für eine natürliche Isolierung. „Die Idee war, einen kühlen und sicheren Ort zu schaffen zum Lagen von Gemüse, das wir in unseren Gärten anbauen, und Eiern unserer Hühner, die frei auf dem Grundstück herumlaufen.“
Nachher. Bei den Farben des Wohnzimmers ließ sich der Eigentümer von einem Projekt des Atelier Mep inspirieren. Granchère verliebte sich in einen petrolblauen Wandstreifen. Diese Farbe verziert nun fast alle Wände im Raum. Den nötigen Kontrast liefert die senfgelbe Wand im Barbereich.
Die Akustik wird bei Renovierungen häufig vernachlässigt. Granchère hat diesem Aspekt in dem großen Wohnzimmer mit seiner 3,40 Meter hohen Decke jedoch besondere Aufmerksamkeit gewidmet. „Wir hören sehr viel Musik, und in diesen großen Häusern hallt sie schnell nach. Deshalb habe ich alle Wände mit einem gepolsterten Stoff verkleidet“, so Granchère.
Die ursprünglich im alten Flur versteckte Bar des Hauses war ein Muss für den Schnapsbrenner und musste einfach erhalten bleiben. Die Flaschen werden nun anschaulich in Nischen präsentiert, die aus einem aufgearbeiteten Schrank aus dem alten Flur gefertigt wurden.
Die Porträtgalerie verbindet zwei Jahrhunderte Familiengeschichte mit alten Druckgrafiken aus L’Illustration, einer alten französischen Zeitschrift. Granchères Großmutter hatte sie abonniert, und er fand in einer alten Postkiste auf dem Dachboden frühere Exemplare. Die Truhe selbst wird jetzt als Couchtisch verwendet (siehe vorheriges Bild).
Die Porträtgalerie verbindet zwei Jahrhunderte Familiengeschichte mit alten Druckgrafiken aus L’Illustration, einer alten französischen Zeitschrift. Granchères Großmutter hatte sie abonniert, und er fand in einer alten Postkiste auf dem Dachboden frühere Exemplare. Die Truhe selbst wird jetzt als Couchtisch verwendet (siehe vorheriges Bild).
Nachher. Durch kräftiges Abschleifen kam die herrliche natürliche Farbe der Seekiefer wieder zum Vorschein, die Granchère so gut es ging zu erhalten versuchte. In Kombination mit den weißen Wänden setzt sie im Eingangsbereich noch einmal einen kräftigen Akzent.
Vorher. Die Treppe führt in einen langen Flur im ersten Obergeschoss, der sich über die gesamte Länge des Hauses erstreckt und von dem aus man zu den verschiedenen Zimmern gelangt. „Auch diese Anordnung ist typisch für Landhäuser in der Region. Der Flur liegt auf der Nordseite, damit die Südseite, die das beste Licht bietet, für die Zimmer frei bleibt“, so Granchère.
Nachher. Ein anthrazitschwarzer Anstrich (RAL 7016 auf der RAL-Farbkarte in Frankreich) verleiht dem Flur Charakter. „Das war eine weitere Idee, die uns dank Houzz gekommen ist“, sagt Granchère. Die von Tom Dixon inspirierten schwarz-goldenen Pendelleuchten vermitteln einen Hauch der damaligen Eleganz und erinnern an Leuchten, die Granchères Großmutter gehörten.
Ein weiteres Gemälde von Graizely schmückt eine Wand im Flur.
Nachher. Der offene Raumtrenner aus Stahl und Buche ersetzt die Wände des alten Badezimmers. Er schirmt das neue Badezimmer ab, das über ein Waschbecken und eine bodengleiche Dusche verfügt.
„Die Idee für den Industrial Look habe ich von einem Schaufenster in New York. Das Bekleidungsgeschäft All Saints hatte eine beeindruckende Anzahl alter Nähmaschinen in den Regalen seines Schaufensters ausgestellt“, erzählt Granchère.
Die Wand wurde olivgrün gestrichen. Zusammen mit den Hängepflanzen schafft diese organische Farbe eine natürliche Atmosphäre.
Nachher. Granchère änderte den Stil radikal, indem er den Kamin einmauerte und einen Teil der Gipsplatten entfernte, um den darunter liegenden Stein freizulegen. Dieser ruhige und schlichte Stil verleiht dem Raum einen Hauch von Urlaub.
