Adieu Tristesse! So leuchtend bunt können kahle Äste sein
Im Sommer hält sich der Hartriegelstrauch bedeckt. Doch dann wirft er sein Laub ab, enthüllt seine farbigen Zweige – und wird zur Skulptur
Wir befinden uns im Herbst. Ganz Mitteleuropa wird von Grau- und Brauntönen beherrscht. Ganz Mitteleuropa? Nein! Einige unbeugsame Sträucher hören nicht auf, der Eintönigkeit Widerstand zu leisten. Mit den knalligen Rot- und Gelbtönen ihrer Rinden bringen sie nicht nur Farbe, sondern auch Struktur in Gärten und Landschaften. Grund genug, sich mit der Pflanzenfamilie der Hartriegelsträucher einmal näher zu beschäftigen.
Der gleiche Farbstoff, der im Sommer die Kirschen erröten lässt, sorgt im Winter dafür, dass der Hartriegelstrauch sich rot färbt. So kann die Pflanze mehr Sonnenlicht absorbieren und in zellschützende Wärme umwandeln. Diese Färbung, die erst nach dem Laubabwurf richtig zur Geltung kommt, macht den Hartriegel für Gärtner und Hausbesitzer besonders interessant: Er setzt gerade in einer ansonsten eher monotonen Umgebung unübersehbare farbige Akzente. Mit seinen Verästelungen wirkt er manchmal wie eine abstrakte Skulptur, weshalb er auch gut zu modernen Gebäuden passt.
Wenn Gärtner von Hartriegeln sprechen, meinen sie meistens nicht die gleichnamige Gattung (Cornus), zu der auch die Kornelkirsche gehört, sondern eine Gruppe von Sträuchern, die gemeinsame Merkmale haben: grüne Blätter und weiße Blüten im Sommer, dunkle Früchte im Herbst und eine auffällige Rinde im Winter.
Im Handel sind vor allem der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea, hier die hellere Sorte ‚Arctic Sun‘) und der Weiße oder Seidige Hartriegel (Cornus sericea) erhältlich. Beide Arten gibt es in vielen Rot- und Orangetönen. Heimisch ist bei uns nur Cornus sanguinea – diese Art sollten Sie deshalb auch bevorzugt anpflanzen.
Im Handel sind vor allem der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea, hier die hellere Sorte ‚Arctic Sun‘) und der Weiße oder Seidige Hartriegel (Cornus sericea) erhältlich. Beide Arten gibt es in vielen Rot- und Orangetönen. Heimisch ist bei uns nur Cornus sanguinea – diese Art sollten Sie deshalb auch bevorzugt anpflanzen.
Wenn Sie es allerdings auf gelbgrüne Zweige abgesehen haben, bleibt Ihnen nur der aus Nordamerika stammende Seidige Hartriegel. Einer seiner Kultivare trägt den Namen Cornus sericea ‚Flaviramea‘. Er ist auch als Gelbholz-Hartriegel im Handel erhältlich, seine Rindenfarbe kann bis in ein leuchtendes Limettengrün hineinspielen.
Im Sommer bilden beide Arten dichtes grünes Laub und weiße Blüten. Sie sind anspruchslos, stehen gerne in der Sonne oder im Halbschatten, vertragen aber oft auch schattigere Plätze.
Cornus sericea ist zwar in vielen Gegenden bereits eingebürgert, kann aber auch immer noch dazu beitragen, einheimische Pflanzen zu verdrängen. Entfernen Sie deshalb, wenn Sie Cornus sericea kultivieren, die Blüten am besten schon, bevor sich die bläulich-schwarzen Früchte bilden: Sie sind ein Leckerbissen für Vögel, die damit jedoch zur Verbreitung der gebietsfremden Pflanze beitragen.
Oder bleiben Sie gleich bei Cornus sanguinea – dann tragen Sie sogar noch zum Artenschutz bei, wenn Sie die Beeren stehen lassen.
Cornus sericea ist zwar in vielen Gegenden bereits eingebürgert, kann aber auch immer noch dazu beitragen, einheimische Pflanzen zu verdrängen. Entfernen Sie deshalb, wenn Sie Cornus sericea kultivieren, die Blüten am besten schon, bevor sich die bläulich-schwarzen Früchte bilden: Sie sind ein Leckerbissen für Vögel, die damit jedoch zur Verbreitung der gebietsfremden Pflanze beitragen.
Oder bleiben Sie gleich bei Cornus sanguinea – dann tragen Sie sogar noch zum Artenschutz bei, wenn Sie die Beeren stehen lassen.
Wie sich das Laub im Herbst färbt, hängt von der Züchtung ab: In seiner nicht kultivierten Form wechselt es von Grün zunächst zu hellem, dann immer dunkler werdendem Rot. Die Sorte ‚Arctic Sun‘, die hier zu sehen ist, bringt goldgelbe Blätter hervor, ‚Winter Beauty‘ durchläuft vor der Rotfärbung noch eine Orange-Phase.
Die intensive Farbe seiner Zweige macht den Hartriegel zu einem Gestaltungselement, das in Kombination mit andersfarbigen, aber ähnlichen Strukturen gut zur Geltung kommt. Hier ist es die weiße Rinde der Amerikanischen Zitterpappel (Populus tremuloides), gegen die er sich kontrastreich absetzt. Auch vor Birken macht der Hartriegel eine gute Figur.
Cornus lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren und bildet selbst Ausläufer. Er eignet sich deshalb auch gut, um größere Flächen zu besiedeln oder Wege zu säumen. Indem er sich im Winter vom grauen Einerlei der Umgebung abhebt, trägt er übrigens an Grundstücks- und Weggrenzen auch zur Verkehrssicherheit bei.
Ihre volle Leuchtkraft entfaltet die winterliche Rinde des Hartriegels (hier wieder Cornus sanguinea ‚Arctic Sun‘) vor allem, wenn Schnee liegt.
Hier wird deutlich, warum auch Landschaftsgestalter den Strauch gerne einsetzen: Mit kaum einer anderen Pflanze lässt sich bei wenig Aufwand der Winteraspekt markanter in Szene setzen.
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