Vorher. Da es in der Region im Sommer sehr heiß werden kann, war es Granchère besonders wichtig, die Temperatur im Haus so angenehm wie möglich zu halten. Deshalb griff er bei den Fenstern auf eine Doppelverglasung zurück. Er beschloss jedoch, andere Elemente, die ebenso essenziell sind (wie Heizung und Isolierung), nicht zu modernisieren. Und zwar aus einem überraschenden Grund.
„Die Brennerei heizt uns im wahrsten Sinne des Wortes ein. Der aus den Brennblasen austretende Dampf ist 85 Grad heiß und muss gekühlt werden. Um die Kosten für die erst in den 1980er-Jahren installierte Ölheizung zu senken, kam mein Vater vor fünfzehn Jahren auf die Idee, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und das Haus als Kühlanlage zu nutzen. Wenn es uns zu heiß wird, öffnen wir die Fenster!“
„Die Brennerei heizt uns im wahrsten Sinne des Wortes ein. Der aus den Brennblasen austretende Dampf ist 85 Grad heiß und muss gekühlt werden. Um die Kosten für die erst in den 1980er-Jahren installierte Ölheizung zu senken, kam mein Vater vor fünfzehn Jahren auf die Idee, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und das Haus als Kühlanlage zu nutzen. Wenn es uns zu heiß wird, öffnen wir die Fenster!“
Nachher. Wie im Wohnzimmer hat Granchère auch hier auf die Akustik geachtet und die Decke mit Akustikplatten ausgestattet. Hunderte kleine Perforationen darin schlucken den Schall, der von den glatten, harten Oberflächen zurückgeworfen wird.
Die Positionierung des Bettes in der Mitte des Raumes ermöglichte es Granchère, das sehr große Schlafzimmer räumlich zu teilen und im hinteren Bereich eine Sauna zu installieren.
Die Positionierung des Bettes in der Mitte des Raumes ermöglichte es Granchère, das sehr große Schlafzimmer räumlich zu teilen und im hinteren Bereich eine Sauna zu installieren.
Nachher. Das Badezimmer war der erste Raum, den Granchère renoviert hat. Er überstrich die alten braunen Fliesen mit Fliesenfarbe in Anthrazit und ersetzte das Waschbecken durch einen modernen Waschtisch, der im Bad Stauraum schafft.
Nachher. Graizely, dessen Gemälde die Wände des gesamten Hauses schmücken, hat dieses Wandbild nach dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry gemalt.
Und was sagt Granchères Großmutter, die die meiste Zeit ihres Lebens in diesem Haus verbracht hat, zu dem Ergebnis? „Die Renovierungsphase war für sie eine schwere Zeit. Und als ihre Zimmer abgerissen wurden, wollte sie sich die Arbeiten nicht einmal ansehen. Von dem Endergebnis war sie dann aber doch begeistert“, berichtet ihr Enkel. Sein Ansatz, das Haus zu modernisieren und gleichzeitig die Wurzeln seiner Familie zu würdigen, hat sicherlich viel dazu beigetragen.
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welche Ideen aus diesem Projekt haben Sie sich für eine künftige Renovierung in einem Ideenbuch abgespeichert?
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welche Ideen aus diesem Projekt haben Sie sich für eine künftige Renovierung in einem Ideenbuch abgespeichert?
Auf einen Blick
Hier wohnt: Adrien Granchère mit seiner Partnerin Mathilde und Sohn Louis
In: Charente-Maritime, in der Region Petite Champagne in der Nähe von Cognac
Auf: 460 Quadratmetern
„Als es mit den Arbeiten losging und wir nach Inspirationsquellen suchten, lud Mathilde die Houzz-App herunter. So haben wir allmählich für jeden Raum ein Ideenbuch entwickelt“, berichtet Granchère.
Eines seiner ersten Ideenbücher befasste sich mit der Fassade des Hauses. Sie hatte an Glanz verloren und musste dringend renoviert werden. An den Fensterläden fehlte jede zweite Lamelle und der weiße Stein war um die Fenster herum rissig geworden, weil die Scharniere verrostet waren.